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    TV-Warnung: John Travolta, Sharon Stone & 0 % bei Rotten Tomatoes – Finger weg von dieser Action-Gurke!
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Ihr steht auf Katastrophen-Filme, die Alltagshelden feiern? Deshalb – und auch wegen des Casts – sieht „Der Sturm - Life On The Line“ attraktiv für euch aus? Dann macht euch heute Abend besser auf ein rundum enttäuschendes TV-Erlebnis gefasst.

    Bekannte Namen allein garantieren noch lange keinen guten Film. „Der Sturm - Life On The Line“ ist für diese These ein bestechendes Beispiel. Trotz Stars wie „Pulp Fiction“- und „Saturday Night Fever“-Publikumsliebling John Travolta sowie 1990er-Ikone Sharon Stone („Basic Instinct“, „Casino“) könnt ihr euch dieses vor platten Klischees und hohlem Pathos überquellendes, dabei herzlich unspannendes Thriller-Drama getrost sparen. Zumal es auch noch ewig dauert, bis die Action endlich startet.

    Für schmerzlose beziehungsweise absolut unerschütterliche Fans der beiden Leinwand-Idole von gestern läuft „Der Sturm - Life On The Line“ am heutigen 2. April 2024 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung folgt noch in derselben Nacht um 2.30 Uhr. Zudem steht der FSK-12-Titel vom 27. April bis 27. Mai 2024 zum Gratis-Streamen in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Alternativ ist er im Flatrate-Programm von Joyn enthalten und als Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr den Streifen dort übrigens ebenfalls kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des MovieDomePLUS-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum dann 2,99 Euro im Monat fällig.

    "Der Sturm" auf Tele 5: Das ist die Story

    Als Netzelektriker errichtet, wartet und repariert Beau Ginner (Travolta) Überland-Starkstromleitungen. Dass sein Job sehr gefährlich sein kann, ist Beau spätestens seit dem tragischen Tod seines Bruders und dessen Frau absolut bewusst – ebenso wie seiner Nichte Bailey (Kate Bosworth), die seit damals bei ihm lebt.

    Jahre später plant Duncan (Devon Sawa), der Lebensgefährte der mittlerweile erwachsenen Bailey, ebenfalls ein sogenannter „Lineman“ zu werden. Beau ist wenig begeistert von der Idee, dass er Duncan unter seine Fittische nehmen soll. Vor allem jetzt, da sich ein Jahrhundertsturm ankündigt und er gemeinsam mit dem Neuling die Stromversorgung aufrecht erhalten soll. Denn ohne die Elektrizität stehen Menschenleben auf dem Spiel...

    KSM
    John Travolta und Kate Bosworth in „Der Sturm“

    Keine einzige positive Rezension

    Den Mut und den Einsatzwillen derjenigen mit einem Film feiern zu wollen, die selbst bei katastrophalem Wetter alles geben, um die Stromversorgung aufrecht zu halten, ist im Prinzip durchaus löblich. Leider ist „Der Sturm - Life On The Line“ dann aber ein so absehbar, oberflächlich und streckenweise sogar fast schon doof daherkommendes Werk geworden, dass es enorm schwerfällt, das Ganze ernst zu nehmen. Kein Wunder, dass er bei der Kritik komplett durchfiel. Rotten Tomatoes, eine US-Sammelseite für professionelle Rezensionen, kann nicht eine einzige positive Besprechung aufführen. Damit ist der Film einer der ganz wenigen, die eine Quote von 0 Prozent aufweisen.

    David Hackl, der zuvor den Folter-Schocker „Saw V“ und den Tier-Horror „Red Machine“ realisiert hatte, drückt so gnadenlos auf die Pathos-Tube und suhlt sich geradezu in Klischees, dass die Melodramatik kaum zu ertragen ist. Offensichtlich schwebte dem Regisseur ein Heldenepos à la „Backdraft“ vor. Doch dafür fehlt es ihm und dem von insgesamt vier Autoren verfassten Drehbuch einfach an Gespür für Spannung und auch mal etwas Zurückhaltung. Stattdessen wird mit überflüssigen Flashbacks und Nebenplots, aber auch von den Schauspieler*innen so dick aufgetragen, dass nie großes Kino-Feeling aufkommt. „Der Sturm“ fühlt sich vielmehr wie eine seifenopern-artige TV-Produktion an, bei der jegliche Authentizität ganz schnell flöten gegangen ist.

    Ach, ja: Wer von euch planen sollte, wegen Sharon Stone einzuschalten, dem/der sei gesagt, dass die einstige Oscarkandidatin hier in einer recht bedeutungslosen Rolle verheizt wird. Stone hat nur wenige, herzlich unspektakuläre Szenen als Mutter von „Final Destination“-Star Devon Sawas Figur und dürfte kaum mehr als zwei, drei Tage am Set verbracht haben.

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