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    TV-Tipp: Ein Science-Fiction-Film, der euch überraschen wird – mit einem Bond-Girl auf Weltraummission!
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Heute Abend bekommt ihr um 20.15 auf arte ein Weltraumdrama zu sehen, das vor allem zeigt, wie unsere Erde sich dreht – hochkarätig besetzt mit Eva Green, Sandra Hüller, Matt Dillon sowie Lars Eidinger. Und das werbefrei!

    Sandra Hüller und Lars Eidinger zählen momentan zu den gefragtesten deutschen Schauspieler*innen. Während Hüller für ihre Leistungen in „Anatomie eines Falls” und „The Zone of Interest” gefeiert wird, kommt man auch an Eidinger bereits seit einigen Jahren nicht vorbei. Aktuell ist er als skrupelloser Nazi in der Netflix-Produktion „Alles Licht, das wir nicht sehen” dabei.

    Am heutigen 10. Januar bekommt ihr die beiden ab 20.15 Uhr auf arte gemeinsam in einem Film – wenn sie auch keine einzige Szene zusammen haben. In ihren Nebenrollen in „Proxima - die Astronautin” überzeugen sie dennoch und stützen die großartige Eva Green, die seinerzeit das Bond-Girl in „Casino Royale” mimte und zuletzt als Milady Winter in „Die drei Musketiere – D’ Artagnan” im Kino zu sehen war.

    Proxima - Die Astronautin
    Proxima - Die Astronautin
    Starttermin 24. Juni 2021 | 1 Std. 47 Min.
    Von Alice Winocour
    Mit Eva Green, Zélie Boulant-Lemesle, Matt Dillon
    User-Wertung
    2,8
    Filmstarts
    4,0

    Eva Green in ihrer besten Rolle

    In „Proxima” sehen wir Eva Green als Sarah Loreau, die als erste Frau den Mars erforschen will. Ihr ganzes Leben wollte sie schon Astronautin werden und mit Training und etwas Glück ist es nun so weit: Sie wird für eine einjährige Mission ausgewählt. Doch zunächst muss sie ein Trainingsprogramm absolvieren, welches sie und ihre Crewmitglieder Mike Shannon (Matt Dillon) und Anton Ocheivsky (Aleksey Fateev) auf alle erdenklichen Eventualitäten und für das Überleben im All vorbereiten soll. Sarah gerät während der Vorbereitungszeit an körperliche und psychische Grenzen, nicht zuletzt, weil der Abschied von ihrer Tochter Stella (Zélie Boulant) sie sehr belastet.

    Die Besonderheit an „Proxima” ist seine beinahe dokumentarische Authentizität – wer hier große Science-Fiction erwartet, wird womöglich etwas enttäuscht. Dafür bietet der Film einen realistischen Einblick in die großen, nur allzu weltlichen Herausforderungen von Astronaut*innen. Gedreht wurde an authentischen Schauplätzen in Star City, im ESA-Astronautenzentrum in Köln und in Baikonur. Ein Making-of des Films wäre sicherlich sehenswert, doch leider fällt das Bonusmaterial der Heimkino-Auswertung recht spärlich aus. Wenn ihr den Film dennoch lieber TV-unabhängig sehen wollt, könnt ihr euch „Proxima” auf Blu-ray oder DVD bei Amazon* holen:

    Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr den Film dort übrigens auch kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den 30-tägigen Gratistest des superfresh-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum dann 6,99 Euro im Monat fällig.

    It’s a Man’s World

    „Proxima” ist weniger ein Film über ferne Welten, wie man bei dem Thema vermuten könnte, als ein Film über unsere Welt, die immer noch zu einem großen Teil männlich dominiert ist – und mit Sarah, der Astronautin, wird das nur allzu deutlich. Wenn sie erzählt, dass ihre Mutter zu ihr sagte „Das ist kein Job für Mädchen!” als sie noch klein war, oder wenn sie sich gegen das Großmaul Mike Shannon durchsetzen muss, zum Beispiel.

    In den 80ern gab man Frauen 100 Tampons mit ins All, die NASA entwickelte spezielle Make-up-Täschchen für die Raumfahrt, die erste vollständig mit Frauen besetzte ISS-Crew gab es erst 2019. Beruf und Umfeld sind dabei austauschbar: Ob Astronautin, Top-Managerin, oder, wie Todd Field mit Cate Blanchett in diesem Jahr eindrucksvoll in „Tár” zeigte, Dirigentin: Setz eine Frau anstelle eines Mannes, und das Bild wackelt.

    Vereinbarkeit von Job und Eltern- bzw. Mutterschaft ist im „normalen” Leben schon ein Spießrutenlauf, eine Frau oder gar Mutter an einsamer Spitze? Schwierig. Umso mehr zeigt sich dies daran, dass Sarahs männliche Kollegen es nicht weiter zu beschäftigen scheint, dass sie ihre Kinder ebenfalls bei den Müttern zurücklassen müssen.

    Am Ende lebt „Proxima” nicht von großem Schauwert und Effekten, sondern von den Konflikten ihrer Protagonistin mit sich selbst, ihrer Familie und der Welt, die sie für einige Zeit verlässt. Das ist gleichsam berührend wie erhellend.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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