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    Auf Amazon Prime Video läuft der größte Kino-Hit 2020, den ihr damals alle verpasst habt!
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Weil Hayao Miyazaki ihn träumen lässt, Sergio Leone ihm den Schweiß auf die Stirn treibt und Stanley Kubrick seinen Grips fordert: Dafür liebt Benjamin das Kino!

    2020 stand das Kriegsepos „The 800“ an der Spitze der weltweiten Jahrescharts. In Deutschland kam der chinesische Hit aber nicht mal ins Kino. Dafür könnt ihr ihn im Abo von Amazon Prime Video nachholen, was sich vor allem visuell lohnt.

    Er wird gerne als „chinesischer ‚Dunkirk‘“ beschrieben und braucht sich zumindest optisch nicht vor anderen Kriegsfilmen wie „1917“ oder „Der Soldat James Ryan“ verstecken. „The 800“, ein Epos rund um die japanische Belagerung Shanghais im Jahr 1937 haben in Deutschland nur die allerwenigsten gesehen – und das obwohl es sich dabei um den weltweit erfolgreichsten Kinofilm 2020 handelt.

    461 Millionen Dollar hat „The Eight Hundred“ an den globalen Kinokassen eingespielt und damit mehr als jeder andere Film, der im von der Corona-Pandemie dominierten Jahr 2020 gestartet ist. Da aber über 99 Prozent der Einnahmen in chinesischen Lichtspielhäusern generiert wurden und „The 800“ in Deutschland keinen Kinostart hatte, ist es nicht verwunderlich, dass hierzulande kaum jemand den Film gesehen hat. Amazon Prime Video bietet euch die Chance, das nachzuholen. „The 800“ steht Prime-Abonennt*innen derzeit ohne Zusatzkosten zur Verfügung.

    ›› "The 800" bei Amazon Prime Video*

    Wir können den Film allerdings nur eingeschränkt empfehlen. Wenn ihr Fans ausufernden Action-Bombasts mit spektakulären Bildern seid, dann erwartet euch mit „The 800“ ein echtes Highlight.

    Inhaltlich leidet der Mega-Hit aber an einer inneren Zerrissenheit: Man merkt ihm einfach an, dass die chinesischen Zensoren die Vision der Filmemacher*innen zu Propaganda-Zwecken angepasst haben.

    Darum geht es in "The 800" auf Amazon Prime Video

    Wir befinden uns im Jahr 1937. Shanghai ist von den Japanern besetzt... Ganz Shanghai? Nein! 800 chinesische Soldaten, die sich in einem Lagerhaus verschanzt haben, hören nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Doch anders als die Gallier im berühmten Vorwort zu den Asterix-Comics haben die zahlenmäßig unterlegenen Einheimischen keinen Zaubertrank, um den mächtigen Invasoren Paroli zu bieten. Stattdessen bleibt ihnen nur ihr Kampfeswille, um den Japanern Widerstand zu leisten.

    Ziel ist dabei nicht einmal, die Schlacht selbst zu gewinnen. Das scheint aufgrund des Machtungleichgewichts ohnehin aussichtslos. Stattdessen soll der aufopferungsvolle Überlebenskampf als Geste des Widerstands dienen, um international für Aufmerksamkeit zu sorgen und so Unterstützung im Krieg zu erhalten.

    Kriegsbombast und Propaganda

    Die Dreharbeiten zu „The 800“ wurden über zehn Jahre vorbereitet und Regisseur Guan Hu nutzte ausschließlich IMAX-Kameras, wie sich etwa auch bei seinem Hollywood-Kollegen Christopher Nolan („Tenet“) oft zum Einsatz kommen. Das Ergebnis sind „überwältigende und schlicht herausragende Bilder“, urteilt Björn Becher in seiner FILMSTARTS-Kritik.

    Joker Films

    Und ginge es tatsächlich nur um die Schauwerte, könnte sich „The 800“ mit den „allerbesten Beiträgen des Genres messen“. Doch leider spürt man eben auch die strenge Kontrolle des chinesischen Staates bei der Inszenierung. Dabei beinhaltet das Kriegsepos durchaus auch differenzierte Zwischentöne und trieft längst nicht so vor Pathos, wie man es vielleicht vermuten würde. So taugt keine der Figuren als klassischer Held. Die Soldaten selbst sind auch mehr als patriotische Lemminge, die sich aus blindem Kriegseifer in den Tod stürzen. Sie haben auch ihre Zweifel, Ängste und individuellen Sehnsüchte. Diese Vielschichtigkeit entspringt wohl dem Willen der Filmemacher, eine wirklich authentische Geschichte zu erzählen.

    Dem gegenüber stehen aber auch Momente, in denen die chinesische Regierung offensichtlich ihre Schere angesetzt hat. So wurde etwa die Flagge der ersten chinesischen Republik, die im Film eigentlich eine wichtige Rolle spielt, heutzutage aber für den von China nicht anerkannten Inselstaat Taiwan steht, so beschnitten, dass nur der auch in der heutigen Volksrepublik China verwendete rote Teil davon zu sehen ist.

    Wenn ihr also darüber hinwegsehen könnt und ihr euer Heimkino einfach mal wieder mit sehenswerten Schlachtengemälden ausstatten wollt, dann dürfte „The 800“ etwas für euch sein. Vielleicht seid ihr aber auch ganz einfach mal neugierig, wie sich die Kontrolle des chinesischen Staates auf die dortigen Blockbuster-Produktionen auswirkt und wollt einen kritischen Blick darauf werfen. Auch dann lohnt es sich mal reinzuschnuppern – dank Amazon Prime Video geht das schließlich ohne Aufpreis. Wenn ihr aber um patriotisch-propagandistische Kriegsgeschichten lieber einen weiten Bogen macht, dann könnt ihr auch „The 800“ getrost links liegen lassen.

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

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