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    Verdammnis
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    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 10. November 2014
    Bela Tarr erzählt in Verdammnis in langen, wunderschön durchkomponierten Einstellungen die Geschichte einer nicht zu stande kommenden Beziehung zwischen dem Protagonisten Karrer und der Sängerin eines Lokals, welche er anbetet. Tarrs Herangehensweise begreift den Film aber nicht als fortschreitende Erzählung, sondern fokussiert Stimmung, Räume, Landschaften und Nonverbales. Tarr verzichtet aber ungeachtet der pessimistischen Geschichte und des recht pathetischen Titel Verdammnis auf jegliche bildliche Ausschlachtung der Geschichte in allzu deutlicher Niedergangssymbolik. So entspringt der Fokus auf der Landschaft immer einem Interesse an sinnlicher Qualität, nicht an metaphorischer, gleich wie ikonografisch seine Bildsprache auch sein mag. Ebenso nutzt Tarr die Schwarz-Weiß-Aufnahmen nicht für völlig zusammenhangslose Kontrastspieleieren, um Szenen atmosphärischer zu machen. Nicht zu leugnen ist natürlich die hohe Stilisierung jeder Szene, aber geschieht dies in erster Linie nicht durch Hell-Dunkel-Kontraste, sondern durch sorgfältige Bildkomposition. Und außerdem arten diese Kontraste, wenn man sie vorfindet, nie darin aus, dass einem vermeintliche Atmosphäre und Mystik vorgegaukelt wird. Die so entstehende Kombination aus Stilisierung und sinnlicher Qualität findet man bei den wenigsten Filmemachern. Hervorzuheben nicht nur für Tarrs Filme allgemein, sondern auch für Verdammnis als Film, ist diesmal die Konzentration auf Architektur. Für meine Begriffe noch intensiver als in machen seiner anderen Filme, prägen Fassaden und Formen von Gebäuden den Bildaufbau, sind Einrichtungen von Zimmern von besonderem Interesse. Im Ergebnis ist in manchen Szenen der zeitliche und räumliche Anteil menschlicher Handlung am Film sehr gering: der Film porträtiert einen Dialog, eine Handlung und schwenkt dann an Mobiliar oder Gebäuden vorbei. In der Summe ist ''Verdammnis'' wenn auch atmosphärisch nicht ganz auf dem Niveau anderer Filme des Regisseurs eines der besten Werke der Filmgeschichte.
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