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    Heute Abend streamen: Dieses blutige Abenteuer mit "Herr der Ringe"-Star ist ein Muss für Fans düsterer Mittelalter-Filme
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan liebt Film. Er vermisst die wöchentlichen Besuche in der Videothek, denn das ziellose Umherirren in den Gängen hat ihm Seherfahrungen wie "Donnie Darko" oder "Fear and Loathing in Las Vegas" beschert.

    Die aktuellen Netflix-Top-Hits geben euch so gar nichts? Und auf Disney+ habt ihr auch schon alles geschaut? Dann haben wir einen Geheimtipp für euch: Der düstere Mittelalter-Streifen „Black Death“ mit „Herr der Ringe“-Star Sean Bean.

    Ihr steht auf Mittelalter-Filme, habt aber auch Bock auf blutrünstige Action und Okkult-Horror? Dann haben wir einen Streaming-Tipp für euch, der im Kino längst nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er eigentlich verdient hätte: „Black Death“ von Christopher Smith.

    Der Regisseur sollte insbesondere bei Genre-Kenner*innen ein paar Glocken klingeln lassen, denn der Filmemacher hat spannende Horror-Beiträge wie „Triangle“ oder „Severance - Ein blutiger Betriebsausflug“ zu verantworten. Und Fans des Filmemachers wissen, dass es bei Christopher Smith blutig zur Sache gehen kann. So auch in „Black Death“ – ein wilder Mix aus düster, dreckiger Mittelalter-Action, dem eine Prise Kult-Wahnsinn hinzugefügt wird.

    Wer sich den Streifen anschauen möchte, der findet ihn aktuell im Angebot von Amazon Freevee. Zwar braucht ihr für diesen Streaming-Service kein Abo, müsst euch dafür aber auf Werbeunterbrechungen einstellen – für „Black Death“ lohnt sich dieser Pakt mit dem Werbeteufel aber allemal.

    Und darum geht es in "Black Death"

    England im Jahre 1348: Das gesamte Land ächzt unter der Pest, die schon die Hälfte der Bevölkerung dahingerafft hat. Doch Gerüchte erzählen von einem einzelnen Dorf, an dem der Schwarze Tod anscheinend bisher spurlos vorübergegangen ist. Liegt dies womöglich an satanischen Ritualen, die dort des Nachts abgehalten werden? Angeblich soll ein Geisterbeschwörer dort die Toten zurück ins Leben holen.

    Den Anweisungen des Bischofs folgend, macht sich der Ritter Ulric („Herr der Ringe“-Star Sean Bean) gemeinsam mit seinen Mannen in das abgelegene Kaff auf, um herauszufinden, ob sich die Bewohner*innen des Dorfes wirklich mit dem Leibhaftigen eingelassen haben. Teil der Expedition ist auch der junge Mönchsnovize Osmund (Eddie Redmayne), der sich als ortskundiger Führer dem Trupp angeschlossen hat. Das jedoch aus nicht ganz selbstlosen Gründen, denn dieser möchte vor Ort seine Geliebte Averill (Kimberley Nixon) wieder treffen.

    Nach einer beschwerlichen Reise erreicht die Gemeinschaft das sagenumwobene Örtchen. Doch auf den ersten Blick scheint es, als hätten die Bewohner*innen tatsächlich einfach nur Glück gehabt. Welches verborgene Geheimnis steckt also hinter der so unscheinbaren Dorfgemeinschaft und welche Rolle spielt die hilfsbereite Heilerin Langiva (Clarice van Houten)?

    Kein Pathos, kein Glanz – nur Dreck

    „Black Death“ ist auch deshalb so erfrischend, weil er auf jenen Pathos verzichtet, der dem Genre des Mittelalter-Films sonst gerne anhaftet. Statt mit Helden in strahlender Rüstung und mit edler Gesinnung bekommen wir es mit einer in Dreck getauften Rüpel-Truppe zu tun, deren Manieren den rauen Zeitgeist widerspiegeln und die – um es ganz klar zu sagen – für die falsche Sache kämpfen.

    Denn natürlich lassen Aberglaube, Angst vor Dämonen, Hexen und ein eingeengtes Weltbild keine Gedanken und Ideen neben den gepredigten Vorstellungen zu. Gerade in einer Zeit, in der eine vermeintliche „Gottesstrafe“ die Welt wie selten zuvor aus den Angeln hebt.

    Moral ist eine Frage der Zeit

    Als Antwort auf alles Fremde kennen diese „tapferen“ Mannen nur Gewalt. Damit wird hemmungslos alles niedergeknüppelt, was nicht in das eigene Weltbild passt. Und diese kracht auch ganz ordentlich und tut selbst beim Zuschauen richtig weh – gerade weil sich diese Gräueltaten zum Teil gegen wehrlose Opfer richten. In einer der härtesten Szenen des Films befreit Sir Ulric eine vermeintliche Hexe vom Scheiterhaufen, nur um sie Sekunden später selbst kaltblütig abzustechen.

    Das macht es dem Publikum zwar unglaublich schwer, hier auch nur den Ansatz einer Identifikationsfigur zu finden. Gleichzeitig ist dies aber eine spannende Seh-Erfahrung und letzten Endes und auch nur eine konsequente Auserzählung jener Zeit.

    Den Zuschauer*innen wird dabei die Absurdität eines starren Moralsystem und einer unumstoßbaren Idee von Gut und Böse vor Augen geführt. So sehen sich auch die Mannen von Ritter Ulric als vermeintliche Helden, die in einer gerechten Mission unterwegs sind. Selbst der eins so fromme und gutherzige Mönchsnovize Osmund, eigentlich Stimme der Vernunft, zieht aus dem Erlebten einen tragischen Schluss und bringt dem Film in einem einprägsamen Epilog zu einem grausamen wie konsequenten Ende.

    Streaming-Tipp: Ein grandioses & viel zu unbekanntes Western-Epos mit einem herausragenden Christian Bale

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