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    Cats
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    @PollySees
    @PollySees

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    3,5
    Veröffentlicht am 8. Januar 2020
    CATS: EIN ERSTAUNLICH WOHLWOLLENDER KOMMENTAR
    Oder auch: Was haben eigentlich alle erwartet?

    Ich habe Cats gesehen. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der unglaublich schlechten Kritiken und ich traue mich jetzt einfach mal hier öffentlich zu gestehen: Ich fand ihn gar nicht so schlecht!
    Nein es war nicht der Film des Jahres und ja, er hatte ein paar ernsthafte Probleme. Aber meines Erachtens erheblich weniger, als die Presse uns gesammelt vermittelt.
    Zuallererst: Die deutsche Fassung geht einfach mal gar nicht. Die meisten Stimmen sind dünn, einfach keine Singstimmen und werden den Partituren nicht im geringsten gerecht und die Reim dich oder ich schlag dich – Übersetzung tut genau so weh, wie sie das in den meisten Disneyfilmen tut. Alleine das eine englische Lied im Abspann ist davon Welten entfernt.
    Und ja es stimmt, nett ist es nicht, dass Bild der ausgerechnet moppeligen Tölpel-Katzen. (Obwohl man als Katzenfreund ein ganz bisschen ehrlich sagen muss - völlig von menschlicher Body-Positivity abgesehen – kennen wir nicht tatsächlich alle diese pummeligen, immer hungrigen Katzen, die sich selbst für die agilsten Sportler halten, immer in den seltsamsten Situationen landen und dabei ein blasiertes „War genau so gedacht!“ - Gesicht aufsetzen? Aber zugegeben, unser super schlanker Kater ist auch nicht gerade der geschickteste)
    Und am schlimmsten und auch immer wieder zu recht verschrien: Die Technik. Aber im Gegensatz zum allgemeinen lauten Aufschrei, würde ich hier gerne kurz differenzieren! Es gibt nämlich durchaus etliche Szenen, in denen es wunderbar funktioniert! Und dann kommt wieder eine Szene, in der die Beine sehr seltsame Dinge machen, mal Barfuß, mal mit Spitzenschuhen getanzt wird, das ganze auch gerne mal 10 cm über dem eigentlichen Boden, die Hände mal behaart sind und mal nicht und so weiter. Hier wird einfach ganz klar, was mittlerweile ohnehin duchgesickert ist: der Film ist nicht rechtzeitig fertig geworden. Das ist auch kein Ooops, hat wohl keiner bemerkt, sondern: „Da fehlen noch einige komplette Arbeitsschritte“ und nein, sie „versenden“ sich leider nicht und ich gehöre eigentlich wirklich zur Fraktion „Echt? Habe ich gar nicht gesehen, ich achte auf die Geschichte.“

    Aber bei aller bisher gelesener Kritik ist meine Frage weniger: Was hat der Film falsch gemacht? Als: Was haben eigentlich alle erwartet??

    Das fängt bei den Katzen an. Real Life Cats. Ok, vollanimierte Aristocats ist also raus. Normale Menschen mit Plüschohren? Auch albern. Die Bühnenversion mit Fellmütze und viel Make up? Da muss ein Film heutzutage einfach mehr bringen. CGI-befellte Menschen, die immer noch in ihren Körpern prima ballettieren können, sind da die absolut logische Lösung. (und wären wahrscheinlich auch gar nicht so schrecklich unheimlich gewesen, hätte man dem Team die Zeit gelassen, es auch vernünftig zu bearbeiten)

    Ansonsten ist Cats eben ein Bühnenmuscial. Jeglicher Pathos, die flachen Gags und selbst das Überspielen ist genau das und wurde eben genau so inszeniert. Nur das wir es normalerweise aus Reihe 27 sehen und uns die leicht überzogene Gesichtsgymnastik gar nicht auffällt aus der Ferne. Und bei den gleichen flachen Slapstick-Einlagen liegen die Reihen der Abonnenten im Theater unter den Stühlen vor Lachen.
    Die Story steht fest, die Lieder stehen fest, und ja, es geht tatsächlich nur um einen Haufen eitler Katzen, die sich selber profilieren, um am Ende von einer plüschigen Judy Dench in den Himmel erhoben zu werden. Aber das weiß man doch, wenn man nur einmal den Klappentext von T.S. Elliot gelesen hat.
    Cats ist, und war auch noch nie, mehr als besseres Boulevard-Theater. Nur weil es zum Film gemacht wurde, wird nicht plötzlich ein gesellschaftskritisches Les Miserables mit tiefgehenden Charakterentwicklungen daraus, auch wenn es vom gleichen Regisseur ist.
    Und nur weil die Lieder auf der Leinwand von Leuten wie Taylor Swift und Idris Elba gesungen werden (zumindest wenn man sich nicht durch die Synchrofassung quälen muss) werden die oft etwas sperrigen Songs nicht automatisch zu schmissigen Gassenhauern.
    Der musikalische Spannungsbogen von Cats hat schon immer daraus bestanden, sich viele unbekannte und nur ganz entfernt bekannte Lieder lang zu fragen: Und wann kommt jetzt endlich Memories?

    Vor lauter Gemecker und sich gegenseitig im regelrechten Hass auf den Film Recht geben, scheint keiner mehr zu sehen, was an dem Film auch gut gelaufen ist.

    Von klassischem Ballett kann man halten was man will, aber um ehrlich zu sein, waren wirklich schöne (Bühnen - ) Choreographien, getanzt von guten Tänzern zu sehen. Dabei ist der Film seiner Historie treu geblieben und hat nicht versucht sich durch plötzlich eingeschobene Rap- oder HipHop-Nummern (wie zum Beispiel beim neuen Mary Poppins) beim jüngeren Publikum anzubiedern.
    Mit der oft wirklich liebevollen und schillernden Ausstattung (bzw. CGI – Hintergründen), hat sich der Film über das Bühnenstück hinweg gehoben– hier konnte er sich austoben und all das Potential zeigen das es mit sich bringt, wenn nicht jede einzelne Kiste schnell transportabel zusammen gezimmert werden muss, sondern der Fantasie freien Lauf gelassen wird. Und es sind meines Erachtens ein paar wirklich tolle Bilder dabei! Klar, ein bisschen zu viel, ein bisschen zu kitschig, aber das IST Musical nun mal.
    Deswegen kann ich für mich nur feststellen: Abgesehen von den am Anfang erwähnten Problemen macht Cats seine Sache – für das was es ist und was es sein will – in meinen Augen gut.

    Das einzige, was ich wirklich wirklich nicht verstehe, ist, warum sich die Zeit nicht noch genommen wurde. Klar die Premiere war angekündigt, aber hier fehlen Monate an Arbeit, das ist doch nicht erst am vorletzten Tag aufgefallen. Warum wurde nicht den vielen vielen Künstlern und Spezialisten, den vielen Mitwirkenden und Machern - die jetzt garantiert mit mehr Bauchschmerzen diesen Film und alle seine Makel sehen als jeder noch so erzürnte Kritiker – und letztendlich dem Publikum, der „Gefallen“ getan, die Zeit die noch nötig war, hinein zu stecken und den Kinostart zu verschieben? Es schmerzt mir in meiner Filmemacherbrust für sie alle, von denen jeder bestimmt sein bestes gegeben hat, es aber offensichtlich im vorgegebenen Zeitrahmen nicht zu schaffen war.

    Und da ich mir die anderen Lieder wieder alle nicht wirklich merken konnte, der Film aber doch seinen (wie auch immer gearteten) Eindruck hinterlassen hat, werde ich wohl noch die nächsten drei Tage meinen Sohn damit nerven, in den unpassendsten Momenten in ein trillerndes „Memories!!!.....“ auszubrechen. Sorry...
    TheDetMan
    TheDetMan

    1 Follower 11 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 15. Januar 2020
    Es gibt vermutlich Menschen, die sind Fans des Musicals. Die werden aufgehen, die werden feiern. Für den gemeinen Kinozuschauer, der einen Film auf dem technischen Stand von 2019 erwartet, bietet sich eine Unverschämtheit sondergleichen. Denn genau daran krepiert der Film für jene, die nicht jeden Song mitsingen können: schwulstig-dröge Musik aus den 80igern (völlig dilettantisch synchronisierte, deutsche Texte inklusive) , viel zu wenige Dialoge und ein CGI-Schrott, der vermuten läßt, daß Praktikanten über Nacht der PC überlassen wurde. Das Ergebnis - im Netz trägt sich das Gerücht, eine neue, überarbeitete Version soll im laufenden Spielbetrieb nachgeschoben werden - ist bei den derzeitigen Eintrittsgelder eine Zumutung. Den einzigen Humor aus pummeligen Katzen herauszupressen, dazu noch peinlich. Ich verlasse grundsätzlich das Kino nicht vor dem Abspann. Hier ging es nicht anders. Ich mußte raus. Den einen Stern gibt es nur für die Schauspielerriege, die scheinbar selbst nicht wußte, was ihnen angetan wird.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    284 Follower 422 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 5. Januar 2020
    "Cats" von Tom Hooper war gar nicht so mies, wie die katastrophalen Kritiken es vermuten ließen. Tatsächlich mochte ich die proportional nicht immer ganz stimmige mise en scène nach ein paar Minuten Eingewöhnung ganz gern, weil sie die Theaterkulissenoptik betont hat. Auch an die zu Beginn gruselig wirkenden Mensch-Katze-Hybriden gewöhnt man sich nach einer Weile. Die Musik war mir im Vorfeld als sterbenslangweilig beschrieben worden und so war ich angenehm überrascht, dass doch mehr als "Memories" als Ohrwurm hängenblieb. Allerdings hätte ich die Lieder lieber im englischen Originalton mit Untertiteln gehört, um die Stimmen von Jennifer Hudson, Taylor Swift und Co. genießen zu können. Außerdem fällt im Deutschen wirklich auf, dass die Katzen gar nicht mal so viel Spannendes zu erzählen haben und sich nur vorstellen.

    Die Story ist im Übrigen wirklich seeehr dünn, das lässt sich beim besten Willen nicht leugnen. Das liegt jedoch nicht am Film, sondern am Musical selbst. Da passiert ja wirklich nichts in der Geschichte, außer dass die Fellnasen beschreiben, wer sie sind und was sie so machen und aus unerfindlichen Gründen Angst vor Macavity haben, der so ziemlich der harmloseste Bösewicht ist, der mir je begegnet ist. spoiler: Der wirkt halt düster und schummelt mit seinen Zauberkünsten, die keinerweißwoher stammen, beim Wettbewerb. Aber zum Glück haben die nichtschummelnden felinen Teilnehmer auch eine Zauberkatze in ihren Reihen und so ist das eigentlich auch kein allzu großes Problem.


    Fazit: Ja, die Story ist hanebüchen und die Optik gewöhnungsbedürftig - aber wenn es einem gelingt, darüber hinwegzusehen, ist "Cats" durchaus unterhaltsam und schön anzusehen.
    Oli-N
    Oli-N

    16 Follower 109 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 12. Januar 2020
    Auch ich finde, dass die Kritiken voll daneben liegen, vielleicht ist es ein Vorteil, das Musical lange nicht gesehen zu haben, so sind die Erinnerungen doch sehr blass. Für mich ist die Atmosphäre hervorragend eingefangen und die Mischung aus Realfilm CGI sind tolll gelungen. Die Differenzierung der einzelnen Katzen ist ausgezeichnet gelungen und ebenso wie die Kulissen viel aussagekräftiger als auf der Bühne, hier kommen die erweiterten Möglichkeiten einer Kinoproduktion voll zum tragen. Einzig beim deutschen Gesang ist der Livegesang auf einer Bühne natürlich im Vorteil aber das liegt keineswegs an der Qualität der deutschen Synchronsänger sondern am fehlenden Livefeeling und an der optischen Diskrepanz zwischen den englischen Lippenbewegungen und der deutschen Sprache. Fazit: Gutes Kinomusical besonders wenn man den Kopf von der Bühnenversion frei macht.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 12. Januar 2020
    Die Katzen sehen eher Gruselig aus und meiner Erwartung entsprechend gefiel der Film keinem in der Familie
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 10. Februar 2020
    Ich fand den Film mega schön. Nichts dran auszusetzen. Es wir eben viel gesungen. Ich persönlich mag das :) Der Film ist eben geschmacks Sache.
    Johannes G.
    Johannes G.

    167 Follower 309 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 30. Dezember 2019
    Der Film kommt aus meiner Sicht in den meisten Kritiken zu schlecht weg. Die Atmosphäre des Musicals wird trefflich eingefangen. Ich fand auch Aussehen und Verhalten der Katzen stimmig. Und dass die Handlung - gelinde gesagt - überschaubar ist: Geschenkt. Diesen Film schaut man wegen der Lieder und Tänze, und wer damit nichts anfangen kann, sitzt im falschen Kinosaal.
    Insofern besteht mein größter Kritikpunkt in der Musik selbst: In der ersten Hälfte sind die Songs nur mittelmäßig. Es drängt sich der Eindruck auf, dass man sich in jeder Hinsicht (Melodie, Abwechselung, Tempo...) Potenzial für eine Steigerung lassen wollte - die dann auch erfolgt. Vor allem "Erinnerung" (Memory) ist wunderbar gelungen.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 18. Oktober 2020
    Musste nach 15min wegschalten da sogar mein Dosenbier schlecht wurde.
    Es liegt ja in der Natur der Sache, das menschliche Darsteller Tiere spielen müssen in Musicals wo Tiere die Hauptprotagonisten sind, sei es in König der Löwen oder eben Cats von Andrew Lloyd Webber.
    Sie können nun mal nicht singen oder tanzen.
    Nur warum adaptiert man ein Musical über Katzen für die Kinoleinwand und benutzt "wieder" menschliche Darsteller in Kostümen inkl. miserablem CGI statt die Gunst des Mediums zu nutzen und anatomisch korrekte, animierte Katzen zu präsentieren ???

    Dazu wird man auch noch ohne echte Einführung mitten in die Story geschmissen und hetzt von Song zu Song, von Tanz zu Tanz.
    In der deutschen Synchronfassung sogar doppelt schmerzhaft, man hört nicht die Stimmen der original Darsteller dafür völlig lippenunsynchron deutsche Übersetzungen.

    Ne das war nix, total unsympathisches Filmmusical was ich nie wieder sehen möchte
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.269 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 12. Juni 2020
    Ich habe diesen Film im Kino verpasst und m Nachhinein zu Hause nachgeholt. Dadurch hatte ich allerdings auch keine Möglichkeit mehr ihn unvoreingenommen anzuschauen. Ich habe im Vorfeld von endlos vielen Stellen gehört daß dies der schlechteste Film in Jahren sei – allerdings nicht so humorvoll daneben, sondern ein totales Desaster. Kann ich nach dem „Durchleiden“ auch nur so unterscheiden. Fairerweise sei gesagt: der Film hatte mit 95 Millionen durchaus ein hohes Budget und setzt dies in epischen Kulissen und vielen Effekten um. Allerdings ist es unfassbar in welche Richtung sich diese dann entwickeln: diese befremdlichen Hybriden aus Menschen und Katzen erlauben zu keiner Zeit daß man irgendwie emotional anknüpft. Die Lieder sind natürlich subjektiv anzusehen, wirken auf mich wie eine Endlosrevue lauten Gedudels welches wie ein langweiliger Ton durchzieht ohne daß etwas hängen bleibt. Ich denke mal daß die deutsche Fassung diesen Effekt noch verstärkt hat. Und darstellerisch zieht hier ein Star nach dem anderen durchs Bild und mit jedem die Frage: was denkt er oder sie sich dabei? Wie hat man diesen Darsteller nur dazu bekommen da mitzuwirken? Und wie konnte so ein verdrehter Murks jemals produziert werden?

    Fazit: Quälend langweilige Singnummer mit befremdlichen Figuren und endloser Langeweile!
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    557 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 23. September 2020
    KATZEN, EMPÖRT EUCH!
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Es war DIE Kino-Anomalie der letzten Weihnachten. Dann Spottobjekt und Preisträger der Goldenen Himbeere. Und noch etwas: erstmals wurde ein Film nachbearbeitet, der bereits im Kino lief. Regisseur Tom Hooper trifft da womöglich am wenigsten die Schuldfrage. Mit The Kings Speech war klar: er versteht sein Handwerk. Was ihm allerdings in die Quere kam, das waren das Studio mitsamt seiner Marketingstrategen, die über Biegen und Brechen die Verfilmung des Musicals Cats termingenau in die Kinos bringen wollten, auch wenn Hooper das eine oder andere mal bemerkt haben soll, für diesen Blockbuster mehr Zeit zu benötigen. Doch alles egal: was auf der Theaterbühne so gut funktioniert, wird im Kino genauso klappen. Dafür sorge doch alleine schon die fulminante Musik von Genie Andrew Lloyd Webber. Spätestens bei Memory hätten dann alle Katzen- und Musicalliebhaber Tränen in den Augen. Diese flossen dann weniger wegen Jennifer Hudsons geschmettertem Klassiker, sondern aufgrund der nicht ganz astreinen CGI-Kostümierung eines namhaften Ensembles. Allen Vorschusshimbeeren aber zum Trotz – und vielleicht rettet den Film die niedrige Erwartungshaltung beim Ansehen vor weiteren vernichtenden Urteilen – muss ich zu folgender Conclusio kommen: Tom Hoopers Cats-Version ist ansehbar, annehmbar und musikalisch gesehen verantwortlich für so manchen Ohrwurm, der tagelang haften bleiben wird.

    Bezugnehmend auf die Entstehung dieser Kult-Revue aus den 80ern (hierzulande in Österreich konnte Theatermann Peter Weck mit seiner Inszenierung die Hallen füllen) ist die Kino-Version gar nicht mal so viel anders. Da wie dort sind es Menschen in Katzengestalt – oder umgekehrt, je nach Blickwinkel. Katzen wie in Felidae oder Aristocats kommen hier nicht hinter der Mülltonne hervor. Der Umstand wird alleine schon dadurch verdeutlicht, es mit Jellicle-Katzen zu tun zu haben, die sowieso anders sind. Und weil sie so anders sind, ist auch das alljährliche Katzenfest nichts Artfremdes. Im Zuge dieses Come together wird einer der Stubentiger vom Alt-Kater Deuteronimus (gespielt von Judi Dench mit Ehering am Finger) auserwählt, um wiedergeboren zu werden. Einzige Gefahr dabei: Macavity, ein fieser Kater, der das Event stets sabotiert. Bevor es aber so weit kommt, gibt’s ein Who is Who aller möglichen Charaktere, die singend ihre Skills präsentieren.

    Zugegeben, da hat sich das Studio vorzeitig zurückgelehnt – bevor analoge Bodysuits mühsam geschneidert werden müssen, schlüpft der Cast doch lieber in grüne Viskose, um sich Fell und Schnurrhaar digital andichten zu lassen. Geht ganz einfach. Doch weil es so einfach geht, wird leicht geschludert. Und schon haben wir den Uncanny Valley-Effekt, der zurecht zumindest anfangs etwas seltsam aussieht. Vielleicht, weil das Make-up im Gesicht manchmal fehlt. Und an den Händen. Und manche der Katzen tragen Schuhe. Ich gebe zu, das ist etwas bizarr, so wie die Szene mit den Kakerlaken und den seltsamen kleinen Mäusen. Die ist wirklich missglückt. Doch bevor ich mich darüber ausgiebig mokiere, kommen die Ohrwürmer. Gut gesungen, auch in der Synchro, wenngleich die Lippenbewegungen nicht ganz passen. Katzengleich räkelt sich das Ensemble vor bunten Requisiten und hinter Plastikmampf. Alles ist Show, alles ist unecht und Bühne, selbst auf der Leinwand. Doch ist das im Theater nicht auch so?

    Cats ist keine Fabel, Cats liegt irgendwo außerhalb und definiert sich vorrangig durch seine Musik. Akustische Erinnerungen aus der Kindheit werden wach, als das Musical überall zu hören war. Als Memory von allen, die Stimme hatten, gesungen wurde. In Tom Hoopers Film überlagern die Songs so manche Schwäche, die die Produktion durchaus hat. Francesca Hayward als weiße Katze Victoria ist ein anmutiger Hingucker, links und rechts von ihr mögen technisch gebrechliche Figuren die Choreographie halten. Iris Elba ist fehlbesetzt, Ian McKellen hingegen zum Knuddeln. Letzten Endes stehen die beiden auch dafür, wie der Film geworden ist: das Auf und Ab einer klangvollen Nummernrevue mit ordentlich Katzenkitsch.
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