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    Premiere unter Polizeischutz: Darum ist "ZeroZeroZero" eine der brisantesten Serien des Jahres

    Als Anfang September 2019 bei den Filmfestspielen von Venedig die ersten beiden Episoden von „ZeroZeroZero“ gezeigt wurden, standen schwerbewaffnete Polizisten an Straßenabsperrungen rund um das Festivalgelände – nicht ohne Grund bei dieser Serie.

    2019 Sky

    In der heutigen Zeit ist eine verstärkte Polizeipräsenz bei Großereignissen in vielen Ländern längst Normalität. Dass bei den Filmfestspielen von Venedig ständig Polizisten patrouillieren und an Straßensperren die das Gelände betretenden Besucher kontrollieren, ist so ein gewohntes Bild. Doch an jenem September, an dem „ZeroZeroZero“ seine Premiere feierte, war es dann doch noch einmal anders.

    Mindestens doppelt so viele Polizisten standen bereit und selbst als Journalist wurde man nicht nach kurzer Presseausweiskontrolle und einem pflichtschuldigen Blick in die Tasche direkt durchgewunken, sondern genauestens jeder Inhalt untersucht. „ZeroZeroZero“ feierte eine Premiere unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, denn die neue Sky-Serie über den internationalen Drogenhandel ist unglaublich brisant – was schon mit dem Mann dahinter anfängt.

    Die neue Serie von Roberto Saviano

    Die Vorlage zu „ZeroZeroZero“ stammt vom italienischen Schriftsteller Roberto Saviano, der 2006 das erste Mal mit seinem Buch „Gomorrha“ für viel Aufsehen sorgte. Darin beschreibt er unglaublich detailliert das Innenleben der neapolitanischen Mafia – und das brachte ihn auf deren Abschussliste. Der Autor, der danach auch die Namen hochrangiger Mafiosi öffentlich machte, lebt seitdem mit seiner Familie versteckt und unter Polizeischutz.

    Das hält ihn nicht davon ab, weiter im Milieu zu recherchieren – und er nutzt längst nicht nur die Kraft des Wortes, sondern auch die der bewegten Bilder für seinen Kampf gegen das organisierte Verbrechen. „Gomorrha“ wurde bereits 2008 zum Kinofilm, vor allem aber ab 2014 unter starker Mitwirkung von Saviano und mit Beteiligung des Senders Sky zur gefeierten Serie.

    Und nun kommt eben die Serie „ZeroZeroZero“, basierend auf Savianos Roman „Zero Zero Zero: Wie Kokain die Welt beherrscht“ und mit denselben herausragenden Merkmalen: Es ist erneut eine Geschichte, die erstklassig recherchiert und so ganz nah an der Realität wirkt, dabei aber jederzeit hochspannend ist und dank starker Figuren mit viel Leben gefüllt wird.

    Das ist "ZeroZeroZero"

    In der Serie laufen die Fäden im internationalen Drogenhandel in den verschiedensten Winkeln der Welt zusammen. In Italien versucht der alte, seit Jahren versteckt in einem Bunker lebende Clan-Boss Don Minu (Adriano Chiaramida) seine Vormachtstellung zu behaupten, doch ausgerechnet sein Enkel Stefano (Giuseppe De Domenico) will ihn entmachten.

    Das Kokain, auf dem der Don seine Macht aufbaut, kommt aus Südamerika, wo eine Spezialeinheit der Armee mit unglaublicher Brutalität die Kartelle in ihre Schranken weisen will. Doch Sergeant Manuel Contreras (Harold Torres) steht auf der Gehaltsliste der Drogenbosse.

    In Amerika agiert Edward Lynwood (Gabriel Byrne) derweil als Broker zwischen den süd- und mittelamerikanischen Kartellen und der europäischen Mafia und sorgt mit seinen Containerschiffen für den Transport. Als sich die Ereignisse überschlagen, müssen seine Tochter Emma (Andrea Riseborough) und sein aufgrund einer Erbkrankheit geschwächter Sohn Chris (Dane DeHaan) alles riskieren, um das Familiengeschäft zu retten.

    Stark inszeniert und ungemein fesselnd

    Schon bei den Filmfestspielen von Venedig haben uns in die ersten beiden Folgen von „ZeroZeroZero“ begeistert, was auch an der starken Inszenierung liegt. Dass man für die Serie erstklassige Regisseure gewinnen konnte, zahlt sich dabei aus. So stammen die beiden Auftaktfolgen von Stefano Sollima, der bereits weite Teile von „Gomorrha“ inszenierte und vielen auch dank des Action-Thrillers „Sicario 2“ ein Begriff sein dürfte. Ihm gelingt es erstklassig, die drei Handlungsstränge miteinander zu verweben und dabei zu illustrieren, wie im internationalen Drogenhandel alles miteinander verknüpft ist, ohne durch die Orts- und Protagonistenwechsel die Spannung zu bremsen.

    Ganz im Gegenteil: Unterstützt von der für Anspannung sorgenden musikalischen Untermalung hat man jederzeit das Gefühl, dass schon in der nächsten Sekunde viel passieren wird – und wird auch nicht enttäuscht. Denn obwohl sich am Anfang natürlich auch Zeit für die Einführung und Vorstellung der zentralen Figuren genommen wird, gibt es auch direkt eine Menge Action.

    All das wirkt nie übertrieben, sondern es entsteht der Eindruck, dass sich Saviano mal wieder verdammt nah an der Wirklichkeit bewegt. Das macht „ZeroZeroZero“ dann noch einmal zusätzlich brisant.

    „ZeroZeroZero“ läuft ab dem heutigen 26. März 2020 wöchentlich um 20.15 Uhr in Doppelfolgen auf Sky Atlantic. Bei Sky Ticket, Sky Go und über Sky Q ist bereits die komplette Staffel auf Abruf verfügbar.

     

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