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    In Staffel 6 bemerkt? So macht sich "Lucifer" über sich selbst lustig
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Die letzten drei „Lucifer“-Staffeln hat Markus gleich zweimal geschaut, von Tom Ellis als Höllenfürst kriegt er nun mal nicht genug (auch wenn der Rest der Serie da nicht ganz mithalten kann).

    Trotz der übernatürlichen Komponente ist „Lucifer“ besonders in den ersten fünf Staffeln immer wieder auch dem typischen Konzept klassischer TV-Krimiserien gefolgt. In Staffel 6 wird genau das nun humorvoll aufgegriffen.

    John P. Fleenor / Netflix

    Zu Beginn von „Lucifer“ trifft der Teufel höchstpersönlich (Tom Ellis) auf die Polizistin Chloe Decker (Lauren German) und greift ihr fortan bei der Aufklärung zahlreicher Verbrechen tatkräftig unter die Arme. Damit ist „Lucifer“ in erster Linie eine mit Fantasy-Elementen angereicherte Krimiserie, die sich im Kern oft gar nicht allzu sehr von typischer US-Crime-Unterhaltung der Marke „CSI“ oder „Bones“ (nicht ohne Grund Lucifers Lieblingsserie) unterscheidet: Am Anfang einer Folge tut sich meist ein Kriminalfall auf, der dann innerhalb der Episode über mehrere Umwege und mal mehr, mal weniger elegant verknüpfte Indizien auch schon wieder abgeschlossen wird.

    Bei „Lucifer“ wurde dieses bewährte Konzept über die Jahre etwas aufgeweicht und in der kürzlich erschienenen sechsten und letzten Staffel dann sogar fast komplett fallengelassen, um sich ganz darauf zu konzentrieren, den Figuren einen runden Abschluss zu bescheren. Und diese Abkehr vom herkömmlichen Krimi-Einerlei haben die „Lucifer“-Macher*innen prompt genutzt, um sich selbst über den altbekannten Aufbau von Krimiserien lustig zu machen...

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    Selbstironischer Lucifer

    Schon in Staffel 5 hat „Lucifer“ einen selbstironischen Blick auf das eigene Krimi-Konzept geworfen. Dort lösen Chloe und Lucifer nämlich einen Fall am Set der fiktiven Serie „Lieutenant Diablo“, die auf den Erlebnissen des Ermittler-Duos basiert und deren Eigenheiten auf überhöhte Weise vor Augen führt (ein Poster für „Lieutenant Diablo“ taucht übrigens auch kurz in Staffel 6 auf). Das diente aber vor allem dazu zu zeigen, dass Lucifer und Chloe ihren Job in der „echten Welt“ besser machen als ihre Serien-Pendants.

    In Folge 8 aus der sechsten Staffel mit dem Titel „Wer den Teufel rettet, rettet die Welt“ ist die eigene Verballhornung nun noch etwas unverfrorener und direkter. Auf der Suche nach Hinweisen zur Lösung von Lucifers Flügelproblem durchblättern der Höllenfürst und seine Freunde mit vereinten Kräften das ungeschliffene Buchmanuskript von Linda (Rachael Harris), das die Psychiaterin auf Grundlage ihrer vielen Therapiesitzungen mit Lucifer verfasst hat. Dabei stolpern sie auch über einen Abschnitt, in dem ein typischer Tag im Polizeirevier geschildert wird – zumindest so, wie ihn Lucifer wahrnimmt.

    Und in der Tat wird dabei die sich oftmals wiederholende Struktur von Krimiserien augenzwinkernd heruntergebrochen und so auf den Punkt gebracht, wenn Chloe Lucifer recht unbeeindruckt die Akte zu einem gerade abgeschlossenen Fall mit folgenden Worten überreicht: „Das ist der Fall, komplett aufgeklärt. Indiz, Verdächtiger, neues Indiz, Verhaftung, wieder ein Mord geklärt. Schon verrückt, dass der Täter der Erste war, den wir befragt haben.“

    Netflix

    Natürlich ist die Darstellung auch hier wieder sehr zugespitzt, dennoch lässt sich nicht leugnen, dass die Ermittlungsarbeit in „Lucifer“ und vielen anderen Krimiserien genau diesem Schema folgt und sich am Ende nicht selten die anfangs verhörte Person als der oder die Schuldige entpuppt.

    Wie kinderleicht Polizeiarbeit in Crime-Formaten oftmals erscheint, wird dann noch weiter auf die Spitze getrieben, als die stets gut gelaunte Forensikerin Ella (Aimee Garcia) lediglich wortwörtlich „superduper fröhliches Wissenschaftsgerede“ von sich gibt und Chloe daraufhin einen aberwitzigen Geistesblitz hat: „Hast du Wissenschaft gesagt? Da fällt mir was ein... Ja, ich hab‘ noch einen Fall gelöst.“ Schließlich sind es wirklich oftmals kleine Bemerkungen oder mehr oder weniger konstruierte Zufälle, die TV-Ermittler von einem Punkt zum nächsten führen, damit ein Fall auch tatsächlich innerhalb einer einstündigen Folge vollständig aufgeklärt werden kann.

    Verzicht auf einen "Lucifer"-Running-Gag: Mit dieser Tradition bricht Staffel 6

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