Titel: Tesla Effect: A Tex Murphy Adventure
Genre: Point & Click Adventure (aus der Egoperspektive)
VÖ-Termin: 7. Mai 2014
Altersfreigabe: keine Angabe
Plattformen: PC
Publisher: Atlus
Entwickler: Big Finish Productions
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... Film-noir-Fanatiker!
Tex Murphy ist eine der Gaming-Ikonen der 1990er Jahre schlechthin: In einem postapokalyptischen San Francisco, in dem nach dem Ende des Dritten Weltkriegs der Himmel aufgrund radioaktiver Strahlung rot glüht, ermittelte der abgefuckt-zynische Privatdetektiv zwischen 1989 und 1998 in fünf PC-Abenteuern. Ab dem mit einem Budget von zwei Millionen Dollar für damalige Verhältnisse unverschämt teuren dritten Teil „Under a Killing Moon“ zeichnete sich die Reihe vor allem durch ihre extrem aufwendigen Full-Motion-Videos aus: In den reichlichen Dialogszenen sind die Charaktere nämlich nicht wie üblich animiert, sondern werden von realen Schauspielern verkörpert, die mit ihrem bewussten Over-Acting klassische Film-noir-Ikonen wie Humphrey Bogart durch den Kakao ziehen.
Inzwischen sind die Animationen in Videospielen so realistisch, dass eine solche Verwendung von Life-Action-Videos nicht mehr zeitgemäß ist. Doch für Dinge, die zwar aus der Zeit gefallen scheinen, aber trotzdem eine treue Anhängerschaft besitzen, gibt es heutzutage ja Kickstarter! Und so haben sich auch die Macher von „Tex Murphy“ das nötige Kleingeld (ca. 600.000 Dollar) auf dem Finanzierungs-Portal von ihren Fans zusammengesammelt. Einem Kickstarter-Projekt Geld zu spenden, ist immer ein Risiko, aber in diesem Fall haben die Initiatoren nicht zu viel versprochen: „Tesla Effect“ versetzt den Spieler sofort zurück in die 1990er Jahre und begeistert ihn zwar nicht technisch, aber dafür mit grandios-zynischen Dialogen, trockenen Pointen, absurden Begegnungen und verschiedenen Enden, so dass sich sogar ein mehrmaliges Durchspielen lohnt!
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Seitenhiebe wie „Dial M For Moron“ (eine Anspielung auf „Dial M For Murder“, den Originaltitel von Alfred Hitchcocks „Bei Anruf Mord") gibt es in diesem Spiel zuhauf. Die trockenen Kommentare von Tex Murphy machen auch so eine Menge Spaß, aber wer sich in der Filmgeschichte zumindest ein bisschen auskennt, ist dennoch klar im Vorteil und wird noch eine ganze Reihe zusätzlicher versteckter Pointen entdecken. Und wer bloß mal wieder Bock auf eine gelungene Film-noir-Parodie hat, aber mit den ganzen Puzzlespielchen nichts anfangen kann, für den gibt es sogar die Funktion, die Rätsel im Game mit einem Klick zu überspringen und direkt mit der nächsten Videosequenz weiterzumachen.
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: Die letzte wirklich gelungene Film-noir-Parodie kam mit „Tote tragen keine Karos“ im Jahr 1982 in die Kinos… aber jetzt haben Fans des Genres zumindest die Chance, einfach das Medium zu wechseln und das kompromisslos-trockenhumorige „Tesla Effect: A Tex Murphy Adventure“ dann eben am PC zu zocken!
Als Download kann man „Tesla Effect: A Tex Murphy Adventure“ hier erwerben.
