„Der verrückte Professor” (1963)
Jerry Lewis als: Professor Julius Kelp / Buddy Love / Baby Kelp
Da kann der nervtötende Eddie Murphy im „Der verrückte Professor“-Remake von 1996 noch so wild herumgrimassieren – gegen den echten verrückten Professor Jerry Lewis hat er keine Schnitte. Lewis, der beim Original von 1963 für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnete und auch davor schon gern in Mehrfachrollen schlüpfte (etwa in „Aschenblödel“), ist in seiner Doppelrolle als verpeilter Mädchenschreck Julius Kelp und temperamentvoller Weiberheld Buddy Love so hinreißend komisch, dass der Film von der Library of Congress als kulturell wertvoll eingestuft und für eine Konservierung auserkoren wurde. „Der verrückte Professor“ ist eben mehr als nur eine flapsige Komödie, vielmehr eine charmante Persiflage eines klassischen Gothic-Horror-Motivs: Dr. Jeckyll und Mr. Hyde. Mit dem an den Zeitgeist angepassten Unterschied, dass hier keine triebhafte Hyde-Bestie aus den Ketten des viktorianischen Moralsystems freigesetzt wird, sondern schlichtweg der tief in der schüchternen Kelp-Vogelscheuche verborgene Macho!
