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    Diesen völlig unterschätzten Okkult-Horrorfilm wollte Scientology jahrelang vor euch verstecken!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Ob psychologischer Horror, Slasher-Film oder obskures Kleinod: Michael liebt das Horrorkino, seit er nach dem Schauen von „Blair Witch Projekt“ eine halbe Stunde lang wie versteinert auf dem Sofa saß.

    „Spellbinder“ hätte eigentlich das Zeug zum 80er-Jahre-Genre-Klassiker. Doch die Church Of Scientology hatte so ihre Probleme mit dem Film...

    Kino Lorber

    Habt ihr schon einmal von „Spellbinder – Ein teuflischer Plan“ gehört? Vermutlich nicht – und das ist schade: Der 1988 gedrehte Okkult-Horror von Regisseurin Janet Greek hat nämlich einiges zu bieten. Doch dass der Film in den Jahrzehnten seit seiner Entstehung ziemlich in Vergessenheit geraten ist, hat einen bestimmten Grund...

    Auf einem Parkplatz werden die Anwälte Jeff Mills (Timothy Daly) und Derek Clayton (Rick Rossovich) zu Zeugen, wie eine junge Frau (Kelly Preston) von ihrem Freund verprügelt wird. Sie eilen der Unbekannten zu Hilfe und sorgen dafür, dass der brutale Aldys (Anthony Crivello) das Weite sucht. Da die Frau, die sich als Miranda Reed vorstellt, nicht weiß, wo sie nun bleiben soll, bietet Jeff ihr an, sie in seiner Wohnung unterzubringen – wo die beiden einander näher kommen. Doch woher hat Miranda ihre Gabe, durch bloßes Handauflegen entscheidende Details aus Jeffs Biografie zu erfahren und ihn von seinen Rückenschmerzen zu befreien?

    Bald mehren sich die Zeichen, dass die Frau, in die sich Jeff mittlerweile hoffnungslos verliebt hat, eine Hexe ist – und von den Mitgliedern eines gefährlichen Satanskults verfolgt wird, der auf der Suche nach seinem nächsten Menschenopfer ist. Als Miranda urplötzlich verschwindet und eine unheimliche alte Frau in seinem Büro auftaucht, die ihm eine „letzte Warnung“ ausspricht, steht Jeff vor mehreren Fragen: Was steckt hinter der Sekte? Wo ist Miranda? Und kann er ihr überhaupt trauen?

    Scientology soll versucht haben, den Film verschwinden zu lassen

    Wohl nicht ganz ohne Grund lässt Greek ausgerechnet im mythisch umwehten Hollywood eine Parallelwelt entstehen, in der Hexen und Satanisten ihr dunkles Netz spinnen und die Institutionen unterwandern: „Spellbinder“ funktioniert als noir-artiger Paranoia-Thriller ebenso wie als übersinnlicher Horrorfilm, wobei er immer wieder mit effektiven Schauerbildern und verblüffenden Effekten aufwartet – etwa, wenn das Haus von Jeff nachts von unheimlichen Gestalten umzingelt wird, die reglos durch die Fensterscheiben starren, bevor sie mit den Händen die plötzlich elastisch werdende Häuserfront eindrücken. Der Schlussakt erinnert in seiner Kompromisslosigkeit schließlich an den Genre-Klassiker „The Wicker Man“.

    Doch warum ist „Spellbinder“ eigentlich nicht selbst ein Kultfilm? Zahlreichen übereinstimmenden Berichten zufolge soll die sogenannte Church of Scientology versucht haben, sämtliche Kopien des Films aus dem Verkehr ziehen zu lassen. Der Grund: Hauptdarstellerin Kelly Preston war (ebenso wie ihr Ehemann John Travolta) ein Mitglied der Sekte – die sich augenscheinlich an ihren Nacktszenen sowie der Tatsache störte, dass die 2020 verstorbene Schauspielerin in dem Film als Mitglied eines Hexenkults zu sehen war. Erst der US-amerikanische Verleih Kino Lorber grub den Film wieder aus und spendierte ihm 2016 eine (mittlerweile vergriffene) Blu-ray-Veröffentlichung. Aktuell ist er als spanische Import-Scheibe zu haben:

    Janet Greek, die zuvor den ebenfalls vergessenen Rape-and-Revenge-Film „Zeit der Rache“ (1985) inszenierte, hat seitdem leider keinen weiteren Film gedreht. Lediglich bei einzelnen Folgen der TV-Serien „Crusade“ und „Babylon 5“ saß sie noch auf dem Regiestuhl.

    In diesem gefloppten Horrorthriller liefert sich "Oppenheimer"-Star Cillian Murphy ein Duell mit Robert De Niro

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