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    Das Vorspiel
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    Isabelle D.
    Isabelle D.

    282 Follower 420 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 24. Januar 2020
    "Das Vorspiel" von Ina Weisse wurde als deutsche Version von "Whiplash" angepriesen und entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an den Film. Diese wurden leider enttäuscht, denn während in "Whiplash" die Dynamik zwischen Schüler und Lehrer für atemlose Spannung sorgt und man sich dem Sog dieses Psychoduells zwischen zwei musikalischen Genies auf Augenhöhe nicht entziehen kann, passiert in "Das Vorspiel" eigentlich nichts - zumindest bis kurz vor Schluss. Der Schüler macht keine wirkliche Entwicklung durch und ist auch sonst keine schillernde, zwielichtige Gestalt wie Andrew Neiman. Er wirkt wie ein tapsiger Hundewelpe, der aus völlig verschüchterten Augen erstaunt in die Welt blickt und irgendwie nicht richtig zu wissen scheint, was er da eigentlich soll, wo er gerade steht. Er ist zwar ganz niedlich, aber bleibt leider langweilig und blass. Das liegt nicht am Schauspieler, der ist toll und sehr überzeugend, aber die Rolle ist einfach zu schwach charakterisiert und setzt der überehrgeizigen, überspannten Geigenlehrerin nichts entgegen.

    Nina Hoss ist dabei noch das Beste am Film - wie sie die Geigenlehrerin spielt, der langsam alles in ihrem Leben entgleitet, ist großartig. Leider kann sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass einfach keine richtige Geschichte erzählt wird. Die anderen Schauspieler sind übrigens auch richtig gut - was für einen deutschen Film beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Was man vielleicht vorher wissen sollte: Ein Teil der Dialoge wird auf Französisch gesprochen und nicht untertitelt. Mir macht das nichts aus, ich bin selbst zweisprachig, aber es gab im Kinosaal ein ununterbrochenes Geraune, Gemurmel und Gebrumsel von Leuten, die ihre Schulfranzösischkenntnisse hervorkramten und versuchten, die Passagen zu übersetzen. Und mindestens zwei-drei dieser französischen Dialoge sind wesentlich entscheidend für die Handlung. Das fand ich ziemlich unglücklich.

    Fazit: Leider sehr langweilig geraten, ich würde den Film nicht weiterempfehlen. Oder man schaut ihn sich irgendwann in Ruhe im Fernsehen an, dann nerven einen die anderen Zuschauer wenigstens nicht und man kann zwischendurch aufstehen und sich Tee kochen oder ein Brot schmieren.
    Johannes G.
    Johannes G.

    166 Follower 309 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 13. Februar 2020
    Uninteressant, leider: Hauptperson setzt übersteigerten Ehrgeiz in die Vorbereitung des Vorspiels ihres Geigenschülers, nachdem weder ihr eigener Sohn noch sie selbst ihren Ansprüchen genügte. Der Fortgang der Handlung ist schleppend, kleinere Nebenaspekte (Verhältnis zu Eltern, ein erwogener Seitensprung) werden angerissen, bleiben aber ohne Belang. Zumindest ist die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin ordentlich.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    2,5
    Veröffentlicht am 9. Juli 2020
    ÜBUNG HASST DEN MEISTER
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Bis das Spiel auf der Geige wirklich gut klingt, braucht es strenge Disziplin beim Üben. Minimum zwei Stunden täglich, zuzüglich der eigentlichen Lehreinheiten an der Schule. Wenn der Nachwuchs da nicht voller Ehrgeiz hinter seinem Instrument steht, wird daraus meist nicht mehr als das Vorführen musikalischer Errungenschaften im Familien- und Freundeskreis. Ergänzendes Allgemeinwissen, schön und gut. Keine Frage, durchaus sinnvoll. Ein Brotverdienst wird das keiner, da braucht es Leidenschaft und kein Gefühl des Verlusts von Freizeit mehr. Alles andere aber scheint Nötigung, vor allem dann, wenn die Eltern wollen, das Kind aber nicht. Das Kind zwar enormes Talent, für das Fideln unterm Kinn aber kaum etwas übrig hat. Das geht einer Mutter, die selbst musiziert, ordentlich ans Gemüt. Nina Hoss spielt so jemanden – eine Musiklehrerin für Geige, die einen verhaltensauffälligen Sohn hat, dessen täglicher Wortschatz in eine Notenzeile auf A4 passt. Warum dieses Separieren in den eigenen vier Wänden? Warum diese Ablehnung der Mutter? Das Problem lässt sich anfangs nur erahnen: Mutter Hoss hat sich im Rahmen einer Audition für neue Talente einen nicht weniger eigenartig schüchternen Burschen geangelt, in dem sie gutes Potenzial entdeckt. Der auch lernfähig ist, annimmt, was die Tutorin ihm sagt und dem Instrument wohlklingende Töne abringt, die Johann Sebastian Bach und Co wohl befriedigende Blicke entlockt hätten. Der lakonische Sohnemann allerdings will nicht so recht, wird von Mama auch öfter korrigiert, obwohl sie ihn gar nicht unterrichtet. Aber so scheint es in Musikerfamilien zuzugehen, wo selbst der Papa als Instrumentenbauer sein Geld verdient. Und wenn einer da andere Saiten aufzieht, wird er zum Außenseiter. Oder doch nicht?

    Elterlicher Druck auf den Nachwuchs geht vor allem in Dingen der frei wählbaren Beschäftigung, die Übung erfordert, nach hinten los. Entweder sieht man später als Erwachsener über den damaligen Drill hinweg oder aber man verzeiht das den Eltern nie. Oder man wird zum psychosozialen Sonderling. Die Jungdarsteller in Ina Weisses Talentedrama sind bereits jetzt schon eigenartige Wesen, die kaum Sympathien wecken. Der eine scheinbar ein Soziopath, der nach Anerkennung strebt. Der andere gehemmt bis unter die Zehennägel. Womöglich ein Kind aus strengen autoritären Verhältnissen, obwohl die Mutter gar nicht mal so wirkt. Ein Schüler Gerber könnte aber dennoch nicht weit sein. Ein Satansbraten aber genauso wenig. Wobei – abgesehen von den Kindern, die seltsam verstören, liefert Nina Hoss mit ihrer erratischen Filmfigur ebenfalls ein unterkühltes Psychogramm, das in zähen Gedanken versunken bleibt. Der Vergleich mit Whiplash aber, der geht sich nicht ganz aus. Wo Damien Chazelle den Leistungsdruck konkretisiert, schludert Das Vorspiel gleichsam an den Ansätzen eines Lehrer-Schüler- oder Mutter-Sohn-Konflikts herum. Wobei – spannend wird der familiäre Lokalaugenschein zwischen Ehrgeiz und Eifersucht bis zum Schluss nicht mehr. Auch kommt der Plot nicht wirklich in die Gänge, gerade mal am Ende spitzt sich die Lage zu, was natürlich zu erwarten war. Die Prämisse ist nichts Versöhnliches, hat etwas abstoßend Eigennütziges. Der kühl berechnende Filius hat in dieser unbequemen Studie über Rivalität und Wettstreit alle Karten in der Hand, die der Bessere, der die dunklen Gedanken der Intrige nicht braucht, alle verloren hat. Auch Nina Hoss sucht den Einklang mit ihrem Sohn, die im Eifer einer hanek´schen, ansatzweise gewissenlosen Mutterrolle in dessen perfidem Tun Genugtuung findet.

    Das Vorspiel wirft kein behagliches Licht auf die nach Perfektion strebende Welt des Musizierens, wo jeder so sein will wie Mozart. Oder die anderen es für einen wollen.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt´s auf www.filmgenuss.com.
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