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    Nach Folter-Szenen in "Zero Dark Thirty": Untersuchung über Weitergabe von geheimen Akten

    Kathryn Bigelows Oscar-Favorit "Zero Dark Thirty" erregt die Gemüter von Journalisten und Politikern in den USA und hat eine Diskussion um die Folter als Mittel zur Informationsbeschaffung angestoßen. Nun soll es laut Reuters eine offizielle Untersuchung über die Weitergabe von geheimen CIA-Akten an die Filmschaffenden und deren Hintergründe geben.

    Nachdem die Vertreter des Senatsausschusses für Geheimdienstaufgaben (Senate Intelligence Committee) in einem öffentlichen Brief beklagt haben, dass Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" den Eindruck vermittele, durch Einsatz von Folter erlangte Informationen hätten zur Erfassung von Osama Bin Laden beigetragen und zugleich betonten, dass das nicht zutreffe, wurde nun eine Untersuchung über die Weitergabe von geheimen Akten an die Regisseurin und den Drehbuchautor Mark Boal anberaumt.

    Dass es die in dem Drama dargestellte Form der Folter bei der Jagd auf den berüchtigten Terrorführer gegeben hat, bestreitet der Geheimdienst CIA nicht. Die Streitfrage ist, inwieweit diese Mittel sich als zielführend erwiesen haben. Viele Kommentatoren und Kritiker sind der Meinung, dass in dem Oscar-Favoriten zumindest suggeriert wird, dass Informationen, die geholfen haben, Osama bin Laden ausfindig zu machen, mit Hilfe der Folter von gefangenen al-Qaida-Angehörigen erlangt wurden. Bei der kommenden Untersuchung geht es nun unter anderem darum, herauszufinden, ob die CIA den Filmemachern den Zugang zu geheimen Akten vielleicht in der Absicht gewährt hat, das Mittel der Folter als effektive (Informationsbeschaffungs-)Technik darzustellen und somit die Akzeptanz  für ihren Einsatz zu erhöhen.

    In den USA gibt es spätestens seit dem limitierten Kinostart am 19. Dezember 2012 eine große öffentliche Kontroverse um die Darstellung der Folter in "Zero Dark Thirty" und um deren Rolle beim Antiterrorkampf. Bigelow und Boal haben sich selbst nur zurückhaltend zu der Frage geäußert und betont, dass es ihnen um die faktische Darstellung des Geschehens ging, nicht um seine moralische Bewertung und auch nicht um politische Parteinahme.

    Der als Oscar-Favorit gehandelte Thriller ist ab dem 11. Januar 2013 landesweit in den USA und ab dem 31. Januar 2013 in Deutschland auf der großen Leinwand zu sehen.

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