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    Diese kontroverse Dokumentation zeigt Netflix jetzt doch nicht

    Der Streaming-Gigant Netflix wird trotz anderslautender Ankündigung den kontroversen Dokumentarfilm „My Life’s Journey Through Music“ über den afroamerikanischen Religionsführer Louis Farrakhan nicht zeigen.

    Netflix/Shutterstock (Bearbeitung durch Webedia GmbH)

    Auf seinem Twitteraccount verkündete der höchst umstrinnene religiöse Führer Louis Farrakhan, dass die Musikdokumentation „My Life’s Journey Through Music“, die er selbst mitproduzierte, bald beim Streamingdienst verfügbar sei. Zuvor war sie fälschlicherweise auf einer Liste mit Filmen aufgetaucht, die bald auf Netflix erscheinen sollen. Farrakhan schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: „On August 1st, watch the premiere of my music documentary ‚My Life’s Journey Through Music’ on @netflix.“

    Doch bereits am Dienstag, als die Ankündigung schon auf viele kritische Stimmen gestossen war, kommentierte laut Variety ein Sprecher von Netflix, dass die frühere Meldung, laut der „My Life’s Journey Through Music“ am 1. August 2018 veröffentlicht werden sollte, lediglich ein interner Kommunikationsfehler gewesen sein: „Der Film wird auf Netflix nicht veröffentlicht. Durch interne Fehlkommunikation sah es so aus, als wäre ‚My Life’s Journey Through Music‘ für eine Veröffentlichung auf Netflix vorgesehen gewesen, aber das ist er nicht. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung, die das ausgelöst hat.“

    Warum ist Louis Farrakhan so umstritten?

    Der 1933 geborene Louis Farrakhan ist in den USA eine sehr umstrittene Persönlichkeit. 1955 trat er unter Einfluss von Malcolm V der Nation of Islam bei und bekam vom damaligen Führer der Bewegung den Namen Abdul Haleem Farrakhan. Danach wurde er Prediger in New York und Boston. Nachdem er die inzwischen unbenannte Nation of Islam 1977 verließ, gründete er 1981 die zweite Auferstehung der Nation of Islam.

    Kritik löst vor allem aus, dass er wiederholt die Rassentrennung propagiert. Zwar sollten Schwarze und Weiße in den USA friedlich zusammenleben, doch sollte dies getrennt voneinander geschehen. Weiterhin gibt er „jüdischen Blutsaugern“ die Schuld, an der jahrhundertelangen Unterdrückung der angeblich „überlegenen schwarzen Minderheit“. Die Liste lässt sich endlich fortführen, zum Beispiel verglich er Zionisten mit Satan. Nicht zuletzt aufgrund solcher Aussagen wird er von vielen Menschen als Antisemit und Rassist angesehen. Den libyschen Diktator Gaddafi sah Louis Farrakhan bis zu seinem Sturz 2011 stets als Vorbild für Afrika und die Dritte Welt. Sodass er 1996 sogar den Internationalen Gaddafi-Preis für Menschrenrechte bekam. Seit 2010 empfiehlt er seinen Anhängern in der Nation of Islam, Dianetics (Die Lehre von Scientology nach L. Ron Hubbard) zu studieren.

    Die Entscheidung, „My Life’s Journey Through Music” nicht ins Programm aufzunehmen, ist nach diesen Informationen die einzig richtige. Welche Filme nun tatsächlich ab dem 1. August 2018 auf Netflix zur Verfügung stehen, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:

    Neu auf Netflix im August 2018: Mit "Pacific Rim", "Better Call Saul" und den "Simpsons"
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