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    Errementari: Der Schmied und der Teufel
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    4,0
    Veröffentlicht am 26. Oktober 2022
    DER TEUFEL SCHICKT SOLDATEN AUS
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Ist es nicht so? Denken wir spontan an den Teufel, haben wir sowas wie den Krampus vor Augen. Wahrscheinlich geht’s da nicht nur mir so. In der Wiener Folklore liegt außerdem die Erkenntnis, dass Geschäfte mit dem Teufel seit jeher ein Schuss ins Knie sind. Draufzahlen muss letzten Endes der Mensch, weil er sich gerne verführen lässt, und scheinbar zu schwach scheint, um die paar wenigen Bedingungen, die Luzifer an seinen Deal geknüpft hat, nicht wird einhalten können. Das weiß der Herr der Lügen nur zu gut. Für ihn ist das alles eine gemähte Wiese, zumindest in der Sagenwelt meiner Heimatstadt, wo zwischen mittelalterlichen Tavernen, der Sonntagsruhe und gotischen Türmen die Konsequenz auf die Verfehlung folgt. Der Beelzebub taucht aber natürlich auch in anderen Ländern auf, er ist ja schließlich eine globale Symbolik für all die gern begangenen Todsünden. So auch im Baskenland, wie dieses dunkle Gothic-Märchen hier erzählt, wo der Teufel seine Schergen losschickt und gar nicht mehr persönlich aufkreuzt, um seine an ihn verhökerten Seelen abzuholen.

    Einer davon ist Sartael, der darauf pfeift, sich hinter einer Fassade zu verbergen, die anderen vorgaukelt, er sei ein Mensch. Stattdessen zeigt sich das höllische Geschöpf in sattem Feuerrot, mit Hörnern und spitzem Kinn und sonst einer Physiognomie, für welche man ihn schlichtweg als den Teufel selbst halten könnte. Schließlich hat dieser auch seinen Dreizack griffbereit, also wieviel Herr der Finsternis soll denn noch gehen? Allerdings haben diese Ausgeburten auch so manche Achillesferse, wie zum Beispiel das zwanghafte Zählen von Dingen. Mit dieser Schwäche macht sich der Schmied einen Jux und hält obendrein Sartael in einem Käfig gefangen. Dieser Schmied nämlich, der hätte sich längst in der Hölle einfinden müssen, denn dafür hat er den Spanischen Bürgerkrieg überlebt, trotz Exekution. Dummerweise aber gerät der Plan des Schmieds ins Wanken, als ein Mädchen seine Werkstätte betritt – und die Dorfgemeinschaft zum Halali gegen den alten Kauz bläst, der das Mädel womöglich gefangen hält. So kommt eines ins andere, während Sartael mit allen Mittel versucht, wieder freizukommen. Und einen neuerlichen Pakt mit dem Mädchen schließt.

    Sieht man sich in den kunsthistorischen Museen oder in alten Ausgaben von Dantes Inferno so manchen beigefügten Kupferstich an, so sehen die nicht viel anders aus als das, was Errementari: Der Schmied und der Teufel in rustikaler Manier an Bildern dem an europäischen Volkssagen interessierten Seher hier auftischt. Wenn die Flammen der Esse am Mauerwerk widerscheinen: wenn der keifende und zeternde Dämon in einem sagenhaft pittoresken Ganzkörper-Makeup durch die Stangen seines Käfigs schielt; wenn sich am Ende dann tatsächlich die Pforten der Hölle öffnen, wie in den inquisitorischen Vorstellungen eines mittelalterlichen Spanien, wo die ewige Qual auf alle Ketzer wartet, dann ist das folkloristischer Budenzauber, dem man in den verborgenen Nischen eines herbstlichen Burgfestes begegnen kann. Hier glüht die Mythologie wie ein erhitztes Stück Eisen, das vielleicht zum Schwert wird oder zum Kreuz. Errementari ist ein höllisches Volkstheater zwischen Qual und Moral, verbreitet aber weder eiskalten Schrecken noch verstört es ob seiner Unausweichlichkeit, dem Teufel ausgeliefert zu sein. Vielmehr ist der verschmitzte Trotz der Sterblichen gegen Luzifer und Co ein geradezu vergnüglicher und bewusst antiquierter Leckerbissen vor allem zu Halloween.
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    Nueas
    Nueas

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    3,0
    Veröffentlicht am 15. November 2019
    Schöner solider Streifen!
    Sehr stimmungsvoll mehr aber auch nicht.
    Trotzdem nicht schlecht , als Horror würde ich es nicht beschreiben eher düstere "Diablostimmung"
    Grüsse
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