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    "Schlecht gemachte Kopie": Die Fortsetzung zu einem der größten Kultfilme der 2000er ist zu Recht in Vergessenheit geraten
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Donnie Darko“ war im Kino ein Flop, entwickelte sich auf DVD aber zum Kult-Klassiker. Ob es eines Tages auch der Fortsetzung so ergehen wird, die nicht nur beim Regisseur des Originalfilms auf wenig Begeisterung stieß?

    Als „Donnie Darko“ im Jahr 2000 zum ersten Mal in die amerikanischen Kinos kam, wollte den Mysterythriller um den titelgebenden Teenager (Jake Gyllenhaal) und das dämonische Kaninchen Frank kaum jemand sehen: Nur etwas mehr als 517.000 US-Dollar konnte der Film am Box Office einspielen – also etwa ein Achtel seines Budgets. Doch das Langfilm-Debüt von Richard Kelly („The Box“) ist der beste Beweis dafür, dass mit dem Kinostart das letzte Wort noch nicht gesprochen sein muss. Denn im Zuge seiner DVD-Veröffentlichung entwickelte sich „Donnie Darko“ zum absoluten Kultfilm – und wurde seitdem mehrmals auf der großen Leinwand wiederaufgeführt.

    Das interpretationsoffene Ende des Films ließ damals zahlreiche Zuschauer*innen verwirrt zurück, trotzdem dürften sich wohl die wenigsten Fans nach einer Fortsetzung gesehnt haben. Auch Richard Kelly hatte keinerlei Interesse, die verzweigte Geschichte in einem zweiten Teil fortzuspinnen. Doch hättet ihr gewusst, dass tatsächlich ein „Donnie Darko“-Sequel existiert?

    2008 wurde bekannt gegeben, dass eine Fortsetzung zu „Donnie Darko“ in Arbeit sei. Diese sollte den Titel „S. Darko“ tragen und von Darkos Schwester Samantha handeln, die von ähnlichen Visionen heimgesucht wird wie ihr verstorbener Bruder. „Ich bin ein großer Bewunderer von Kellys Film und hoffe, eine ähnliche Welt zu schaffen, in der Fantasie und Realität verschwimmen“, gab Chris Fisher, der Regisseur des Sequels, zu Protokoll (via Screen Daily).

    Nur einer wollte absolut nicht mit dem Nachfolger in Verbindung gebracht werden: Richard Kelly. „Ich habe das Drehbuch nicht gelesen. Ich habe absolut nichts mit dieser Produktion zu tun und werde auch nie etwas damit zu tun haben“, stellte der Regisseur klar (via MTV.com). Daveigh Chase, die Samantha bereits in „Donnie Darko“ verkörperte, war indes die einzige Schauspielerin aus dem Originalfilm, die sich dazu überreden ließ, für „S. Darko“ zurückzukehren.

    Kelly dürfte es als Genugtuung empfunden haben, dass die von ihm nicht autorisierte Fortsetzung schließlich auf ganzer Linie scheiterte: „S. Darko“ wurde in den USA lediglich für den Heimkino-Markt ausgewertet, und die Kritiken fielen unterirdisch aus – wir von FILMSTARTS hatten damals lediglich einen müden Stern für die „schlechte Kopie“ übrig, die „[…] so voller dramaturgischer, logischer und handwerklicher Fehler ist, dass [sie] weder als zweiter Teil noch als etwas Eigenständiges funktioniert.“

    Nur 15 Jahre später ist „S. Darko – Eine Donnie Darko Saga“, so der vollständige deutsche Titel, nahezu vergessen – und dass er wie sein großes Vorbild eines Tages zum Kult-Klassiker aufsteigt, gilt als eher unwahrscheinlich...

    Dieser fast vergessene Superhelden-Flop teilt sich einen zweifelhaften Rekord mit "The Marvels"

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