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    Die große Versuchung – Lügen, bis der Arzt kommt
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    3,1
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    2,5
    Veröffentlicht am 27. Juli 2014
    Der kanadische Regisseur Don McKellar war schon einige Male vor und hauptsächlich für TV-Serien hinter der Kamera aktiv. Er hat mit „Die große Versuchung – Lügen bis der Arzt kommt“ seinen zweiten Langfilm auf die Leinwand gebracht.

    Die Einwohner von Tickle Cove, ein Hafen an der kanadischen Küste, leben von Sozialhilfe, denn ausreichender Verdienst mit Fischfang war einmal. Als der Bürgermeister den Ort verlässt, nimmt Murray French (Brendan Gleeson) das Ruder in die Hand. Für die in Aussicht stehende Errichtung einer Industrieanlage mit vielen Arbeitsplätzen fehlt ein ständig ansässiger Arzt. Wegen eines Drogendelikts wird der Schönheitschirurg Dr. Paul Lewis (Taylor Kitsch) verdonnert, für einen Monat in Tickle Cove zu praktizieren. Die Einwohner versuchen alles, um seine Vorlieben auszuspionieren und ihn zum Bleiben zu bewegen.

    Die Location von Neufundland lädt für ein landschaftlich idyllisches Kinoerlebnis ein. Dazu wird entsprechende musikalische Untermalung und die im Altersdurchschnitt an der Rentengrenze liegende Bevölkerung geliefert. Den schrulligen Charakteren, die für eine solche Komödie erforderlich sind, fehlt es jedoch an Tiefe. McKellar hat mehr Wert darauf gelegt, die Figuren durch Situationen zu führen als sich um deren Ausprägung zu kümmern. Die Protagonisten erhalten einfach zu wenig Zeit in den vielen kurzen Einstellungen und lassen die Kamera nur selten in die Nähe. Selbst der von Charakterschädel Brendan Gleeson dargestellte Murray French erreicht mit der zeitlich größten Präsenz das Publikum nur wenig. Der Aktionismus reicht jedoch aus, die 113 Minuten kurzweilig und mit einem gewissen Unterhaltungswert zu gestalten.
    Bei der großen Konzentrationsfläche stechen dann die eindeutig gefärbten Figuren deutlicher heraus, z.B. die beiden alten Damen, die alle Telefongespräche aufzeichnen und immer wieder eingespielt werden, oder auch der ersetzbare Banker und die junge Dorfschönheit Kathleen (Liane Balaban), die sich nicht mit dem verlobten Dr. Lewis verkuppeln lässt. So funktionieren auch überwiegend nur die Gags, die mit diesen Figuren in Verbindung stehen.

    Obwohl der Film ein Remake der französischen Tragikomödie „La grande séduction“ ist (2004 im Kino), ein Vergleich mit „Doc Hollywood“ aus dem Jahr 1991: Der Fokus ist auf Dr. Stone (Michael J. Fox) gerichtet, der ebenfalls als Schönheitschirurg Sozialarbeit in einem kleinen Ort verrichten muss und schnellstmöglich wieder verschwinden will. Auffällige Charaktere werden ihm zur Seite gestellt, die auf eine unterhaltsame und nachvollziehbare Weise sukzessive seine Sympathie gewinnen oder ablehnen.
    Die französische Kultkomödie „Willkommen bei den Sch’tis“ richtet das Hauptaugenmerk auf die Person, die anfangs widerwillig in den französischen Norden zwangsversetzt wird. Mit dem allmählichem Kennenlernen der skurrilen Einheimischen und örtlichen Gegebenheiten entwickelt dieser Film eine scheinbar unendlich charmante Wirkung.
    Dr. Paul Lewis als einzigen Brennpunkt des Films zu bestimmen, würde bedeuten, die sozialen Probleme der Bewohner von Tickle Cove zunächst an den Rand zu schieben und durch den Mediziner zusammen mit den zahlenden Kinokunden nach und nach zu enthüllen. Aber als Lösung für einen funktionierenden Film vorstellbar ist es alle Male, wo doch die vorgenannten Filme mit dem Konzept Erfolg hatten, während die Figuren von McKellar eher breit nebeneinander agieren und den Zuschauer von Beginn an alles wissen lassen. Gute Komödie ist schwierig und der Fisch fängt eben vom Kopf an zu stinken.

    So bleibt die große Versuchung ein Versuch McKellar's fürs große Ganze mit netten Abschnitten, schwachen Figuren und einem Ende mit Herz und Petrochemie.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

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    4,0
    Veröffentlicht am 13. September 2017
    Mmmm … da kann man wohl wenig zu sagen. Ich muß zugeben daß ich das französische Original nie gesehen haben, denke aber auch daß mir da nicht so unfassbar viel entgangen ist. Das Remake jedenfalls erweist sich als gewöhnliche, aber sehr herzliche Komödie über einen filmischen Schildbürgerstreich. Ein ganzes Dorf ist bemüht eine falsche Fassade zu kreieren und aufrecht zu erhalten um einen neuen Arzt auf Teufel komm raus in ihrer Mitte zu halten – daraus resultieren jede Menge kleine, kauzige Geschichten und Situationskomik. Schöne Sache an sich, aber eben das was sich Leute die mehr die ruhige Art Film suchen angucken. Schönes Highlight ist für mich Brendon Gleeson der nach all den fiesen und bärbeißigen Rollen endlich mal wieder einen witzigen Part inne hat, leider steht für mich Taylor Kitsch im totalen Widerspruch da der für mich auf wirklich ganzer Ebene bleich bleibt und keinerlei Emotionen transportiert. Harmloses Wohlfühlkino mit einigen lieben Schmunzlern – keine Ahnung was der französische Film so konnte, aber dieser hier funktioniert bestens.

    Fazit: Liebenswerte Komödie ohne Entgleisungen mit schrulligen Figuren und Gags.
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