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    Wie kann das denn sein?! "Halloween"-Macher John Carpenter kennt das aktuell angesagteste Horror-Produktionsstudio nicht!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    John Carpenter ist eine absolute Horror-Ikone, doch auf dem neuesten Stand scheint er nicht mehr zu sein. In einem Interview behauptete der „Halloween“-Macher kürzlich, noch nie etwas von A24 („Midsommar“) gehört zu haben!

    Splendid Film / WVG

    John Carpenter ist eine lebende Legende des Horrorkinos. Mit „Halloween - Die Nacht des Grauens“, „The Fog - Nebel des Grauens“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“ hat er dem Genre gleich mehrfach seinen stilprägenden Stempel aufgedrückt. Inzwischen hat John Carpenter seit zwölf Jahren nicht mehr Regie geführt (zuletzt beim Psycho-Horror „The Ward“ mit Amber Heard in der Hauptrolle), sondern sich zumeist auf seine Funktion als Produzent oder Komponist von Filmmusik konzentriert.

    In einem Interview mit The A.V. Club hat Carpenter kürzlich reichhaltig über „Halloween Ends“, den letzten Teil von David Gordon Greens „Halloween“-Trilogie gesprochen. Auf die Frage hin, was er vom sogenannten „elevated horror“ halten würde, fehlten dem Regie-Urgeist die Worte: „Ich weiß nicht, was dieser Begriff bedeutet. Ich meine, ich kann erraten, was er bedeutet, aber ich weiß es nicht wirklich.“

    Als der Interviewer John Carpenter auf die Indie-Produktionsfirma A24 anspricht und Ari Aster und seine gefeierten Horror-Hits „Hereditary“ und „Midsommar“ nennt, entgegnete der Filmemacher schlicht und ergreifend: „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“ Kurz darauf gab der „Halloween“-Schöpfer noch an, dass er sich nicht wirklich mit aktuellen Horrorfilmen respektive modernen Trends auseinandersetzt.

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    Ob dem wirklich so ist oder ob John Carpenter einfach nur keine Lust hatte, sich auf der Bühne mit dem Thema auseinanderzusetzen, weil er ein Anhänger des traditionellen Horror-Kinos ist, steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht ist es ihm im Alter von 74 Jahren aber auch einfach wirklich gleichgültig, dem heutigen Horrorkino noch die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Dafür hat er das Genre eben schon mitgestaltet, als von A24 noch nicht einmal ansatzweise die Rede gewesen ist.

    Falls ihr euch nun fragt, was hinter der Begrifflichkeit „elevated horror“ (oder in der Übersetzung: „gehobener Grusel“) steckt: Es handelt sich dabei um Horrorfilme, die auch für ein Publikum gemacht sind, die üblicherweise nichts mit dem Genre anfangen können. Paradebeispiele dafür sind „Der Babadook“, „The Witch“, „Hereditary“ oder „Suspiria“ von Luca Guadagnino. Auf hochgradig kunstfertige Art und Weise wird hier auf eine subtile Bildsprache gesetzt, die vordergründige Schockeffekte vermeidet und auf eine Aussage hinarbeitet, die über den Horror hinausgeht.

    Auch das erwähnte Studio A24 ist prädestiniert auf solche Filme, steht aber auch außerhalb des Horror-Genres für besonders kreativ umgesetzte Original-Stoffe fernab des Mainstream-Franchise-Marktes. Das hat man erst in diesem Jahr unter anderem wieder mit dem großartigen Multiversums-Kracher „Everything Everywhere All At Once“ eindrucksvoll bewiesen.

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