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    Der Hintergrund ist ziemlich hart: So erschuf J.K. Rowling in "Harry Potter" eine der bedrohlichsten Kreaturen
    Maximilian Knade
    Maximilian Knade
    -Freier Autor
    Es gibt zu viele und es kommen immer neue dazu. Zu Maximilians All-Time Favorites zählen aber "Das Fenster zum Hof", "Fellinis Stadt der Frauen", "Goldrausch", "Angst essen Seele auf", "Mulholland Drive", "Uhrwerk Orange", "Die Verachtung", "Die zwölf Geschworenen" und "Nymphomaniac".

    Dementoren gehören zu den düstersten Kreaturen der magischen Welt. Kommt es zum Dementoren-Kuss, dann verlieren Magier*innen ihr gesamtes emotionales Empfinden. J.K. Rowling fühlte sich durch ihre eigenen Depressionen zu ihnen inspiriert.

    Warner Bros.

    Über kaum ein Franchise gibt es so viele Hintergrundgeschichten und Fakten wie über die Harry Potter-Saga. Grund dafür ist vor allem J.K. Rowling, die immer wieder Details zu den von ihr entwickelten Charakteren veröffentlicht und Anekdoten aus ihrem eigenen Leben mit den Ereignissen aus den Büchern verbindet. Während die Autorin in den letzten Jahren mit kritisch zu betrachtenden Kommentaren aufgefallen ist, bleibt eines klar: Viele haben in der Harry Potter-Welt ein Zuhause gefunden, das ihnen keine andere Filmreihe ersetzen kann.

    In der Harry Potter-Reihe gibt es viele Identifikationsangebote für benachteiligte Gruppen. Zu benennen wären z.B. die Weasleys, die aufgrund ihrer finanziellen Situation von den Malfoys belächelt werden. Oder aber jene Magier*innen, die sogenannte „Muggel“-Elternteile haben und deswegen besonders aus dem Hause Slytherin einiges abbekamen. Auch wurden Figuren, die konventionell eher als Außerseiter*innen etabliert werden würden, extrem positiv besetzt. Zu nennen sind hier allen voran Neville Longbottom und Luna Lovegood.

    Der kalte Kuss der Dementoren

    Eines der gruseligsten Elemente aus der Harry Potter-Reihe sind die Dementoren. Erstmals sichtbar sind sie in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. Alfonso Cuarón inszenierte diesen erstmals sehr düsteren Teil der Reihe und löste damit Chris Columbus als Regisseur ab. Einiges ändert sich im Umschwung von den noch kindlichen ersten beiden Teilen hin zum dritten Teil: Wir lernen Kreaturen wie z.B. Werwölfe besser kennen, erfahren mehr über Harrys Familiengeschichte und sehen uns stärker mit der magischen Welt außerhalb von Hogwarts konfrontiert. Dabei spielen die Dementoren eine zentrale Rolle.

    Wenn es zum Dementoren-Kuss kommt, verliert die Person ihr emotionales Innenleben. Doch selbst bei einer solchen Attacke sind die Magier*innen nicht völlig hilflos. Dementoren können besiegt werden, indem man den Expecto Patronum-Zauber spricht und dabei an etwas denkt, das einen glücklich macht. Der Verlust sämtlicher Glücksgefühle ruft Assoziationen zu den Erfahrungsberichten von depressiven Menschen hervor. Das ist kein Zufall! J.K. Rowling litt selbst an Depressionen. Sie inspirierten sie dazu, die Dementoren zu erschaffen.

    Die Süddeutsche Zeitung berichtete, wie Rowling die Verbindung zwischen ihren Depressionen und den Dementoren erklärte: „Ich kenne Traurigkeit, sie ist nichts Schlechtes. Zu weinen und zu fühlen. Aber eine Depression ist die kalte Abwesenheit von Gefühlen, eine echte Leere. So sind auch die Dementoren.“ Bevor Rowling 1997 den ersten Harry Potter-Band veröffentlichte und damit den entscheidenden Meilenstein für ihren Durchbruch legte, war ihr Leben alles andere als einfach. Als alleinerziehende Mutter musste Rowling mit finanziellen Problemen ringen, eine Trennung überstehen und den Tod der eigenen Mutter verarbeiten. Das Schreiben hat ihr dabei geholfen.

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