Nach The Dark Knight und Inception erschien der Hype um The Dark Knight Rises nach den ersten Trailern mit Tom Hardy als Bane durchaus gerechtfertigt. Doch der Schein trügt, leider, denn dieser Film hätte der Abschluss einer genialen Trilogie werden können. Und der Anfang ist auch so gut, wie man erwartet hatte: Die CIA holt ein Gruppe maskierter Gefangener ab, um mehr über den Söldner Bane zu erfahren...der sich selber absichtlicht unter den Gefangenen befindet und dem Verhör im Flugzeug auf spektakuläre Weise entkommt. Danach beginnt er, einen groß angelegten Plan umzusetzen, um das Erbe von R'as Al Ghul (Liam Neeson in Batman Begins) anzutreten und Gotham City zu zerstören. Hilfe erhält er dabei von Selina Kyle/Catwoman, die sich in die Villa von Bruce Wayne schleicht um Fingerabdrücke zu stehlen, mit denen Bane einen Überfall auf die Börse von Gotham durchführt, der Wayne Enterprises bankrott zurücklässt und Batman nach 8 Jahren wieder auf den Plan ruft. Der Film folgt in bekannter Manier einer ganzen Reihe an Nebencharakteren: Butler Alfred fällt es zunehmend schwerer, Bruce als Batman zu unterstützen. Lucius Fox versorgt Batman mal wieder mit Ausrüstung und kümmert sich gleichzeitig zusammen mit Miranda Tate um die Firma Wayne Enterprises, welche tief in rote Zahlen abgerutscht ist. Comissioner Gordon kämpft mit seinen Gewissensbissen, da er die wahren Umstände von Harvey Dents Tod im letzten Film vertuscht hat. Hinzu kommt noch Streifenpolizist John Blake, der von Gordon zum Detective befördert wird, als Bane beginnt sein Pläne umzusetzen.
Das Batman bei so vielen Charakteren erst recht spät in Erscheinung tritt, ist durchaus zu verzeihen. Im Laufe des Films beginnen sich jedoch Löcher in der Logik zu zeigen. Zwar gab es auch in den ersten beiden Filmen einige davon, aber diese vielen dort nur in geringem Maße auf, im Gegensatz zu hier. Es fängt schon damit an, das Bruce Wayne, der nach den ersten zwei Filmen in top form war, nun 8 Jahre später mit einem kaputten Knie am Stock geht. Nolan sagte vor der Premiere öfters, dass er Bane als Schurken haben wollte, um Batman einen Gegner zu geben der ihm physisch überlegen ist. Bruce so gesundheitlich angeschlagen zu zeigen hat aber eher etwas davon, dem Helden eine Hand auf den Rücken zu binden, anstatt ihm einen überlegenen Gegner zu geben. Die anderen Charaketere bleiben auch nicht verschont: Gordon, der in The Dark Knight als äußerst kompetent gezeigt wurde, entscheidet sich hier auf einmal dazu, sämtliche Polizisten der Stadt in die Kanalisation zu schicken, wo sich Bane versteckt hält, was darin resultiert das die gesamte Polizei Gothams in eine Falle tappt und unter der Erde gefangen gehalten wird. Das sind nur zwei Beispiele, aber es finden sich noch viele mehr. Und sie sind leider so offensichtlich, dass sie einem den Spass am Film doch trüben können.
The Dark Knight Rises ist dabei bei weitem kein schlechter Film und von der Produktion, Kameraführung, Action und schauspielerischen Leistung her super. Man kann ihn sich auf jeden Fall ansehen, doch als dritter Teil der Reihe ist er eher schwach.