Zuerst, diese Kritik enthält massive Spoiler, also besser nur durchlesen wenn Ihr den Film bereits gesehen habt. Die Spoiler sind natürlich verdeckt. Allgemein muss ich noch sagen das die negative Kritik wirklich Kritik auf hohem Niveau ist, der Film zählt mit zu einem der Besten die ich gesehen habe, aber lasst uns ehrlich sein…hier geht’s um Nohlan und Batman!
Ich habe mich vor allem gefragt, wie sich Wayne in den 8 Jahren verhalten hat, wie sein Leben nach den Ereignissen mit Dent weiter geht, letztendlich kennt ja keiner sein wahres Gesicht. Was für einen Hintergrund wird Bane haben und was wird Ihn einzigartig, wenn nicht sogar unsterblich wie Joker machen. Wie wird es Nohlan schaffen Catwoman in den Film samt Background zu integrieren. Und natürlich, wie soll die Legende enden. Ich hatte mir bis auf den ersten Trailer nichts mehr zum Film durchgelesen oder angeguckt und hatte somit keine Ahnung von der Story. So ging ich dann gestern Abend voller Freude ins Kino...
Der Film fing wie beim zweiten Teil mit einem spektakulären „Überfall“ an, nur schaffte es dieser nicht wirklich mich direkt zu packen und in den düsteren Atmosphäre Strudel, wie einst beim Joker, einzusaugen und für den ersten wow-Effekt zu sorgen. Direkt zu Anfang sollte sich etwas zeigen, dass mich den ganzen Film über nerven und einem der wichtigsten Charaktere - Bane - sehr schaden wird…die deutsche Synchronstimme.
Tobias Kluckert liefert sonst geniale Arbeit ab, als Stimme von Gerard Butler z.B. oder bei seiner letzten Arbeit in Inception an Tom Hardy.
Es ist so schon schwer die Mimik und das schauspielerische Talent von Tom Hardy aufgrund der Maske die so fest geschnallt ist zu erkennen, da sich bis auf die Augen nichts im Gesicht regen kann. Demtsprechend ist es natürlich auch schwer synchron zu sprechen und die mit zu schauspielern. Und das merkt man leider viel zu oft. Bane wirkt extrem bedrohlich aber doch ruhig wie ein Vulkan der jedesmal bei einem Gespräch droht auszubrechen. Leider wird dieses Bild was man vor sich hat immer wieder zerfetzt, wenn Kluckert übertrieben betont und hoch spricht, es passt einfach nicht! Es gibt Stellen, wenn Kluckert ganz tief spricht, die wirklich super in Kombination mit der Maske klingen und wie die Faust auf Auge passen. Davon gibt es aber einfach zu wenig, wodurch ich Bane zu ¾ des Films einfach nicht ernst nehmen konnte. Eine durchgängige ruhige Art mit ab und zu ausartender Sprachgewalt hätte mir diesen Joker-Hoffnungsträger viel näher gebracht.
Dann muss ich allgemein noch zu Bane sagen, dass er in dem Film eigentlich nichts herausragendes machen konnte, außer auf die Fresse zu hauen. Letztendlich war er nämlich nicht der Pläneschmieder, sondern die falsche Miranda Tate und somit wie schon oft im Film erwähnt lediglich ein Söldner. So gesehen konnte er Joker nicht ansatzweise vom Bösewicht-Thron stoßen.
Das Bruce Wayne in den 8 Jahren nur vor sich hinvegetiert ist war auch erst mal ein Schock für mich, ich hatte darauf gehofft das er irgendetwas sinnvolles mit seiner Firma angestellt hat und somit ohne Maske was geleistet hat, das Nohlan und Goyer 8 Jahre so einfach unter den Tisch kehren hat mich sehr verwundert und damit komme ich zu einem meiner größten Kritikpunkte an dem Film…mir hat die Nohlan-ische Genialität im ganzen Film gefehlt. Es war alles so simple, einfach nachvollziehbar und das Ende ebenfalls nach der ersten Stunde. Keine Illusion, wie es sonst Nohlans Handwerk ist, keine herausregenden Dialoge oder einzigartige schauspielerische Darsteller Arbeit. Jeder in dem Film und hinter der Kamera hat seinen Job gemacht, dennoch fehlt es dem Film an dem was bis jetzt jeder Nohlan Film hatte, die Genialität. Ich dachte mir sonst immer mal während einem seiner Filme „meine Güte, wie kommt man auf so etwas, wie verknüpft man sowas Komplexes miteinander“. Das fehlte hier vollkommen alles war berechenbar.
Allgemein gab es in dem Film viel zu wenig Batman. Und auch zu wenig Bruce Wayne der hinter dem Symbol steht, dass er erschaffen hat. Der Titel heißt zwar „The Dark Knight RISES“ aber dafür hätte man Ihn nicht nach dem Ersten, nicht „angemessenen“ Auftritt bei der Verfolgungsjagd auf den Motorädern, in ein Loch stecken müssen um dann den halben Film abzuwarten, bis er wirklich aufersteht. Während dessen sicht Gotham dahin ohne das etwas spektakuläres passiert. Beispiel Joker – Experiment Fähren mit Zündern. Es geht nie soweit von der Moral und Ethik her wie in The Dark Knight.
Das Ende ist logisch und die letzten Szenen haben mir sehr gut gefallen. Mal sehen was andere Regisseure nach dieser Trilogie mit Batman anstellen werden.
Wie schon erwähnt, ich hatte sehr hohe Erwartungen. Ich glaube wenn man den Film als das betrachtet was er jetzt ist, bzw. ein zweites Mal reingeht wird er mir besser gefallen. Ein ohnehin sehr ansehnlicher Film der weit entfernt von den sonstigen langweiligen Kinofilmen ist die wir seit Jahren zu sehen bekommen.