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    TV-Tipp: Einer der besten Found-Footage-Horrorfilme der letzten Jahre - vom "Split"-Regisseur!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Die Kritiken waren insgesamt zwar eher durchwachsen, für mich ist „The Visit“ von M. Night Shyamalan jedoch ein absolutes Highlight. Wer den cleveren Found-Footage-Horror noch nicht gesehen hat, kann dies am heutigen Freitag im Fernsehen nachholen.

    Universal Pictures

    Nachdem M. Night Shyamalan seine Hollywoodkarriere mit „Die Legende von Aang“ und „After Earth“ so richtig gegen die Wand gefahren hatte, nahm er fünf Millionen US-Dollar aus eigener Tasche in die Hand und ermöglichte sich mit „The Visit“ einen zweiten Karrierefrühling. Ohne den veritablen Erfolg des Found-Footage-Horrors, der heute am 28. Oktober um 21:55 Uhr auf ZDFNeo zu sehen ist, wären Filme wie „Split“, „Glass“ und „Old“ nicht möglich gewesen.

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    Darum geht es in "The Visit"

    Als eine junge Mutter (Kathryn Hahn aus „WandaVision“) von ihren Eltern gefragt wird, ob ihre Enkel eine Woche bei ihnen verbringen könnten, treten Rebecca (Olivia DeJonge) und Tyler (Ed Oxenbould) mit einer Handkamera bewaffnet und voller Vorfreude die lange Zugfahrt zur abgelegenen Farm ihrer Großeltern an. Dort angekommen verbringen sie zunächst einen spaßigen Tag miteinander, lediglich die strenge Vorgabe des Großvaters (Peter McRobbie), das Zimmer nach 21:30 Uhr nicht mehr verlassen zu dürfen, macht die beiden Kinder stutzig.

    Nach und nach müssen die beiden jedoch feststellen, dass die Regel nicht ohne Grund ins Leben gerufen wurde. Als die Geschwister mitten in der Nacht merkwürdige Geräusche hören und der Suche auf den Grund gehen wollen, beobachten sie, wie sich ihre Großmutter (Deanna Dunagan) äußerst sonderbar verhält – um es am nächsten Tag als Lappalie abzutun. Nach und nach benehmen sich die beiden Senioren aber auch tagsüber zusehends bedrohlicher...

    +++ Meinung +++

    Ein irritierendes Horrorerlebnis

    Die Legende besagt, dass M. Night Shymalan von „The Visit“ drei verschiedene Schnittfassungen angefertigt hat: Eine, die als reine Komödie durchgeht, eine, die purer Horror ist und schließlich einen Mix aus beiden Tonalitäten. Das Endresultat glänzt daher auch immer wieder durch Momente, die so absurd sind, dass man sich als Zuschauer nie wirklich sicher sein kann, ob man in schallendes Gelächter ausbrechen soll oder ob man sich vor schaurigem Unbehagen nicht doch lieber die Decke über den Kopf ziehen möchte.

    Dadurch entstehen schöne Irritationen und eine fast schon neckische Unberechenbarkeit, die „The Visit“ zu einem besonderen Found-Footage-Horror erklären. Als Zuschauer*in kann man sich hier nämlich nicht in Sicherheit wiegen, sondern findet sich in der gleichen Lage wie Rebecca und Tyler wieder, deren anfängliche Überforderung nach und nach in echte Todesangst umschlägt.

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    Dabei beweist M. Night Shyamalan erneut sein Talent als hochgradig stimmungsvoller Horror-Regisseur, wenn er die Ausweglosigkeit seines Szenarios stetig verdichtet und die Verstörung, die Rebecca und Tyler durch Oma und Opa erleben, immer wieder um eine winzige Ebene extremer ausbaut. „The Visit“ hat es nicht nur geschafft, mich unangenehm zu berühren, sondern mir bisweilen auch wirklich Gänsehaut bereitet (allein die Verfolgungsjagd unter dem Haus – unheimlicher geht’s nicht!).

    Neben dem Umstand, dass die Schockeffekte sowie der (unangenehme) Humor sitzt, kann „The Visit“ auch durch seine Darsteller punkten. Olivia DeJonge und Ed Oxenbould sind deswegen sympathisch, weil sie in ihren Rollen vollkommen natürlich agieren. Das wahre Highlight allerdings ist die Broadway-Ikone Deanna Dunagan, die nur einen Wimpernschlag benötigt, um sich von der süßen, keksbackenden Oma zur entfesselten Furie zu verwandeln. Nach „The Visit“ überlegt man sich den Besuch bei den Großeltern vermutlich zweimal.

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