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    Angelina Jolie dementiert Vorwürfe der Kindesmisshandlung beim Casting zum Netflix-Drama "Der weite Weg der Hoffnung"

    Mit ihrem neuen Drama „Der weite Weg der Hoffnung“ will Angelina Jolie auf schreckliche Kinderschicksale aufmerksam machen. Doch nun rückt sie persönlich in den Fokus und sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, die sie dementieren musste.

    Netflix

    Basierend auf den Memoiren der kambodschanischen Autorin und Menschenrechtlerin Loung Ung erzählt Angelina Jolie in „Der weite Weg der Hoffnung“ (englischer Titel: „First They Killed My Father“) von der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha, deren Völkermord über zwei Millionen Opfer gefordert haben soll. Jolie setzte dabei auf einheimische Laien als Darsteller, vor allem auf Kinder. Aus deren Augen wird nämlich der Schrecken gezeigt, denn die damals fünf Jahre alte Loung Ung gehört zu den vielen, die in dieser Zeit ihre Eltern verloren und anschließend ums Überleben kämpfen mussten.

    Doch wie lief das Casting dieser Kinder ab? Darüber gibt es nun heftige Diskussionen. Eine Cover-Story der Vanity Fair sorgte für schwere Vorwürfe gegen Angelina Jolie und ihr Team. Die Kinder seien beim Casting emotional misshandelt worden, wurde als Befürchtung schnell geteilt. In der eigentlich Jolie positiv beschreibenden Vanity-Fair-Geschichte wird nämlich zum Beispiel berichtet, dass beim Vorsprechen Geld auf einen Tisch gelegt und die Kinder aufgefordert wurden, sich Gedanken zu machen, was sie damit gerne tun würden. Anschließend sollten sie sich das Geld einfach nehmen. Im Anschluss daran habe man dann aber so getan, als hätte man sie beim Diebstahl erwischt und sie gezwungen, zu sagen, was sie nun mit dem Geld machen wollen. Dieses wurde ihnen natürlich wieder weggenommen.

    Angelina Jolie dementiert

    Auch Angelina Jolie soll dabei anwesend gewesen sein und wird in dem Vanity-Fair-Artikel zitiert. Sie äußert sich lobend über die im Anschluss auch als Hauptdarstellerin besetzte Srey Moch, die als einzige das Geld für eine „sehr, sehr lange Zeit“ angestarrt habe. Als sie es zurückgeben musste, sei sie von ihren Emotionen überwältigt worden und habe erklärt, dass ihr Großvater gestorben sei und die Familie nicht genug Geld für die Beerdigung habe. Kritiker sehen darin eine emotionale Misshandlung des Kindes.

    Doch haben sich die Ereignisse so zugetragen? Gegenüber Variety hat Angelina Jolie nun ein Statement abgegeben und dementiert. Sie wäre selbst empört, wenn so etwas vorgekommen wäre. Es habe aber niemals echtes Geld auf dem Tisch gelegen. Es gebe eine völlige Fehlinterpretation der wahren Geschehnisse. Im Rahmen des Castings sei nur eine tatsächliche Szene aus dem Film improvisiert worden.

    Produzent Rithy Panh erklärt

    Produzent Rithy Panh, der selbst zu den Überlebenden der Morde der Roten Khmer gehört, pflichtet Jolie in der Stellungnahme bei und erklärt weiter. Es sei um die Darstellung einer Szene aus dem Leben von Loung Ung gegangen, in der diese mit ihren Geschwistern von den Roten Khmer geschnappt und des Diebstahls bezichtigt wurde. Man habe herausfinden wollen, wie die Kinder improvisieren. Doch diese seien zu keinem Zeitpunkt hereingelegt worden. So habe man ihnen vorher ausführlich gezeigt, wie die Kamera funktioniert, der Ton aufgenommen wird etc., um ihnen so deutlich zu machen, dass das nicht real sei. Es sei den Kindern ausführlich erklärt worden, dass die Szene nur geschauspielert werde. Srey Moch sei dabei aber wirklich herausgestochen, weil sie das Geld für ihren Großvater wollte.

    Sowohl Jolie als auch Panh verweisen zudem darauf, dass die Kinder zu keinem Zeitpunkt alleine gewesen wären. Sie seien immer von ihren Erziehungsberechtigten – entweder Verwandten oder Zuständigen von Hilfsorganisationen – begleitet worden. Auch beim Dreh seien die ganze Zeit Eltern, Verwandte und Lehrer dabei gewesen. Es habe ein spezielles Team gegeben, um das Wohlergehen der Kinder zu überwachen. Auch Ärzte und Therapeuten seien die ganze Zeit vor Ort gewesen. Zudem habe man sichergestellt, dass niemand der Mitwirkenden durch die Nachstellung solch schlimmer Ereignisse verletzt werde.

    „Der weite Weg der Hoffnung“ soll im September 2017 auf Netflix erscheinen.

     

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