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    Oscars 2014: Robert Redford gibt Verleih die Schuld, dass er keine Nominierung für "All Is Lost" erhalten hat

    Eine der großen Überraschungen der Oscar-Nominierungen 2014 war die Nicht-Berücksichtigung von Robert Redford in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" für seine Leistung in "All Is Lost". Nachdem Oscar-Analysten sofort dem Schauspieler die Schuld gaben, da er sich der üblichen Werbetour samt Partys mit den Academy-Mitgliedern verweigert habe, spielt der nun den Ball weiter. Der Verleih habe zu wenig Geld investiert.

    Vom 16. bis zum 26. Januar 2014 findet in Park City, Utah das Sundance Film Festival statt, das größte Filmfestival für Independent-Filme der Welt. Gegründet wurde es von Robert Redford, der das Festival nach seiner Figur aus dem Western-Klassiker "Zwei Banditen" (Originaltitel: "Butch Cassidy and the Sundance Kid") benannte. Bei der Eröffnungspressekonferenz in diesem Jahr durfte Redford nicht nur über das kommende Festival reden, sondern kam nicht umhin, auch zu den Oscar-Nominierungen Stellung zu beziehen.

    Als der Moderator der Pressekonferenz erwähnte, dass Redford von der Academy übersehen wurde, startete das Publikum laut der Kollegen von indiewire.com mit Buh-Rufen. Redford sah sich dann genötigt, ein paar Worte zur Nicht-Nominierung zu verlieren. Es sei den Machern des Films "All Is Lost" zwar dankbar, weil es ihm als Schauspieler die Möglichkeit gegeben habe, zurück zu seinen Wurzeln zu gehen, aber dann kritisiert er die US-Verleiher Lionsgate und Roadside Attractions. Man habe darunter gelitten, dass es kaum bis gar keine Verleihmaßnahmen gab. "Ich weiß nicht, wovor sie Angst hatten. Entweder sie wollten kein Geld für den Film ausgegeben oder sie waren unfähig." Redford spielt damit darauf an, dass die Oscars immer auch sehr von den Werbemaßnahmen abhängen. Mit exklusiven Partys, Dinner-Abenden mit den Stars, großflächigen Werbeanzeigen und Geschenken versuchen die Verleiher immer wieder die Juroren zu beeinflussen.

    Redford fuhr dann auch fort: "Es gab keine Kampagne, den Film auch einem Mainstream-Publikum zugänglich zu machen" und weiter zu den Oscars: "Es geht dabei viel um Werbung und es kann auch politische Gründe haben… Wäre es wundervoll, nominiert worden zu sein? Selbstverständlich. Aber ich bin nun auch nicht verärgert."

    Ein bisschen Ärger spricht dennoch aus seinen Worten, vor allem weil Redford damit fortfuhr, Produzentenlegende Harvey Weinstein zu loben, der für den Independent-Film ungemein viel getan habe – auch in Sachen Oscars. Weinstein ist berüchtigt für seine aggressiven Oscar-Werbekampagnen und rühmt sich selbst immer wieder in Interviews damit, die Goldjungen für Roberto Benigni als Bester Hauptdarsteller (für "Das Leben ist schön") und "Shakespeare in Love" in sieben Kategorien (darunter Bester Film) im Jahr 1999 quasi gekauft zu haben, weil er die Oscar-Juroren bei so vielen Partys und Veranstaltungen verwöhnte.

    Die Nicht-Nominierung von Robert Redford ist auf jeden Fall nicht die einzige Überraschung bei den Oscars 2014 (hier gibt es eine Übersicht über alle Nominierungen). Weitere Überraschungen findet ihr in unserem Special "Die 10 größten Überraschungen". Robert Redfords Überlebenskampf auf hoher See in "All Is Lost" läuft seit dem 9. Januar 2014 in den deutschen Kinos. Nachfolgend noch einmal der Trailer:

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