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    Neu im Heimkino: Dieser irre Slasher-Horrorfilm verleiht "Stirb langsam" eine völlig neue Bedeutung
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Dieser Film bietet den (manchmal) langsamsten und flauschigsten Killer, der je eine Studentinnenverbindung heimgesucht hat: In „Slotherhouse“ wird ein Faultier erst zum kuscheligen Glücksbringer und dann zur tödlichen Gefahr. Jetzt im Heimkino!

    Im Horror-Genre sind schon längst alle Dämme gebrochen: Wieso sich auf hünenhafte Typen in Masken verlassen, um junge Menschen niederzumetzeln, wenn man alle erdenklichen Gefahren auf sie loslassen kann? Ob die kreativ-schrägen Gefahren letztlich zu reinem Trash, ironisch-unterhaltsamen Kuriositäten oder ehrlich-herrlicher Horrorkost führen, kann man dabei nie so richtig vorhersagen.

    Daher ist es jedes Mal auf's Neue spannend, wenn eine Horror-Skurrilität angekündigt wird – wie „Slotherhouse“, eine Horror-Persiflage mit einem mordenden Faultier! Für den Verfasser dieses Heimkino-Tipps ist der komödiantische Faultier-Slasher zwar kein neuer Klassiker der Horror-Absurdität, aber sehr wohl Futter für einen äußerst amüsanten Filmabend: „Slotherhouse“ ist diese Woche im Heimkino erschienen – auch als limitiertes Mediabook!

    Wenn ihr eine etwas günstigere Alternative haben möchtet, könnt ihr auch zur Standard-Edition* greifen oder „Slotherhouse“ als VOD via Prime Video* ordern.

    "Slotherhouse": Slasher-Groteske und College-Farce

    Emily (Lisa Ambalavanar) will es in ihrem letzten Jahr auf dem College krachen lassen und plant daher das Undenkbare: Sie lässt sich bei ihrer Schwesternschaft Sigma Lambda Theta zur Wahl als Vorsitzende aufstellen – dabei hat doch Brianna (Sydney Craven) diesen Titel eisern in der Hand! Zu Emilys Glück hat sie kürzlich ein superniedliches Faultier ins Haus gebracht, das ihr sämtliche Sympathien sichert. Dass das flauschige Urwaldwesen über riesigen Blutdurst verfügt, bemerken die Studentinnen viel zu spät...

    Slasher mit bewusst albernen Fieslingen sind dank solcher Totalausfälle wie „Winnie The Pooh: Blood And Honey“ in Verruf geraten: Oft ruhen sich die Verantwortlichen auf ihrer verqueren Prämisse und dem schrägen Titel aus. In diese Kerbe schlägt „Slotherhouse“ jedoch nicht: Regisseur Matthew Goodhue hüllt seinen Film nicht in schäbiges, uninspiriertes Licht, ebenso wenig wird die Titelfigur mit lustlos dahingeklatschten Effekten verwirklicht.

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    Das Faultier bekommt mittels plüschigem Puppenspiel viel Persönlichkeit einverleibt, und insgesamt imitiert Goodhue echt gut die Ästhetik von College-Teeniekomödien und Disney Channel Original Movies. Was Methode hat: Ein Großteil des Humorfaktors in „Slotherhouse“ entsteht dadurch, eine aufgepeitschte Schwesternschaft zu sehen, die sich aufführt wie in einem Disney-Fernsehfilm – bloß, dass die Figuren zudem fluchen, sexuelle Anspielungen machen und brutal ermordet werden.

    Wer mit Filmen wie „High School Musical“ groß geworden ist (oder sie nachgeholt hat), wird viele Situationen wiedererkennen, nur dass „Slotherhouse“ diese grotesker, böser und/oder blutiger weiterdenkt. Dass der Cast, allen voran Ambalavanar und Craven, den Schauspielduktus solcher Filme punktgenau treffen, stärkt den Unterhaltungsfaktor weiter. Die Kills sind derweil keine karikaturesken Splattereien, sondern wechseln unberechenbar zwischen drei Ansätzen:

    Absurdität, wie ungeheuerlich niedlich (und irgendwie sympathisch) das Faultier ist, während es Leben aushaucht. Komödiantische Brüche mit der Erwartungshaltung, weil es unerklärlicherweise plötzlich super schnell ist. Und das strenge Durchziehen des „Faultiere sind nicht gerade fix“-Faktors – anders als für John McClane heißt es für einige Opfer in „Slotherhouse“ tatsächlich: Stirb langsam!

    Kohärent ist das nicht, wohl aber eine kompakte, knackig durchexerzierte Wundertüte an comichaften Einfällen, parodistischen Dialogen und (mit voller Absicht) total dämlichen Kills. Ideal für einen geselligen Abend mit Film-Gleichgesinnten!

    Geheimtipp neu im Heimkino: Ein teuflisch-durchgeknallter Mix aus "Deadpool", "Scream", "Die nackte Kanone" und den Muppets!

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