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    tick, tick... Boom!
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    Davki90
    Davki90

    34 Follower 252 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 28. April 2022
    Ein wirklich schöner Musicalfilm mit Lieder, die Ohrwurmpotenzial haben. Ich habe mir die CD gekauft, weil ich die Songs so schön fand. Die Story ist etwas kitschig und einfach gehalten. Aber Andrew Garfield ist hier einfach Weltklasse. Mir hat der Streifen sogar besser gefallen, als "West Side Story". Gut geeignet auch zum mitsingen.
    aeylino
    aeylino

    5 Follower 29 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. Januar 2022
    In der ersten Hälfte von tick, tick BOOM! war ich ehrlich gesagt sehr gelangweilt, durcheinander und gehetzt. Der turbulente Jonathan erschien mir schon fast kraftraubend. Man gewöhnt sich aber schnell an sein Tempo und die Sprechweise. Andrew Garfield ist großartig in der Rolle. Vielleicht ist es sogar seine Beste Leistung bisher.
    Die Erzählung sowie die Dialoge finden größtenteils durch den Gesang statt, was ich ziemlich auffrischend fand. Für Musical-Fans großartig, für keine Musical-Fans mit Sicherheit too much. Die zweite Hälfte hat mich extrem abgeholt. Sehr emotional und einfühlsam. Außerdem: Wenn ich mich nicht irre, gab es einen kurzen Bruch mit der vierten Wand, der meiner Meinung nach irgendwie nicht rein passte.
    Fazit: Großartige Performance von Andrew Garfield, vorallem gesanglich und eine sehenswerte Biografie von Jonathan Larson, zu seinen Ehren gestaltet als unterhaltsames Musical.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    552 Follower 942 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 11. Januar 2022
    VOM DASEIN ALS KÜNSTLER
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Kunst kann niemals nur sich selbst und dem, der sie erschaffen hat, genügen – vorausgesetzt, man will damit erfolgreich sein. Sobald Kunst zum Brotjob werden soll, sind es die anderen, die darüber entscheiden. Das Werk muss gefallen. Und es müssen sich genug Leute finden, die es zu schätzen wissen. Kunst ist dann plötzlich nichts eigenes mehr, sondern etwas Gefälliges. Um als Künstler für so etwas die Basis zu schaffen, braucht es Druck von allen Seiten, angeführt von den eigenen Hummeln im Hintern, die einen niemals zur Ruhe kommen lassen. Und dann sitzt man vor dem Bildschirm, die Finger schwebend über der Tastatur – und nichts geht. Kreativ zu sein ist anstrengend, macht müde, es ist fast wie Leistungssport. Und die Zeit läuft davon. Es ist wie das Ticken einer Zeitbombe. Und irgendwann macht es Boom, und alles ist zu spät.

    Diesem kraftraubenden Umstand hat Jonathan Larson sogar ein Musical gewidmet – Tick, Tick… Boom!, basierend auf eigenen autobiographischen Erlebnissen. Von diesem Komponisten, der knapp vor seinem großen Durchbruch verstarb, hätte ich allerdings nie etwas erfahren, hätte nicht Andrew Garfield den Künstler auf den Screen geholt. Belohnt wurde dieses Engagement eben erst mit dem Golden Globe für den besten Hauptdarsteller. Kann sein, dass auch die Academy dem Ex-Spiderman Respekt zollen wird, man weiß es nicht. Wäre er aber nicht gewesen, wäre mir ein bemerkenswerter Musikfilm entgangen, der anfänglich nicht danach ausgesehen hat, mich auch nur irgendwie längerfristig zu interessieren. Mit Musicals, das wisst ihr vielleicht, hab ich’s nicht so. Gut, die Klassiker wie West Side Story müssen auch in ihrer Neuauflage begutachtet werden, und ja – La La Land war eine Sensation. Einige Ausnahmen bestätigen also die Regel meiner eher skeptischen Haltung gegenüber choreographiertem Gruppentanz und der melodiösen Beschreibung alltäglicher Zustände. Auch war mir nicht klar, dass sich Tick, Tick… Boom! tatsächlich zu einem astreinen Singspiel hin bequemt. Doch das tut es. Und nach 30 Minuten war ich versucht, den Film sein zu lassen. Irgendetwas oder irgendwer – eben Andrew Garfield, und ganz sicher nicht die Musik – haben mich daran gehindert. Und gut war’s.

    Aus Tick,Tick… Boom!, Larsons vorletztem Musical, hat Schauspieler und Komponist Lin-Manuel Miranda (bekannt auch als Ballonfahrer Lee Scoresby aus der Serie His Dark Materials) die bewegende Biografie eines kreativen Tausendsassas extrahiert, und zwar geschieht dies auf zwei Ebenen. Rahmenhandlung ist dabei eine Aufführung des titelgebenden Musicals mit Garfield als Larsons Musical-Alter Ego Jon, der vom Leben, Lieben und Schaffen erzählt – Szenen, die wiederum in dessen Biografie stattfinden. Knotenpunkt ist da zum Beispiel der American Diner, in welchem der noch erfolglose Künstler Brötchen ausgibt und verdient. Oder eben auch die etwas heruntergekommene Wohngemeinschaft mit Freund Michael (Robin de Jesús), der als Künstler erfolglos bleibt. An allen Ecken und Enden von Larsons Leben: ein Gedränge aus Erwartung, Motivation und Fleiß, dazwischen der Alltag aus Beziehung, Freundschaft und sonstigen Bedürfnissen. Das Musical Superbia ist seit 5 Jahren in Arbeit, und Larson will dieses den Theatern New Yorks präsentieren, um vielleicht sogar am Broadway zu landen. Dafür braucht es Selbstdisziplin und die Fähigkeit, es allen recht zu machen, während das eigentliche Leben gnadenlos vorbeizieht.

    Andrew Garfield macht dabei keine halben Sachen und entdeckt dabei gemeinsam mit seinem Publikum ein beachtliches Talent für gesangliche Performance. Der junge Mann mit der fülligen Haarpracht scheint mit Jonathan Larson einiges gemeinsam zu haben, vor allem ist da wie dort ganz viel Herzblut mit dabei. Durch ihn versprüht die tragikomische Ode aufs Künstlerdasein genug zündende Energie, um all die Originalnummern aus dem Musical so sehr mit der stimmigen Biografie eines Künstlers zu verknüpfen, als könnte man meinen, in dessen Leben sei tatsächlich immer wieder mal und einfach so gesungen worden.
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    4 Follower 134 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 24. Juni 2023
    Eine spannende Story wird sehr kitschig umgesetzt

    Gleich vorweg: In der Einleitung werde ich ein paar Dinge über den Film vorwegnehmen, die allerdings aufgrund der autobiografischen Natur des Ganzen nicht sehr überraschend sein dürften. Doch wirklich vorwegnehmen tue ich (in meinen Augen) nichts.

    Die Geschichte um Jonathan Larson ist sicherlich sehr interessant: Er wollte die Welt mit seinen Musicals verändern, aber es wurde ihm nicht leicht gemacht und leider lebte er nicht lange aufgrund einer tödlichen Krankheit. Ein Film über ihn klingt wirklich nach einer wunderbaren Idee, denn so kann man dieser interessanten Persönlichkeit deutlich mehr Aufmerksamkeit geben. Auch die Idee das Ganze als Musical zu verpacken, passt wirklich hervorragend… immerhin kann man so den Soundtrack auch prima verkaufen.
    Die Idee wurde dann 2021 auch umgesetzt mit Andrew Garfield in der Hauptrolle, exklusiv für Netflix und dem Titel „Tick, Tick… Boom!“. Neben guten Kritiken konnte der Film auch zwei Nominierungen bei den Oscars abgreifen (darunter die Trophäe als bester Hauptdarsteller für Garfield), aber keine gewinnen. Alles klang sehr vielversprechend, aber das Endergebnis hat mich leider doch etwas kalt zurückgelassen, auch wenn vieles sehr gut gemacht ist.

    Die Handlung spielt 1990 in New York: Jonathan Larson ist Komponist und möchte sein Musical „Superbia“ herausbringen. An dem Projekt arbeitet er bereits seit acht Jahren, steckt viel Herzblut in das Ganze, findet aber nur begrenzt die Mittel dafür. Denn so was ist kostspielig, besonders Jonathans Vision ist nicht leicht umsetzbar. Doch immer wieder findet er Motivationsschübe, wie etwa nachdem Stephen Sondheim (der Komponist von „Sweeney Todd“ und „In the Woods“) ihm sagt, dass er wirklich tolle Musik komponiert. In dem Arbeitsprozess leiden wie so oft natürlich Freunde und Partner und Jonathans Leben wird immer schwieriger zu handeln…

    Was ich an „Tick, Tick… Boom!“ mag, ist die harte Realität, mit der Jonathan (und natürlich auch viele andere Künstler) konfrontiert wird. Viele dieser Biopics lassen das Ganze sehr einfach aussehen oder wirken, aber die freie Künstlerszene ist hart, egal ob in New York oder auch in Deutschland.

    Sehr positiv ist natürlich Andrew Garfield zu erwähnen, der Jonathan wirklich toll spielt. Der restliche Cast ist auch gut, aber Garfield sticht deutlich heraus. Vor allem kann er auch toll singen, wie der Rest seiner Kollegen auch. Stellenweise spielt er auch Klavier, wobei das meiste ein Double übernahm. Unwillkürlich kamen mir beim Schauen Erinnerungen an „Rocketman“ (Biopic von Elton John) hoch. „Tick, Tick… Boom!“ entfaltet aber seinen ganz eigenen Flair.

    Kommen wir zur Musik, denn die ist das Herz des Films. Und der Soundtrack hat wirklich Schmiss und viele starke Songs. Der rockige Sound der meisten Hits gefällt mir ebenfalls, andere Titel hingegen sind sehr gewohnte, wenn auch solide Musical-Kost. Optisch ist der Film ebenfalls schick gemacht, genau wie der effektive Schnitt (hier gab´s die zweite Oscar-Nominierung).

    Doch trotz alledem hat mich „Tick, Tick… Boom!“ irgendwie kalt gelassen, mich nicht berührt. Denn obwohl der Film mit einer gewissen Realität umgeht, driftet er immer wieder in eine extrem kitschige Richtung. Das funktioniert manchmal ganz gut, andere Male jedoch nervt es eher. Ja, es ist gut gemacht, wenn Garfield einen emotionalen Song über seinen Freund singt und dabei an einem verlassenen Flügel spielt. Und sicherlich ist auch genau das die Intention gewesen. Doch für mich wirkt es nicht selten nach klassischem Oscar-Bait (ein Moment, der ganz klar für die Academy gemacht ist, um verbesserte Chancen auf eine Auszeichnung zu bekommen). Große Tränen, große Emotionen, alles ist supertraurig, aber gerade das bewirkt bei mir eher eine Gefühlsimplosion. Und das ist schade, weil der Film und auch Garfield eine tolle Energie haben. Regisseur Lin-Manuel Miranda kommt zwar aus der Musical-Szene (hat auch selbst viel Musik komponiert und als Schauspieler gearbeitet), aber das Feingefühl für ein bewegendes Drehbuch fehlt ihm irgendwie…Feingefühl ist ein gutes Wort, den das hätte dem Ganzen glaube ich gut getan.
    Ich persönlich bin zudem auch kein großer Fan typischer „In your Face“-Musicals. Damit meine ich Musicals, die ganz stolz zeigen wollen, wie toll sie und ihre Songs sind, wie toll und perfekt alle singen können. Alles wird mit viel Energie und Spaß gemacht, aber irgendwie schwingt bei mir immer eine Art narzisstische Sehnsucht mit, die das Alles beim Anschauen etwas anstrengend macht. Da mag ich eher „zurückhaltende“ Musicals wie „Sweeney Todd“ oder auch „La La Land“, wo es in erster Linie um eine Geschichte geht, nicht um die Songs.
    Dieses Phänomen gibt es natürlich auch bei reinen Schauspiel-Filmen, aber Musicals sind dafür irgendwie prädestiniert.

    Fazit: „Tick, Tick… Boom!“ ist sicherlich ein gut gemachter Film, der viele Menschen bestimmt berühren, inspirieren oder zum Nachdenken anregen wird. Mich hat das Ganze jedoch nicht so erreicht. Dennoch erkenne ich die technische Aufmachung an und mag auch viele der Songs.
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