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    Challenger - Ein Mann kämpft für die Wahrheit
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,5
    Veröffentlicht am 1. Februar 2016
    Als am 27. Januar 1967 drei Astronauten beim Brand einer Apollo-Raumkapsel starben, sprach man vom bis dato schlimmsten Unglück in der Geschichte der bemannten Raumfahrt der USA. Exakt neunzehn Jahre und einen Tag später kam es jedoch noch schlimmer: bei der Explosion der Challenger-Raumfähre kurz nach dem Start wurden sieben Astronauten getötet. Die Katastrophe jährte sich erst kürzlich zum zwanzigsten Mal. Grund genug, die bereits vor drei knapp drei Jahren verfilmte Aufklärung des Vorfalls nun auch im deutschen Fernsehen zu zeigen und hierzulande auf DVD zu veröffentlichen.
    Eines wird schnell klar: Es handelt sich weniger um eine Verfilmung der Katatrophe selbst, wie es beispielsweise in Ron Howards "Apollo 13" zweifellos der Fall war, sondern vielmehr um das Porträt eines Physikers, der seine ganz eigene Herangehensweise an den Fall hat. William Hurt spielt den mitunter leicht exzentrischen und trotzdem nahbaren Wissenschaftler mit überzeugender Inbrunst, ohne jemals in allzu unverständliches Fachchinesisch zu verfallen oder Zuschauer und Umfeld durch Exzesse irgendwelcher Art zu verschrecken. Die durch seine Beteiligung an einem gewissen Projekt ausgelöste Krebserkrankung verleiht seiner Figur zusätzliche Tiefe und Tragik, so dass er keinesfalls nur der aufrechte Sonderling ist, den man in seiner Rolle zunächst vermuten mag.
    Sein Kampf gegen die verknöcherten Strukturen innerhalb von Regierung und NASA wirft zudem die berechtigte Frage auf, ob die Weltmacht USA durch die wiederholten Unglücke ihre Astronauten zugunsten des Fortschitts im Kampf um die Vorherrschaft im Weltraum leichtfertig opfert. Ein Thema, dem es nicht an Brisanz mangelt, denn es brauchte augenscheinlich erst einen weiteren Absturz (den der Raumfähre Columbia anno 2003), bevor das Spaceshuttle-Programm endgültig eingestampft wurde.
    Eine Geschichte, die also gut und gerne ein Politthriller, ein Biopic oder ein schwerfälliges Drama über unterdrückte Gerechtigkeit sein könnte. Und doch gerät "Challenger" (im Englischen durchaus doppeldeutig zu verstehen) am Ende erfreulich fokussiert. Komplexe Zusammenhänge und Vorgänge werden verständlich erklärt und Feynman ist definitiv nicht einfach der strahlende Held, der es allen zeigt und einen Triumph nach dem anderen feiert. Die Mittel des Fernsehfilms werden voll ausgeschöpft, ohne die Ästhetik der großen Leinwand allzu deutlich abzukupfern. Die authentischen Aufnahmen vom Start und der Explosion des Spaceshuttles beweisen, dass kein noch so teures CGI eindrucksvoller als echte startende Raketen sein könnte. Man spürt auch auf dem "kleinen Bildschirm" zu Hause einiges von der Urgewalt dieser Maschinen, die kurz nach dem Start zur tödlichen Falle werden.
    Insgesamt ein durch und durch stilvoller Fernsehfilm, der sowohl die Tragik als auch die Tragweite der Ereignisse begreiflich macht, ohne jemals kitschig und belehrend daherzukommen.
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