„Knives Out - Mord ist Familiensache“ läutete das Kino-Jahr 2020 ein – und wie! Der saumäßig unterhaltsame Whodunit-Streifen küsste ein lange brachliegendes Filmgenre wieder wach und konnte dank einer originellen Story, schrägen Figuren und einem wirklich glänzend aufgelegten Cast – und allen voran einem wunderbar schrullig spielenden Daniel Craig – zurecht begeistern und ein großes Publikum anlocken. Leider war dies einer der wenigen Kino-Hits 2020, da die um sich greifende Corona-Pandemie dieses Jahr zu einem echten Albtraum für Cinephile und Mitarbeiter*innen der Kino-Industrie machte.
Wer den spannenden Kriminalfall mit Top-Besetzung im Kino verpasst hat oder einfach mal wieder richtig Lust auf einen cleveren Whodunit-Streifen hat, kann „Knives Out - Mord ist Familiensache“ ab heute, den 11. Januar 2024 im Streaming-Abo von Amazon Prime Video finden. Den etwas schwächeren, aber immer noch äußerst gelungenen Nachfolger „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ werdet ihr hingegen nicht beim Streaming-Riesen finden. Bei diesem handelt es sich nämlich um einen exklusiven Netflix-Titel und er ist dementsprechend nur im Abo vom roten „N“ enthalten.
"Knives Out" war für Daniel Craig ein Wagnis – das sich voll ausgezahlt hat
Die größte Stärke von „Knives Out“ ist definitiv der namhaft besetzte Cast, der unter Führung von „Star Wars 8“-Regisseur Rian Johnson zur Höchstform aufläuft: Captain-America-Darsteller Chris Evans, „Halloween“-Ikone Jamie Lee Curtis, Michael Shannon („The Shelter“), Ana de Armas („Blonde“), Don Johnson („Miami Vice“), Toni Colette („Hereditary - Das Vermächtnis“) und Hollywood-Urgestein Christopher Plummer („Beginners“) geben sich hier die Klinke in die Hand.
Zusammengehalten wird dieses gigantische Star-Ensemble von einem wirklich fantastischen Daniel Craig, der mit seinem eigenwilligen aber grundsympathischen Ermittler Benoit Blanc aus dem Stegreif eine neue Ermittler-Ikone erschaffen hat – von der wir in Zukunft hoffentlich noch allerhand sehen werden. Craig, der zuvor jahrelang insbesondere als unterkühlter MI6-Agent einem breiten Publikum bekannt wurde, spielt hier gegen das eigene Image an und beweist, dass er mehr ist als „nur“ James Bond.
Benoit Blanc ist nämlich – trotz seines hervorragenden Rufs als Privatermittler – keineswegs immer Herr der Lage. Vielmehr stößt der wunderbar verschrobene Detektiv scheinbar versehentlich auf Hinweise oder stolpert in unvorhergesehene Momente, die ihn und seinen Fall weiterbringen und ist dabei manchmal ähnlich planlos wie die Zuschauer*innen. Dass der Schnüffler doch etwas auf dem Kasten hat, kann er dann im großen Finale beweisen, wenn er alle Fäden zusammenführt und dem oder der Täter*in das Handwerk legt. Kurzum, „Knives Out“ ist wirklich ein kurzweiliges Vergnügen, an dem nicht nur Hardcore-Fans des Genres ihre Freude haben dürften.
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