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    TV-Tipp für alle, denen "Saw" zu hart ist: Fiese Fallen & gemeine Twists – so unterhaltsam war Folter-Horror noch nie!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Ahnungslose Opfer, ebenso komplexe wie sadistische Fallen und zahlreiche erschreckende Wendungen – aber all das in einem mordsmäßigen „Escape Room“, statt in einer „Saw“-Folterkammer: Heute Abend gibt’s im Fernsehen fies-schöne Horrorunterhaltung.

    Nichtsahnend finden sich mal mehr, mal weniger unschuldige Menschen in komplex gestalteten Fallen wieder. Die Aussichten, dass sie sich aus dieser Lage befreien, sind verschwindend gering. Um diese geringen Chancen zu nutzen, müssen sie schwierige moralische Entscheidungen fällen sowie ihr körperliches Wohl oder fremde Leben auf's Spiel setzen. Klingt nach der ebenso erfolgreichen wie garstigen „Saw“-Reihe oder einem ihrer Trittbrettfahrer, ist aber in diesem Fall sehr erfrischend:

    Escape Room“ ist quasi „Saw Light“, also Folterhorror voller Twists und schockierenden Momente, aber ohne fiesen Splatter und mit einem weitaus weniger nihilistischen Tonfall. ProSieben zeigt „Escape Room“ am heutigen 5. Mai 2023 – erst ab 20.15 Uhr in geschnittener Fassung, dann in der Nacht auf morgen uncut ab 0.35 Uhr.

    Perfekt für alle, die sich an diese Art von Folterfilm herantasten wollen, sowie für alle Horror-Fans, die ihre filmischen Fiesheiten auch mit einer Prise diebischem Vergnügen mögen. Und falls ihr „Escape Room“ ohne lästige Werbeunterbrechungen sehen wollt: Derzeit ist der gleichermaßen gemeine wie kurzweilige Mix aus Action-Horror und Rätsel-Thriller bei Netflix zu finden.

    "Escape Room": Kreative Knobelspannung mit actionreichem Horror-Schrecken

    Die schüchterne, aber smarte Zoey Davis (Taylor Russell McKenzie) bekommt in ihren Semesterferien einen rätselhaften Würfel zugeschickt, dem sie nach etwas Herumknobeln die Einladung zu einem Escape-Room-Wettbewerb entlockt. Sie folgt der Einladung im Glauben, dass ihr wohlmeinender Professor dahintersteckt.

    Doch am Treffpunkt angekommen, begegnet sie stattdessen dem Escape-Room-Enthusiasten Danny Khan (Nik Dodani), der traumatisierten Armeeveteranin Amanda Harper (Deborah Ann Woll), dem grantelnden Supermarktangestellten Ben Miller (Logan Miller), dem Truckfahrer Mike Nolan (Tyler Labine) und dem ungeduldigen Aktienspekulanten Jason Walker (Jay Ellis). Sie alle erhoffen sich vom Wettbewerb eine Prämie von 10.000 Dollar – und kämpfen alsbald um ihr Leben. Denn sie befinden sich unwissentlich im aufwändigsten, gefährlichsten Escape Room der Geschichte...

    Hinfort mit ranzigen Badezimmern, versifften Kellern und verschimmelten Fabrikhallen, in denen angekettete und/oder geknebelte Opfer wahlweise mit schwerem Gerät gefoltert oder dazu gedrängt werden, sich selbst Schmerzen zuzufügen. Her mit dem ambitionierten Traum eines Escape Rooms, der aus mehreren thematisch abwechslungsreichen, überbordenden Stationen besteht:

    Wo „Saw“ und Co. auf das Gefühl setzen, sich allein schon beim Anschauen Tetanus einzufangen, zielt „Escape Room“ auf feschere Gemeinheiten. Regisseur Adam Robitel und seine Setdesign-Crew haben sich mächtig ausgetobt und bieten Knobel-Spielwiesen, die zum Staunen einladen – daunter eine auf dem Kopf stehende Billiardkneipe im Retro-Chic! Glatt würde man bei diesem Escape-Room-Wettbewerb mitmachen wollen, zumal die eigentlichen Rätsel (nicht gerade genretypisch!) kreativ, herausfordernd und dennoch fair sind.

    Wäre da halt nicht die unaufhaltsam tickende Uhr, die in „Escape Room“ nicht etwa dazu führt, dass schlimmstenfalls ein Mitglied der Veranstaltungscrew müde hereinspaziert und schulterzuckend gen Ausgang zeigt. Versagen in „Escape Room“ wird mit dem Tod bestraft, der nicht derart grafisch ausfällt wie bei „Saw“, „Hostel“ und Co., aber dank der clever-sympathischen Figuren und findig-kreierten Fallen trotzdem weh tut.

    Den schmerzenden Schicksalen und den gemein-schockierenden Wendungen in „Escape Room“ zum Trotz ist dies schlussendlich kein Ekel-Terror oder gar Albträume provozierender Horrorfilm, sondern ein rasanter, einfallsreicher Ritt durch eine turbulente Geisterbahn. Je nach Veranlagung funktioniert die Produktion von „Fast & Furious“-Macher Neal H. Moritz als Lust auf mehr machender Einstieg in die FSK-16-Horrorwelt oder als herrliche Thrill-Erfrischung für Genrefans, die gerne auch mal neckisch grinsend mitfiebern, statt immer auf Extreme zu bestehen.

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