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    The Death of Stalin
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    Michael S.
    Michael S.

    264 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 9. Februar 2018
    Ein Blick auf die Besetzungsliste lässt im ersten Moment großes Hollywoodkino vermuten. Doch in Trumps Amerika, das immer noch an der russischen Einmischung in den Wahlkampf zu knabbern hat, hatte offenbar niemand den Mut, einen so klar gegen die umstrittenste und meistverklärte Episode sowjetischer Geschichte gerichteten Comic wie "The Death of Stalin" zu verfilmen. Deshalb wandten sich die Produzenten - beide Franzosen - an den gebürtigen Schotten Armando Iannucci, der schon mit seiner Satireserie "Veep" die ganz große Politik wiederholt aufs Korn nahm.

    Herausgekommen ist ein Film, über den man genau so viel lachen wie nachdenken kann. Ja, viele der Wortgefechte und Slapstickmomente sind hoffnungslos übertrieben, doch man kommt nicht umhin zu denken, dass es vielleicht doch so ähnlich gewesen sein könnte. Vom absurden Duckmäusertum in Stalins Umfeld, der seine Untergebenen zum lauten Mitlachen beim Genuss amerikanischer (!) Western verpflichtet bis hin zum augenblicklich einsetzenden Eigennutz, sobald der große Herrscher im Sterben liegt.

    Insbesondere die politische Kehrtwende von Geheimdienstboss Beria, der seine gefürchteten Erschießungen und Verhöre kurzerhand einstellen lässt, um als Reformer und Gegner des Terrors, den er selbst begeistert ausgeführt hat, zu gelten, steht symbolisch für alles, was zum Machterhalt eben so getan wird. Mit der neu gewonnenen Freiheit kann nicht jeder umgehen, also scheint der Weg vorgezeichnet: Ein neuer Anführer muss her, ein starker Mann, der natürlich jeder des engsten Kreises um Stalin gerne sein möchte. Das pro forma demokratisch abstimmende Zentralkomitee wird doch wieder von den jeweiligen Meinungsführern gelenkt, bis jeder Beteiligte einsieht, dass er eigentlich schon immer für das war, was der neue Platzhirsch zu sagen hat.

    Bündnisse werden geschmiedet, Intrigen kommen zum Vorschein, doch vor allem muss der Schein gewahrt werden. Also lässt man den stets besoffenen Stalin-Sohn Wassili eine zusammenhanglose Rede halten und beschert Stalin ein Begräbnis, das zumindest in Sachen Optik alles schlägt, was die Zarenzeit jemals hervorgebracht hat. Die Entlarvung des paranoiden Regimes findet zusätzlich zwischen den Zeilen statt, etwa wenn jede größere Menschenansammlung, und sei es nur im aufrechten Gedenken an den "Vater der Nation", als Konterrevoluton gilt und sogleich beschossen wird.

    Dem spielfreudigen Ensemble bei der Arbeit zuzuschauen ist auch aufgrund der scharfzüngigen Dialoge derart unterhaltsam, dass ästhetische Unzulänglichkeiten wie Akzente oder Dekorationen zunächst nicht weiter auffallen. Die Kamera schwelgt gelegentlich in der Atmosphäre des nachzaristischen Russlands, verheimlicht aber auch nicht die finsteren Folterkeller Berias. Erst beim genaueren Hinsehen entpuppt sich mancher Bau als gefühlte Nachempfindung des frühen sozialistischen Klassizismus', doch im Grunde kommt die ohnehin gelegentlich abstrakte Satire dem Kern der Ereignisse vermutlich näher, als es jeder ambitionierte Historienstreifen jemals könnte.

    Die permanenten Richtungswechsel der Machtelite, das ständige Misstrauen und die Erschaffung alternativer Fakten sind nicht nur aufgrund ihrer historischen Dimension und der bis heute gegenwärtigen Verklärung Stalins als Held des "Großen vaterländischen Kriegs" brisant. Wann immer ein Mächtiger fällt dürfte es ähnliche absurde Manöver hinter den Kulissen geben. Noch dazu ist "The Death of Stalin" weniger peinliche Möchtegern-Parodie als Seth Rogens "The Interview", sondern ein derart erschreckend treffendes Abbild vom Anfang vom Ende der Sowjetunion, dass einem das ungläubige Lachen wiederholt im Hals stecken bleibt.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.225 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 11. September 2018
    Ich habs versucht, ich bin gescheitert: der Film hat mich interessiert wegen der bunten Besetzung, bzw. der ganzen Reihe Stars die auf dem Cover und vn der Besetzungsloste lachen. Leider machen mir diese bekannten Gesichter das verstehen des Filmes nicht leichter bei dem ich recht schnell den Faden verlor: Stalin stirbt zu Beginn durch ein paar lustige Umstände, danach tritt ein Heer überhastet sprechender, dicker Typen auf die fortan eifrig bemüht sind sich gegenseitig übers Ohr zu hauen und die sich bietende Situation zu nutzen. Da noch den Überblick zu behalten, vor allem mit dem realen historischen Hintergrund im Kopf, das war einfach zu viel für mich. Ich respektiere aber daß der Film gut gespielt ist und seine Geschichte bemüht witzig umsetzt – daher mögen Historiker esd gerne mal versuchen.

    Fazit: Spaßige Geschichtsstunde, für Außenstehende aber recht schnell sehr kompliziert!
    Cursha
    Cursha

    6.471 Follower 1.044 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 16. Juni 2019
    Ein erstklassiger Cast, wundervoll gespielt, wundervolle Bilder, tolle Musik und viel schräger Humor, der am Ende nicht so sehr zündet, wie ich mit das erhofft habe und weniger Satire ist, wie erhofft, dennoch kann man den Film guten Gewissens schauen, da er sehr gute Unterhaltung ist, die die Sowjetunion gekonnt auf´s Korn nimmt.
    Csöpi
    Csöpi

    12 Follower 48 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 3. April 2018
    Perfekte Balance zwischen urkomischen Charakteren und Dialogen ohne die eigentlich ernste Lage zu verharmlosen oder veralbern. Die Machtgeilheit der Figuren und ihre Intrigen werden dadurch auf die Schippe genommen ohne den historischen Kontext zu verklären - der Humor entsteht ausschließlich aus den Dialogen und den überzeichneten Charakteren. So sieht eine gelungene Satire aus!
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    282 Follower 420 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 30. März 2018
    "The Death of Stalin" von Armando Iannucci ist eine bitterböse Politsatire über die Ränkespiele, Intrigen und das Machtgerangel nach Stalins Tod im Jahr 1953. Das ist zuweilen urkomisch, manchmal bleibt einem das Lachen aber auch in der Kehle stecken. Es ist vor allem aber spannend, mal einen Einblick in ein historisches Kapitel zu erhalten, das man sonst nicht so oft im westlichen Kino zu sehen bekommt. Und man kann sich vorstellen, dass der kindische Zickenkrieg hinter den Kulissen der großen Politik auch heute noch so oder ähnlich abläuft. Ein Haifischbecken und Jahrmarkt der Eitelkeiten sondergleichen.

    Leider ist der Film aber ein wenig zu dialoglastig geraten und einige Gags werden zu oft wiederholt, sodass die Spannung etwas auf der Strecke bleibt. Ich empfehle, den Film im ausgeschlafenen Zustand zu sehen, sonst fallen einem wie mir gegen Ende die Augen immer wieder zu. Auch hat der Trailer ein schnelleres Erzähltempo und eine höhere Gagdichte suggeriert, sodass man im Film selbst nachher mit der einen oder anderen Länge konfrontiert wird.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 9. März 2019
    ...Was habe ich gelacht! Eine Satire vom Allerfeinsten, sämtliche Hauptakteure wußten zu überzeugen, eine Flut an urkomischen Szenen, wenngleich sich so mancher Witz natürlich aus grausamer Realität speiste.
    Johannes G.
    Johannes G.

    166 Follower 309 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 30. März 2018
    Der zynische Humor macht Spaß, insofern eine Empfehlung. Aber über die Länge des Films fehlt es an Spannung, Handlung und Abwechselung.
    beco
    beco

    55 Follower 328 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 29. November 2018
    Ein Film, der einen etwas ratlos zurücklässt, keine Klamotte, keine Satire, kein „Three Lions“.
    Der Film bleibt (wahrscheinlich) recht dicht an den historischen Fakten und beängstigt, weil man weiß, dass auch in der Wirklichkeit viele „Verrückte“ an den Schaltern der Macht sitzen.
    Insofern vielleicht doch sehenswert
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 23. September 2018
    Meisterlich. Das Werk von Regisseur Armando Iannucci (Yes Minister, Veep. Kabinett außer Kontrolle) zeigt mit dem letztes Jahr verfertigten Streifen mal wieder sein großes komödiantisches Talent im Politischen.
    Das er sich an den schweren Stoff Stalin heranwagt war fast zu erwarten. Ähnliche Politkömödien mit bitterstem Tiefgang gab es wie im Film Hotel Lux von Leander Hausmann (2011) mit großem Erfolg bei einem anspruchsvollen Publikum.
    Neu ist der mit unglaublicher internationaler Starbesetzung (Jeffrey Tambor, Jason Isaacs, Olga Kyrielenko, Pupert Friend und Simon Russel und Steve Buscemi) umgesetzte typisch berüchtigte britische scharze Humor zu einer schwarzen Zeit.
    Auch der Historiker in mir (beim Rezensenten) biegt sich vor Lachen im dunklen Grauen des Kommunismus, weil die Absurdität des Damaligen der dummen Dreistheit für sich selbst sprich. So nur kann es gewesen sein, wie es Iannicco ausspricht. Damit macht er lächerlich was lächerlich ist, auch wenn es schon im und nach dem Krieg Millionen Tote gekostet hat. Das erinnert mich unwillkürlich an ihre Beobachtung, die den Eichmannprozess mit der "Banalität des Bösen' resumiert.
    Es sind wunderbare Sprachspitzen, die jeden Augenblick zum Genuß machen und die Komik muss nicht erst gemacht werden, weil sie so schon da ist... bis heute. Shakespeare hätte das mit seinem Mingle-Mangle bestimmt gefallen, mir absolut auch und deshalb gibt es eine unbedingte 1 als Vorseh-Empfehlung, herzlich Euer Torsten
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