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    Heute im TV: Diese Comic-Verfilmung ist Kult – obwohl (oder gerade weil) der Star am Set versehentlich erschossen wurde

    Der Tod von Brandon Lee am Set von „The Crow – Die Krähe“ ist einer der tragischsten Drehunfälle in der Geschichte Hollywoods. Am 7. Mai kann man sich auf Tele 5 davon überzeugen, dass der Sohn von Bruce Lee absolut das Zeug zum Star gehabt hätte.

    Buena Vista International Film Production

    Die auf der Erzählung von James O’Barr basierende Rache-Story „The Crow – Die Krähe“ hätte sicherlich auch allein durch ihren unverwechselbaren, von „Dark City“-Regisseur Alex Proyas geprägten Look das Zeug dazu gehabt, zu einer der kultigsten Comic-Adaptionen der Neunzigerjahre zu avancieren …

    … aber dann geschah am 31. März 1993 ein schrecklicher Unfall, der aus einer ganzen Reihe von tragischen Zufällen und unverzeihlichen Versäumnissen seitens der Filmcrew resultierte: In der fraglichen Szene kommt der von Brandon Lee gespielte Protagonist Eric Draven in einen Raum, wo seine Verlobte gerade von einer Gruppe von Gangstern geschlagen und vergewaltigt wird. Aber als der Schauspieler Michael Massee seinen vermeintlich harmlosen Magnum-Revolver in Richtung Lee abfeuerte, brach der Sohn von Martial-Arts-Legende Bruce Lee direkt zusammen. Nur wenige Minuten später hörte sein Herz ganz auf zu schlagen.

    Die Hintergründe des Unfalls

    Es gibt grob zwei Arten, eine Filmpistole zu präparieren: Wenn die Waffe aus der Nähe gezeigt werden soll, füllt man sie mit Fake-Patronen, aber keinem Pulver – so sieht man nicht sofort, dass die Waffe in Wahrheit nicht geladen ist. Wenn die Waffe aber abgefeuert und dabei aus einer gewissen Entfernung gezeigt werden soll, füllt man sie mit Schwarzpulver, damit es glaubhaft knallt und raucht, aber kein Projektil abgefeuert wird.

    Im Fall von „The Crow“ wurde nach dem Drehen der Nahaufnahme allerdings vergessen, die Fake-Patrone sachgerecht zu entfernen – und so steckte sie immer noch in der Waffe, als diese für die nächste Aufnahme mit Schießpulver gefüllt wurde. Aus nächster Nähe, etwa dreieinhalb bis viereinhalb Meter, reichte dann selbst das Fake-Projektil aus, um den in den Magen getroffenen Brandon Lee tödlich zu verletzen.

    In unserem Podcast Leinwandliebe haben wir vor einiger Zeit sehr ausführlich über die Qualitäten des Films – und die tragischen Geschehnisse am Set – diskutiert. Das Ergebnis könnt ihr euch hier anhören:

    Der Kult der Krähe

    Wenn Schauspieler zu jung sterben, dann entwickelt sich – von James Dean bis Paul Walker – oft ein fast schon mythischer Hype. Aber im Fall von „The Crow – Die Krähe“ kommt eben noch dazu, dass der tragische Tod des Stars „perfekt“ zum nihilistisch-düsteren Ton und Setting des Films passt. Welch bittere Ironie. Schließlich geht es in der Comic-Verfilmung um einen Goth-Rock-Musiker namens Eric Draven, der nach dem Mord an sich und seiner Verlobten von den Toten aufersteht, um grausame Rache an seinen Peinigern zu nehmen…

    Trotz des tragischen Unfalls wurden übrigens noch drei mehr oder weniger gelungene Direct-to-Video-Sequels (unter anderem mit Kirsten Dunst) gedreht. Aber an das Original herangekommen ist keines davon – was neben der visionären Regie von Alex Proyas eben auch an der kongenialen Besetzung der Titelrolle liegt. Tele 5 zeigt „The Crow – Die Krähe“ am heutigen 7. Mai 2021 um 22.05 Uhr, außerdem ist der Film unter anderem auch als limitiertes Blu-ray-Mediabook erhältlich:

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    Die Sache mit dem Remake

    Zudem wurde jahrelang an einem Reboot der Reihe gewerkelt – mit „Aquaman“ Jason Momoa als Eric Draven alias The Crow. Originalregisseur Alex Proyas bettelte damals sogar, dass man doch bitte auf ein Remake verzichten sollte – und tatsächlich wurde es nach dem Ausstieg von Momoa im Jahr 2018 wieder sehr still um das Projekt. Allerdings gibt es inzwischen Bilder davon, wie der „Justice League“-Superheld wohl im The-Crow-Make-up ausgesehen hätte:

    Es bleibt also spannend, ob es mit „The Crow“ doch noch mal auf der großen Leinwand weitergeht – oder ob das Goth-Comic-Franchise womöglich endgültig in Direct-to-Heimkino-Gefilde abgleitet. Wir könnten uns nach fast 30 Jahren sehr wohl einen Neustart vorstellen. Aber dazu müsste man halt jemanden finden, der Brandon Lee in der Rolle zumindest ansatzweise das Wasser reichen kann – und das wird bestimmt nicht einfach…

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