Mein Konto
    Der Baader Meinhof Komplex
    Durchschnitts-Wertung
    3,9
    662 Wertungen
    Deine Meinung zu Der Baader Meinhof Komplex ?

    19 User-Kritiken

    5
    0 Kritik
    4
    12 Kritiken
    3
    7 Kritiken
    2
    0 Kritik
    1
    0 Kritik
    0
    0 Kritik
    Sortieren nach:
    Die hilfreichsten Kritiken Neueste Kritiken User mit den meisten Kritiken User mit den meisten Followern
    Stizz
    Stizz

    9 Follower 47 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Starkes Kino. Erstaunliche Schauspielleistung, man vergisst beispielsweise tatsächlich, dass Moritz Bleibtreu Moritz Bleibtreu ist. Der Film ist stellenweise auch überraschend hart, was aber nie pornographisch wirkt. Etwas mehr Ruhe hätte der Charakterentfaltung gut getan, andererseits hätte der Film dann wohl jeden Rahmen gesprengt und sich wieder den Vorwurf der Vermenschlichung gefallen lassen, wie bei "Der Untergang" (was ich damals schon nicht nachvollziehen konnte). Alles in allem gutes, interessantes und für meine Nach-RAF-Generation sicher auch lehrreiches Kino über deutsche Nachkriegsgeschichte, das aber seine gesamte potentielle Wirkung meiner Meinung nach nicht entfaltet, da bei der Abbildung von 10 Jahren in gut zwei Stunden bei der Szenenausführung zwangsläufig Abstriche gemacht werden müssen.

    Nebenbei, konservativ gesprochen, für einen Film ab 12 erstaunlich viel Blut und nackte Körper.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    "Der Baader Meinhof Komplex" ist eine rundum gelungene Verfilmung der damaligen Ereignisse geworden, das schonungslos offenbart, wie es wirklich gewesen ist. Regisseur Uli Edel und Drehbuchautor Bernd Eichinger fixieren sich dabei zum Großteil auf die Anschläge und Gewaltaktionen der RAF und schildern das Meiste aus einer neutralen Sicht heraus. Dadurch verhindern sie, dass der Zuschauer in manchen RAF-Mitgliedern Sympathien wiederfindet oder die RAF ungerechtfertigter Weise glorifiziert wird. Der Film behandelt die Hochzeit der RAF, von den Anfängen 1967 bis hin zur Ermordung Hans Martin Schleyers 1977. Durch die geballte Vielzahl an auftretenden Personen und Ereignissen ist Hintergrundwissen durchaus vorausgesetzt, um alles einwandfrei verstehen zu können. Auch atmosphärisch haben Edel und Eichinger die damalige Zeit wunderbar eingefangen und mit original Archivaufnahmen und dem Dreh an Original-Schauplätzen ein stimmiges und passendes Gewand geschaffen. Die Darstellerleitungen sind eine weitere große Stärke des Films, angefangen bei den Hauptdarstellern Moritz Bleibtreu als Andreas Baader, Martina Gedeck als Ulrike Meinhof über Johanna Wokalek als Gudrun Ensslin bis hin zu Bruno Ganz alias Horst Herold, wissen alle Darsteller ausnahmslos sowohl optisch als auch schauspielerisch zu überzeugen.

    Fazit: Wer etwas Hintergrundwissen und Interesse für die damaligen Ereignisse mitbringt, wird mit "Der Baader Meinhof Komplex" sicherlich seine wahre Freude daran haben. Ein wirklich (fast) rundum gelungenes Drama!
    PotUS
    PotUS

    2 Follower 17 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    "Der Baader Meinhoff Komplex" liefert einen hervorragenden Blick auf ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte.

    Der Film liefert dabei einen erschreckend realistischen Einblick in die Taten der RAF und deren Folgen. Dabei kommt das größte Starensemble deutscher Schauspieler seit "Der Untergang" zum Einsatz. Leider fühlte ich mich bei Bruno Ganz immer an seine Darstellung von Hitler in eben jenem "Untergang" erinnert.

    Das einzige Manko des Films: Er versucht ein möglichst vollständiges Bild der Aktivitäten der RAF bis 1977 zu liefern, was in den 140 Minuten des Filmes eigentlich kaum gelingen kann. Dadurch wirkt er teilweise etwas hektisch und lässt es an manchen Stellen an erzählerischer Tiefe vermissen. So wird leider kaum dargestellt, was die Terroristen zu ihren Taten getrieben oder motiviert hat.

    Dennoch ist "der Baader Meinhoff Komplex" meiner Meinung nach ein Highlight des Deutschen Kinos, das auch noch nach dem Kino ein flaues Gefühl im Magen hinterlässt. Ein Film der nachwirkt.

    Gringo93
    Gringo93

    317 Follower 429 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 6. November 2013
    Fazit: Auf wahren Gegebenheiten basierender deutscher Thriller. Überzeugt besonders durch seine realitätsnahe Darstellung der Ereignisse und Spannung.
    KritischUnabhängig
    KritischUnabhängig

    96 Follower 216 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Vorneweg: Ich habe mir die um knapp 15-20 Minuten längere TV-Version angeguckt. Da mir diese schon an einigen Stellen inhaltlich zu lückenhaft erschien, kann ich allen, die sich auch für die Hintergründe interessieren, empfehlen diese Version(die auch auf DVD demnächst erhältlich sein wird)anzuschauen und auf die Kinofassung zu verzichten.



    Nun zur Kritik:

    "Der Baader-Meinhof-Komplex" setzt 1967 mit der brutalen Zerschlagung der Studentendemo während des Schahbesuchs und der Erschießung von Benno Ohnesorg an. Ich denke aber, dass man viel früher ansetzen müsste. Es geht ja primär um die RAF und ihren Gründerkern. Man sollte daher versuchen zu zeigen wie sich z.B. Baader und Ensslin langsam radikalisiert haben. 1967 waren beide eig schon radikal und waren gewillt Gewalt anzuwenden. Sie gehörten zu jener Zeit schon zum harten Kern an. Mich würde vielmehr interessieren wie sie sich in den Jahren zuvor verändert haben. Ensslin stammte beispielsweise aus einer Pfarrersfamilie. Da musste es schon viel früher arge Konflikte geben.



    Ein weiterer Punkt im Film, der für mich zu oberflächlich behandelt wurde, ist der Beitritt von Meinhof in die RAF. Allein mit dem Sprung aus dem Fenster (als symbolischer Akt für die nun getroffene Entscheidung) bei der Befreiung Baaders ist es nicht getan. Was im Kopf Meinhofs in den Monaten zuvor vorging, wird kaum behandelt. Sie musste ja einen längeren entscheidungsprozess durchleben. Im Film wird nur gezeigt, wie sie bei den Demos dabei ist und dann später Ensslin interviewt. Ein richtiger Sinneswandel wird für den Zuschauer nicht ganz ersichtlich. Die Motivation der RAF und ihrer Mitglieder zu Beginn wird zu hohl behandelt. Gemeint sind damit Aussagen wie "...der imperialistische Krieg gegen Drittweltländer und die Ausbeutung des Proletariats". Da gibts noch mehr von im Film. Diese Parolen wirken zu gekünstelt und sind eher so, wie man sich Harcore-Kommunisten klischeehaft vorstellt. Ich glaub ihre Ideologie war doch schon etwas rhetorisch überzeugender, sonst wäre es zu der Terrorgruppe gar nicht gekommen (ist aber nur eine Vermutung, kenn die Fakten hierzu nicht genau).



    Im Film folgen weitere lose aneinandergereihte Szenen, die zwar in der historischen Chronologie passen und richtig sind, aber wo auch oft die komplexen Hintergründe fehlen. Wie genau konnte die Polizei Baader die Falle stellen? Oder wie konnten die wenigen Leute um Baader herum Kontakt zu den Palästinensern aufnehmen und dort an einem Terrortraining teilnehmen? Das sind nur zwei kleine Beispiele, wo der Hintergrund und die Zusammenhänge hätten näher beleuchtet werden können.



    Der Mittelteil des Films dreht sich um die Terroranschläge und hat, ungewöhlich für einen deutschen Film, einiges an Action zu bieten. Zu sehen sind auch einige doch recht blutige Szenen, die ich in der Form bei einer FSK-Freigabe ab 12 nicht erwartet hätte. Dem Film tut es aber gut, wie finde. Sicher wird an einigen Stellen auffallend viel geballert, aber sind es nach dem Film gerade diese Szenen, die im Kopf hängen bleiben.



    Nachdem immer mehr Mitglieder des Gründerkerns gefasst werden, bildet sich die so genannte 2te Generation der RAF aus. Auch hier wird nicht ganz die Frage geklärt, wie es dazu genau kommt. Die Befreiung bzw. Freipressung von Baader, Meinhof und Co sowie deren Leben hinter Gitern steht im Mittelpunkt des letzten Filmteils. Hier wird der Film etwas langatmig und auch langweilig. Der Film endet mit der Ermordung Schleyers. Dazu muss ich sagen, dass die Zeit der Geiselnahme unerwähnt bleibt. Schade, eine nähere Beschäftigung mit dem Schicksal der Opfer wäre wünschenswert gewesen. Zudem hätte man den Film zumindest durch eine Texteinblendung am Ende abschliueßen können (es gab ja auch noch eine 3te Generation der RAF).



    Ich habe bis hierhin einige Sachen angerissen, die man aus meiner Sicht hätte besser machen können. Insgesamt gesehen war der Film aber ganz gut(vor allem für eine deutsche Produktion mit, im Vergleich zu Hollywood, mageren 20 Mio. Euro-Budget). Viele bekannte Gesichter der deutschen Schauspielerzunft waren zu sehen, die ihre Arbeit ordentlich und meist glaubwürdig gemacht haben. Die Actionszenen und Terroranschläge waren samt Folgen sehr gut inszeniert. Ein Lob verdient der Mut die RAF-Thematik auf die Leinwand zu bringen, wofür es höchste Zeit war. Doch steckt mehr Potenzial in der RAF-Gschichte. Spätere Produktionen könnten sich auf kleinere Zeiträume oder spezielle Inhalte konzentrieren. "Der Baader-Meinhof-Komplex" deckt einen zu großen Zeitraum ab und reißt so zu viele Inhalte an, einge eben nur im Ansatz.



    Insgesamt gibts trotz vieler Einwände von meiner Seite eine 7/10 für die über weite Strecken spannende und optisch gut inszenierte Chronik des Terrors.



    P.S.: Warum musste im Film so extrem viel geraucht werden? Waren das alles Kettenraucher? Oder wollte jemand Schleichwerbung machen? Das nur mal so am Rande...



    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.258 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. August 2017
    10 dramatische Jahre deutscher Geschichte werden in 150 Minuten gestaucht – da geht einiges verloren. Ich bezeichne es mal überspitzt als Verfilmung eines „Harry Potter“ Romans. Wenn man die Vorlage kennt sieht man was der Film so ausdrücken willund kann sich die weggelassenen Teile irgendwie selbst zusammenkleben. Wer die Vorlage nicht kennt, dem bleiben einige Dinge verborgen. Und mir, jemandem dem die deutsche Geschichte nicht so total bekannt ist wie sie es vielleicht sollte bleibt nichts anderes als diese Zweieinhalbstunden als das sehen was sie sind: rasanter Politthriller mit zahlreichen Actionschauwerten und großartigen Darstellern (der Film hat selbst in der popeligsten Nebenrolle irgendwelche Stars am Start, Alexandra Maria Lara etwa bekommt nicht mal ne Sprechrolle, dafür eine der ekligsten Erschießungsszenen die ich je gesehen habe). Manche Dinge gehen im Zeitraffer unter, Personen tauchen auf und verschwinden (weils in der Realität halt keine Filmdramaturgie gab) und bei manchen Sachen fehlt einem eben das exakte Hintergrundwissen wer wer ist und warum was so passierte oder manche Fragen werden garnicht beantwortet (etwa das beim Ende, der Stammheimer Todesnacht von den vier Opfern eins überlebt verrät der Film nicht). Wo der Film aber zu Bestleistungen auffährt sind die detailgetreuen Nachstellungen der Mordszenen, wo minutenlang in Großaufnahme in die zuckenden Leiber geballert wird und das eine Schockwirkung hat die unerreicht bleibt. Letztlich also eine wütende, mühsam gestauchte Chronik der Ereignisse im Zeitraffer, ein zügiges Best-Of der schlimmsten Taten. Näher kann man diesem komplexen Stoff nicht kommen.

    Fazit: Überlanges Polit-Epos daß seine komplexe Geschichte nur anreißen kann!
    AmabaX
    AmabaX

    181 Follower 328 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich habe den Film im Kino gesehen und muss sagen das er schon sehr lang ist. Die Spannung bleibt aber durchgehend oben. Die Schauspieler agieren stark. Was man allerdings bemängeln muss ist, dass die Terroristen wie Helden dargestellt werden und nicht als die Monster die sie waren. Allerdings solle man sich diesen Teil der deutschen Geschichte ansehen.
    Lord Borzi
    Lord Borzi

    276 Follower 739 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2020
    Da ich Jahrgang 81 geboren bin, habe ich die Geschehnisse um die RAF damals nicht live bzw. bewusst miterlebt. Um so gespannter war ich auf diese deutsche Bernd-Eichinger-Produktion. „Der Baader Meinhof Komplex“ macht wie schon zuvor „Der Untergang“ vieles richtig und wenig falsch: Ein Stück deutsche Geschichte wird sachlich aufgearbeitet und spannend dargestellt. Die vielen deutschen, teilweise hochkarätig besetzten Schauspieler/innen gingen voll in ihren Rollen auf (z.B. Moritz Bleibtreu als Andreas Baader). Hochachtung dafür, denn diesen innerlichen Hass auf das „System“ glaubhaft darzustellen, ist sicherlich nicht leicht. Trotzdem hatte dieser Film wieder das typische Problem einer deutschen Produktion: Es wird extrem viel genuschelt. Martina Gedeck in der Rolle als Ulrike Meinhof war häufig kaum zu verstehen und machte selbst „Nuschel-König“ Til Schweiger (nicht im Film, aber generell) Konkurrenz. Daher nur 3 Sterne, aber ein Blick lohnt sich trotzdem.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 1. Juni 2011
    An und für sich ein sehr guter Film, aber man benötigt ein fundiertes geschichtliches Know-How um der Story auch nur ansatzweise zu folgen.

    Auch wenn ARD-Dokumentationsfilme (ebenfalls von Stefan Aust) mehr Backgroundinfos bieten, sorgt dieser Film dank der gut gespielten Rollen für ein kurzweiliges Ereignis. Der Fokus liegt hier natürlich mehr auf den brutalen "Aktionen" der RAF, minder auf dem geschichtlichen Hintergrund.

    Wer sich mit dem Thema RAF mal intensiv beschäftigt hat, für den ist dieser Film durchaus empfehlenswert - alle anderen werden wahrscheinlich nicht sehr viel Freude daran haben.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Sicherlich sehenswert als Zeitdokument, handwerklich gut gemacht mit soliden bis sehr guten Schauspielerleistungen. Aber die Oscar-Nominierung kann ich nicht nachvollziehen. Die ganze Geschichte wurde für meinen Geschmack doch zu sehr im Schnelldurchlauf durchgegangen. Meines Erachtens hätte man sich auf die erste Generation konzentrieren und mehr die Motivationen der RAF-Gründer zeigen sollen. Das ist ja zum Teil in Bezug auf Ulrike Meinhof - und dank einer erneut großartigen Martina Gedeck - gut gelungen. Die Ereignisse nach dem "Deutschen Herbst" hätte man sicher auch weglassen können. Das kam mir vor wie ein Anhängsel. Vollkommen überflüssig etwa auch die Szenen zum Botschaftsüberfall. Weniger wäre sicher mehr gewesen. Eigentlich schade,denn das Thema Terrorismus, Gewalt und Politik ist wirklich spannend und brandaktuell.
    Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?
    Back to Top