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    Da 5 Bloods
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    3,2
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    IamBangsy
    IamBangsy

    25 Follower 130 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 21. September 2020
    Der Film ist doch eher langweilig. Es scheint, dass die gute Bewertung doch an dem berühmten Regisseur Spike Lee liegt. Und auch das Thema, dem er sich (auch in diesem Film wieder) widmet und das vor allem wegen der aktuell neu aufgeflammten Antirassismusproteste in den USA und anderen Teilen der westlichen Welt, an Brisanz gewonnen hat, wird seinen Teil zur guten Bewertung beigetragen haben.
    Doch leider verpasst der Film es große Spannung zu entfachen. Da das Rassismus-Thema auch nur sehr oberflächlich und unautentisch thematisiert wird und nur eines von vielen Behandelten Problematiken bleibt (Opioid Crisis, Kriegstrauma, Kriegsverbrechen, etc.) fehlt ein Anreiz den Film mit voller Aufmerksamkeit über die gesamten 2,5 Stunden zu gucken.

    Vor allem in der ersten Filmhälfte reiht Lee alles, was man der weißen amerikanischen Bevölkerung bei der Behandlung der unterdrückten schwarzen Minderheit vorwerfen kann aneinander, huldigt einigen Afroamerikanern mit Erwähnungen und macht daraus einen Film.
    So ist es wenig verwunderlich, dass die Dialoge der vier Vietnamveteranen von Vorwürfen überquellen. Auf Dauer wird das selbst für mich ermüdend und wirkt zu erzwungen. Etwa dass George Washington Sklaven hielt. Es ist mit Sicherheit verachtungswürdig. In der Zeit und Gesellschaft, in der sich Washington damals aber befand, völlig normal. Lee würde wohl auch nicht auf die Idee kommen Lincoln vorzuwerfen sich nicht für die LGBTQ Community eingesetzt und in seinen Reden keine Gendergerechte Sprache benutzt zu haben.
    Die Menschheit entwickelt sich stetig weiter und es wäre sinnvoller seine Kraft für die aufzusparen, die eine Alternative aufgezeigt bekommen und sich dennoch für Faschismus, Rassismus oder ähnlich Menschenverachtendes aussprechen.

    Aber zurück zum Film:
    Die Handlung selbst, bleibt über die meiste Zeit des Films schlicht zu langweilig. Erst gegen Ende nimmt der Film Fahrt auf.
    Mit "Da 5 Bloods" knüpft Spike Lee leider an seine schwächeren Filme wie "BlacKKKlansman", statt an seine großartig inszenierten Filme "Inside man" oder "Malcom X" an. Schade eigentlich.
    Cineast
    Cineast

    1 Follower 4 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 18. Juni 2020
    Als ich gelesen habe, dass Spike Lee einen Film über den Vietnam Krieg macht, habe ich mich sehr gefreut und war auf das Ergebnis gespannt-
    Ich mag Vietnam Filme, ich mag -vor allem die älteren- Werke von Spike Lee und auch Gesellschaftskritische Filme sagen mir sehr zu.

    Um so mehr war ich dann enttäuscht, als der Abspann von „Da 5 Bloods“ kam.
    Wo soll ich anfangen?

    Der Film ist viel zu sehr auf „Botschaft“ ausgelegt, die mit dem Hammer dem Zuschauer alle paar Minuten eingetrichtert werden soll.
    Das können andere Regisseure und ebenfalls Spike Lee viel besser.
    Ich muss gestehen, dass mich die Logiklöcher ebenfalls stark gestört haben, wobei ich die Rückblenden mit den älteren Schauspielern sehr gelungen und erfrischend fand.

    Achtung jetzt kommen die Spoiler:
    spoiler: Die Tochter von Otis müsste Ende 40 Jahre alt sein und sieht aus wie Mitte 20. Sei es drum, akzeptiert, aber nun kommt es: Die Bloods reisen nach Vietnam um -unter anderen- Normans Überreste nach Hause zu holen, beerdigen aber Eddie im Dschungel und lassen ihn dort? Als Paul mitten durch den Dschungel geht, tritt er auf keine der zahlreichen Minnen, aber jeder Charakter, der für den Verlauf der Geschichte nicht mehr relevant ist, tritt auf eine. Sie vertrauen blind Desroche und sind nach der Konversation mit ihm noch überrascht, dass er sie hintergeht. Warum springt Melvin auf die Granate, obwohl keiner verletzt worden wäre, wenn Eddie einfach in Deckung gegangen wäre? Weil eben James Anderson Jr. (erster People of Color Träger der Medal of Honor Im Vietnam Krieg) das eben auch getan hat und dies zuvor erwähnt wurde. Da ist die rasante Entwicklung von Eddies psychischen Problemen und deren Bewältigung fast schon geschenkt.

    Sorry, aber das ist zu billig für so einen Film.
    Man könnte all das vielleicht noch akzeptieren, wenn der Film nicht den Anspruch hätte, realistisch und bedeutsam zu sein.
    Außerdem fand ich den Film weder rund, noch kam eine Atmosphäre -trotz eines grandiosen Soundtracks- auf.
    Ich kann somit leider die positive Bewertung von Filmstarts nicht nachvollziehen.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    557 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 8. Juli 2020
    VOM KRIEG, DER NICHT IN RENTE GEHT
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Da fällt mir doch gleich ein echter Klassiker von Dire Straits ein: Brothers in Arms. Im Vibra-Sound, recht verhalten und in den imaginären Stahlhelm gesungen, erzählt der Song vom Durch- und Zusammenhalten, wenn die Waffen sprechen. Sowas begründet natürlich, sofern man überlebt, niemals endende Freundschaften. Zwangsfreundschaften sozusagen. Innerhalb der schwarzen Bevölkerung ist das gefühlsmäßig etwas anders. Die sind nicht nur im Krieg Brüder – die solidarisieren sich auch so. Vor allem jetzt, wenn Black Lives Matter. Da sind all jene afrikanischen Ursprungs eine ganze große Familie, um gegen den zur us-amerikanischen Tagesordnung gehörenden Rassismus anzurennen. Spike Lee ist da ganz vorne mit dabei. Rassenhass, Gewalt und Politik waren immer sein Thema. Politik ganz besonders. Und all die ganzen zersetzenden Mechanismen einer Gesellschaft, die, egal ob schwarz oder weiß, so leicht in Frieden miteinander leben könnte. Lee sucht aber in seinen Filmen ganz andere Ansätze und verleiht dem Ansinnen auf ethnische Liberalität den Klang von Stereo, lässt seine wild schraffierten Ideen wie aktivistische Transparente nicht nur auf das Kinopublikum los – sondern jetzt auch auf all die User von Netflix, die exklusiv sein neues Werk begutachten können – und sich, sofern sie es gesehen haben, vielleicht an BlacKkKlansman erinnert fühlen.

    Diese True Story, fast schon Satire, führt mit Freuden die White Power der USA ad absurdum, lässt Tomaten auf die weißen Gewänder der Kapuzenträger hinabregnen, wenngleich Lees Film trotz seiner ruhelosen Ambitionen weitestgehend handzahm daherkommt. Diese Phlegmatik könnte mit Da 5 Bloods jetzt ein Ende haben – obwohl auch dieser neue, überlange Streifen rund um den Vietnamkrieg und seine Nachwehen relativ viel Zeit benötigt, um wirklich in die Gänge zu kommen. Aber so ist das in den Tropen: einer Akklimatisierungsphase folgt ein Abenteuer Marke Baedeker, wie man es daheim anschließend gern erzählt. Die 4 Bloods – der fünfte im Bunde hatte schon während des Kriegseinsatzes in Fernost das Zeitliche segnen müssen – finden sich nach Jahrzehnten wieder dort ein, wo die „Blutsbrüderschaft“ ihren Anfang nahm: In Saigon, im Süden des Landes. Warum nun sind sie hier, diese vier Rentner? Mitnichten zum Urlauben. Sondern um einen Goldschatz zu heben, der im Hinterland vergraben liegt, mitsamt den Überresten des fünften Blood, den es als Vorwand zu finden gilt, würden doch die vietnamesischen Behörden dieses satte Kapital niemals ausreisen lassen. Vier Knacker sinds also, denen das Leben bereits ganz schon mitgespielt hat. Und die den Krieg nicht überwinden können. Zumindest einer – Delroy Lindo in bemerkenswert intensiver Spiellaune – scheint massiv traumatisiert. Doch wie geplant brechen sie in den Dschungel auf, und je näher sie ihrer gemeinsamen Vergangenheit kommen, umso präsenter wird ein Krieg, der Jahrzehnte vorbei zu sein scheint. Es ist fast wie ein Fluch, der auf denen lastet, die gekämpft haben.

    Da 5 Bloods ist trotz einiger Verzettelungen und zäher Konfusion ein kurioses Konstrukt, das auf gewisse Weise nachwirkt. Perfekt ist Lees Film keineswegs. Die erste Stunde lang, wenn nicht länger, sieht man den vier Veteranen beim Quatschen zu, über das Leben und das Damals. Das wirkt fast so wie eine dieser Travel-Soaps, in denen Promis auf Reisen gehen. Irgendwann gibt’s auch noch einen Reiseleiter, der nur die Geschichte des fünften Blood kennt, aber nicht die des vielen Goldes. Lee wechselt das Bildformat wie ein Fotograf sein Objektiv – von 4:3 bis Cinemascope ist alles da. Aus einem Guss ist das nicht. Gewöhnungsbedürftig sind nicht nur die Szenen aus vergangenen Kriegstagen, die wie Super 8-Aufnahmen inszeniert sind, untermalt von pathetischer Orchestermusik wie für einen Chuck Norris-Reißer, und in denen die Bloods, bis auf den einen fünften („Black Panther“ Chadwick Boseman), genauso alt sind wie 5 Jahrzehnte später. Gewöhnungsgbedürftig ist der ganze Film, der manchmal einfach zu viel skandiert, der schockierende Archivaufnahmen aus dem echten Krieg wie Schrapnelle so manche Szene spaltet. Der Power-Point-Files in seinen War-Punch hineinwirft und alles nochmal aufkocht. Lees Senf zu Black Lives Matter wirkt dabei leider wie aufgesetzt, hat auch aus meiner Sicht mit dem Werk nur peripher zu tun. Aber gut, Spike Lee will so viel wie möglich, fällt fast schon in Rage. Dabei kippt das Werk ins Anarchische. Was folgt, ist ein regelrecht bizarres Apokalypse Now-Revival für die R.E.D.-Generation in drastischen Bildern, ein Antikriegsfilm mit nostalgischem Blick zurück ins Desaster, in dessen Folge der Sieg über den Feind auch nichts weiter ist als eine Niederlage der anderen Art.
    ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
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    Peps
    Peps

    1 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 8. Juli 2022
    Tolle Bilder, gekonnte Kameraführungen.
    Z.T. tolle schauspielerische Leistungen.
    Überzeugende Wahl dramaturgischer Elemente: die Verschränkung von verbalen Erinnerungen an die Kriegszeit, als filmische Rückblenden in 4:3 TV-Format mit Bildunschärfen gestaltete realistische Erinnerungen und Alptraum-Halluzinationen, und historischer TV-Sequenzen und echter Photoreportage-Bilder.

    Der Rest ist miserabel, um nicht zu sagen primitiv und anekelnd:
    - Wir Zuschauer werden pausenlos und im schrillsten Ton mit dem Rassismusthema bombardiert. Der Stil entspricht der heutigen unversöhnlich gespaltenen, politischen USA, in der es kein Zuhören, keine Nuancierung, kein Verstehen und kein Lernen mehr gibt. Man ist entweder white, angry Republican aus dem absteigenden Mittelstand und klammert sich an das Recht auf Waffenbesitz und die Mär der gestohlenen Präsidentenwahl oder man ist gut ausgebildeter Democrat und schlägt überall und pausenlos mit den Moralkeulen LBGTQ, Rassismus, Me-too um sich, ohne sich für die Perspektiven der verarmenden Mittelschicht in den strukturschwachen Staaten zu interessieren. Spike Lee gehört offenbar zum zweiten Lager.
    - Die politische Botschaft wird mit wollüstigen Orgien plumper Pidginsprache und Gewalt inzeniert, die uns Zuschauer zum primitiven Gaffer macht.
    - Vor allem aber funktioniert die Logik der Geschichte hinten und vorne nicht. Selbst diese Karikaturen von Emotionsgetriebenen würden ein Fünkchen Taktik einsetzen, würden schauen, dass sie bei der Schatzbergung nicht beobachtet würden, dass sie Risiken diskutiert und Massnahmen vereinbart hätten, dass sie einen Plan zur Veräusserung der Goldbarren hätten, der sie nicht komplett der Willkür und Gewalt aussetzt, dass sie z.B. nicht mit dem ganzen Gold auf einen Schlag in die Übergabe spazieren würden. Auch viele Einzelteile der Story funktionieren nicht, so z.B. die völlig unglaubwürdige Love Story zwischen Sohn und geläuterter Tochter aus Kriegsgewinnler-Familie, oder die Wendung, nach der diese und ihr Team sich auf die Seite der Bloods schlagen und mitballern.
    - Kein bisschen geistige Nahrung, die uns zu Denken gibt.
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