Irgendwann in einer nicht näher bezeichneten Zukunft hat der Starkult, dem wir bereits in der Gegenwart frönen, seinen absoluten Höhepunkt erreicht. Um den Promis nahe zu sein, ist das schnöde Durchblättern eines Klatschmagazins längst nicht mehr ausreichend. So mancher Fan möchte seinem Lieblingsstar so nahe sein, dass er ihn wortwörtlich vereinnahmen will. Aus diesem Verlangen ist eine Geschäftsidee entstanden: Berühmten Personen werden DNA-Proben entnommen, diese werden im nächsten Schritt geklont und gestreckt, um sie abschließend zahlungswilligen Kunden als Injektion ihrer ganz persönlichen Dosis Starpower zu verabreichen. Einer der Geschäftemacher hinter dieser Idee ist Syd March (Caleb Landry Jones). Er steht auf der beruflichen Sonnenseite, doch abseits davon werden die Schatten für ihn immer länger, denn er ist abhängig von seinem eigenen Produkt und ist dem Star Hannah Geist (Sarah Gadon) verfallen. Als dann ein mysteriöser Virus in dem bereits in Umlauf geschickten Hannah-Stoff entdeckt wird, gerät die Lage vollends außer Kontrolle.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Antiviral
Von Robert Cherkowski
Cronenberg-Wochen beim Filmfestival in Cannes 2012: Während Vater David mit seiner Don-DeLillo-Verfilmung „Cosmopolis" im Wettbewerb seine Visitenkarte abgibt, ist Filius Brandon mit seinem Regiedebüt „Antiviral" in der Nebenreihe „Un Certain Regard" vertreten. Der Name Cronenberg steht für besonders boshafte Horror-Parabeln, in denen meist in blutrünstigen Bildern albtraumhafte Transformationen des Körpers beschrieben werden – quasi im Alleingang hat Cronenberg Senior mit Filmen wie „Die Fliege" oder „Videodrome" den Begriff Bodyhorror geprägt und gleichermaßen Genre-Fans und Feuilletonisten begeistert. Dabei hat er sich stilistisch immer wieder neu erfunden, während das Misstrauen dem Körper gegenüber geblieben ist: In „Eine dunkle Begierde" schließlich hat er die Horrorbilder seiner frühen Filme zugunsten einer intellektuellen Variante seines Hauptmotivs beiseitegelassen. Sohn Brandon