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    A Ghost Story
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    4,0
    Veröffentlicht am 10. Dezember 2017
    David Lowery hat mit „A Ghost Story“ einen außergewöhnlichen Film geschaffen.

    Das Paar C (Casey Affleck) und M (Rooney Mara) steckt in Umzugsvorbereitungen. Nachdem C bei einem Autounfall ums Leben kommt, erfährt sein Geist die Trauer von M. Als sie wegzieht, verbleibt der Geist vor Ort und begibt sich durch einen Looping der Weltgeschichte.

    Wer seichte Unterhaltung à la „Ghost - Nachricht von Sam“ oder einen Horrorstreifen mit Schockmomenten erwartet, sitzt im falschen Kino. Einen sehr ruhigen Film präsentiert Lowery seinem Publikum. Aus scheinbar ewig dauernden Einstellungen zieht der Filmemacher zu Beginn seines Werks Energie für die Aufladung der Szenen mit Inhalten wie Trauerbewältigung und Machtlosigkeit. Das ist notwendig, denn der Leichentuchgeist hat wenig menschlichen Ausdruck und nur eingeschränkte Mittel, sich bemerkbar zu machen. Wegen der Trickarmut funktioniert die Konzentration auf Emotionen und Inhalte.

    Kleine optische Überraschungen hält „A Ghost Story“ trotzdem bereit: Für ein auf 4:3 reduziertes Bildformat fängt der Kameramann Andrew Droz Palermo faszinierende Totalen ein und fokussiert die Nähen treffend, wenn auch nicht so intensiv wie es bei dem überwiegend im quadratischen Bild dargestellten „Mommy“ von Xavier Dolan zu erleben ist.

    C und M sind Charaktere ohne besondere Auffälligkeiten. Das ist für eine Geschichte, die „begeistern“ soll, etwas wenig. Aber was nützte es, wenn C auf sein nahezu hilfloses Überbleibsel mehr abfärben könnte?! Der Geist bleibt Angelpunkt einer jeden Szene. Als M das mit C gemeinsam bewohnte Haus für immer verlässt, bleibt die Kamera ausnahmsweise eine bemerkbare Weile bei der ausstrahlungsstarken Rooney Mara. Das ist so herzergreifend wie inkonsequent.

    Nun hat der US-amerikanische Regisseur alles dafür getan, damit Gedanken an Hui Buh o.ä. ausgesteuert werden. Ein paar humorige Einschübe erlaubt er sich dennoch und zeigt z.B., dass Eifersucht in Strom umgewandelt werden kann.

    Der Geist ist bestrebt, an eine von M hinterlassene Botschaft zu gelangen. Die Zeit vergeht, das Haus bekommt viele Bewohner und die Einstellungen sind sukzessive kürzer bemessen. Lowery hat zweifellos das passende Gefühl für den Erzählrhythmus gefunden. Hier greift er in die Dialog-Trickkiste und lässt einen Partygast seiner angestrengten Zuhörerin den vermutlichen Werdegang des Universums erklären. Das ist eine entscheidende Interpretationshilfe für alles was folgt. Mit dieser im Hinterkopf genießt der Zuschauer umso mehr die Visualisierung und erhält die Basis sowie reichlich Denkanstöße für die Filmbesprechung danach, welche nochmals in diese ergreifend erzählte Geistergeschichte versinken lässt.

    „A Ghost Story“ zeigt, dass eine gute Idee und technische Zurückhaltung jeder seichten CGI-schwangeren Zerstreuung überlegen ist.
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