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    Freiheit - John Newton's Amazing Grace
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    Michael S.
    Michael S.

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    2,5
    Veröffentlicht am 10. September 2015
    Vor etwa fünf Jahren war bereits ein Lied Hauptdarsteller des gleichnamigen Films "Amazing Grace". Jetzt widmet sich ein weiterer Film diesem Thema und geht nun dem Verfasser John Newton auf die Spur.
    Die Handlung setzt einige Generationen später ein. Der Sklave Samuel Woodward (Cuba Gooding Jr.) und seine Familie fliehen von der Plantage des Großgrundbesitzers Monroe (David Rasche). Auf ihrer gefahrvollen Reise werden sie mehrmals beinahe von Kopfgeldjägern geschnappt, die im Auftrag Monroes das entfflohene "Eigentum" wieder einfangen sollen. Samuel zweifelt mit der Zeit an ihrem Vorhaben und an einem gnädigen Gott, der es doch eigentlich gut mit ihnen meinen sollte. Daraufhin erzählt ihm seine Mutter die Geschichte von Samuels Urgroßvater. Dieser war als kleiner Junge auf dem Sklavenschiff von John Newton, der später das berühmte Lied dichtete. Ein gemeinsames Schicksal und ein einzigartiges Erbstück verbinden den geflohenen Sklaven und den Sklavenschiffkapitän mehr, als er jemals gedacht hätte.
    Regie führte der Australier Peter Cousens, der bisher vor allem als Schauspieler und Sänger in Erscheinung getreten ist. Die musikalischen Spuren schlagen sich auch in seinem Filmdebüt nieder - in mehreren Szenen singen die Charaktere, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Das passt meist ziemlich gut, manchmal ist es ein wenig unvermittelt und wirft die Frage auf, ob man hier nun den Versuch eines halben Musicals oder einfach einen Film mit teilweise gesungenen Monologen vor sich hat. Die schönsten Fassungen der Songs verstecken sich übrigens im Abspann, es lohnt sich also nach dem Ende noch ein wenig sitzen zu bleiben.
    Obwohl der Film unabhängig von großen Studios produziert wurde, gönnt er sich einige Prominenz. Oscar-Gewinner Cuba Gooding Jr. gibt einen recht überzeugenden Zweifler am Glauben, der neben der körperlichen auch eine seelische Reise zu bewältigen hat. Filmveteran William Sadler ("Die Verurteilten") setzt ihm als Kopfgeldjäger nach, bleibt aber ein wenig eindimensional. Der Rest der Darsteller gibt sich ebenfalls mindestens solide, kann aber das sichtbar vorhandene Potential nicht immer voll ausspielen. Gerade die Szenen mit Bernhard Forcher als John Newton bleiben trotz ihres dramatischen Inhalts eigenartig farblos. Das liegt nicht nur daran, dass sein Ozeane überquerendes Sklavenschiff rein äußerlich (vermutlich aus Budgetgründen) eher ein Segelboot ist, das im Inneren erstaunlich geräumig und sauber wirkt. Regie und Drehbuch erlauben es den Charakteren nur selten wirklich große Emotionen zu zeigen, dabei würde es die Geschichte durchaus hergeben. Neben dem ernsten aber dennoch hoffnungsvollen Grundton gibt es auch ein wenig Humor in Gestalt eines väterlichen Fluchthelfers, einer entsetzten Anstandsdame und zweier Bühnenschauspieler, die neben reichlich Overacting auf und jenseits der Bühne auch einen sprachlichen Insiderwitz zum Besten geben ("Mr Gay Spanking").
    Immerhin fängt Kameramann Dean Cundy ("Zurück in die Zukunft") das Geschehen mit farbenfrohen und auch sonst schön gestalten Bildern ein, die zumindest auf einem Fernseher gut aussehen. Die Ausstattung, sowie die dargestellten Lebensumstände der jeweiligen Zeit wirken weitgehend authentisch und gut recherchiert. Lediglich die eine oder andere Studiokulisse oder digitale Animation können ihre Künstlichkeit nicht ganz verleugnen. Dafür glänzen die zahlreichen Originalschauplätze mit zeitgemäßer Atmosphäre und machen viele andere Schnitzer wieder gut.
    Trotz des bewegenden Themas ein eher leicht verdaulicher Film, der einige gute Seiten hat, aber trotzdem nicht richtig in Fahrt kommen will. Interessierte Zuschauer werden hier dennoch das eine oder andere zur amerikanischen Geschichte und der Entstehung des weltberühmten Titelliedes erfahren können, was es bisher noch in keinem Film zu sehen gab.

    Originaltitel: Freedom
    Darsteller: Cuba Gooding Jr., William Sadler, Anna Sims, Bernhard Forcher uvm.
    Regie: Peter Cousens
    Jahr: 2014 (DVD: 2015)
    Label: Gerth Medien
    FSK: ab 12 Jahren
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