Wenn wir über das heutige Blockbusterkino sprechen, dann sind natürlich auch die spektakulären Set Pieces nicht wegzudenken. Dass für diese jede Menge Geld auf den Tisch gelegt werden muss, ist selbstverständlich. Denn ganz gleich, ob es um computergenerierte Effekte geht oder um großangelegte Action-Einlagen, die per Hand inszeniert werden: In jedem Fall verschlingt die Planung und Umsetzung solcher Szenen eine Menge Kosten.
Dass der teuerste Stunt der Filmgeschichte ausgerechnet in einem Film zu entdecken ist, der eigentlich nichts taugt, ist dann doch schon ziemlich schade. Die Rede ist nämlich von Jan de Bonts Action-Sequel „Speed 2: Cruise Control“, das 1997 sowohl von den Kritiker*innen als auch vom Publikum in der Luft zerrissen wurde. Während der Vorgänger mit Keanu Reeves ein echter Klassiker seiner Zunft ist, sollte die Fortsetzung all die Qualitäten vermissen lassen, die den Vorgänger drei Jahre zuvor ausgezeichnet haben.
Bei einem kolportierten Budget zwischen 110 und 160 Millionen US-Dollar konnte „Speed 2“ am globalen Box Office nur 164,5 Millionen US-Dollar einspielen. Warum der Actioner so teuer war, ist nicht nur auf die ziemlich üppigen Gagen von den in den Hauptrollen besetzten Sandra Bullock und Jason Patric zurückzuführen. Allein das Finale, in der das Kreuzfahrtschiff die Hafenpromenade, Segelboote und eine Reihe von Häusern auf der beschaulichen Karibikinsel St. Martin zu Kleinholz verarbeitet, hat satte 25 Millionen US-Dollar gekostet. Die Szene könnt ihr euch hier anschauen:
Warum die Szene so teuer war? Das Produktionsteam musste zu großen Teilen eine Nachbildung des Schiffes anfertigen und die Dreharbeiten schließlich mit digitalen Techniken abschließen. In „Speed 2“ wird man also noch Zeuge davon, wie die digitale und analoge Effektkunst Hand in Hand gehen. Gebracht hat diese durchaus eindrucksvolle Sequenz aber nicht wirklich etwas, denn „Speed 2“ ist ein echter Reinfall, wie ihr der offiziellen FILMSTARTS-Kritik entnehmen könnt.
Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „Speed 2“
Übrigens: Würde man den Kostenfaktor der teuersten Stunts der Filmgeschichte inflationsbereinigt betrachten, dann würde das Wagenrennen aus „Ben Hur“ auf dem ersten Platz landen. Diese 1959 gedrehte Szene verschlang damals 4 Millionen US-Dollar, was heute mit 34 Millionen US-Dollar gleichzusetzen wäre. Die Vorbereitungen für die neunminütige Wagenrennszene, die Filmgeschichte geschrieben hat, dauerten fünf Jahre, einschließlich des Baus der Arena durch 750 Arbeitskräfte. Aus heutiger Sicht würde das bedeuten, dass jede Minute der Szene fast 4 Millionen US-Dollar gekostet hätte!
Michael Bay führt ultimatives Action-Ranking an und zerstört in seinen Filmen mehr Autos als jeder andere Regisseur – der Abstand zu Platz 2 ist gewaltig!