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    Der göttliche Andere
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    3,5
    Veröffentlicht am 26. August 2020
    Jan Schomburg ist mit „Der göttliche Andere“ im Kino.

    Zur Papstwahl reist Reporter Gregory (Callum Turner) mit seinem TV-Team nach Rom. Er verliebt sich in Maria (Matilda de Angelis), die jedoch in wenigen Tagen Novizin werden möchte. Gregory versucht alles, um das Herz der netten Italienerin zu gewinnen. Maria ist nicht abgeneigt, doch eine höhere Macht hat etwas gegen die Liaison.

    Die deutsch italienische Produktion zeigt viel Rom. Rom mit Romanze, das macht’s einfacher für den Regisseur, der für seine Kinofilme die Drehbücher selbst schreibt. Zur Aufhübschung des Flairs Roma erklingen einige passende bis spezielle Musikstücke. Aber einfach nur Amore, Amore, Amore in der ewigen Stadt? Stimmung kommt nicht von ungefähr: Die Stadt wird mit vielen Außenaufnahmen vielmehr gezeigt als präsentiert. Im Mittelpunkt steht der Glaube mit den damit verbunden Problemen. Schomburg zieht weder eine flache Nummern-Revue noch eine für seichte RomComs bekannte Gag-Parade ab. Der Plot wartet eher mit ausgedehnteren Schwankungen auf, die geschmeidig ausbalanciert sind und keine Hänger erlauben. Spaß hat das Publikum reichlich an schrägen Situationen mit netten Charakteren, allen voran die Protagonisten, die ständig, IHM hilflos ausgeliefert, im Strudel ihrer Neigungen umhergeschleudert werden, ausstrahlungsstark verkörpert von Turner und de Angelis. In den Dialogen wird der Diskurs über Religion interessant geführt, aber, dieser Komödie gerecht, nicht allzu hoch aufgehängt.

    Es darf nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass die Geschichte dem Standard typischer Liebeskomödien folgt. Einer unerwarteten Situation im letzten Drittel folgt regeldramagerecht die Wendung, bis sich der Kreis schließt.

    „Der göttliche Andere“ ist nicht göttlich, aber so sehr unterhaltsamer als eine der vielen Produktionen von der Stange.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,0
    Veröffentlicht am 2. Juli 2023
    DER ALLMÄCHTIGE ALS NEBENBUHLER

    Damit hat schon der gute alte Moses klarkommen müssen: Von Gott auserwählt worden zu sein. Das ist nicht immer spaßig, obgleich man auf Skills zurückgreifen kann, die anderen die Sprache verschlägt oder 2000 Jahre später im Rahmen agnostischer Bibelexegesen in Zweifel gezogen werden. Von Gott als dessen rechte Hand auserkoren zu sein, ist mitunter auch recht nervtötend. Immer wieder manifestiert sich das Ewige als brennender Dornbusch oder – wenn man die Verfilmung Ridley Scotts hernimmt – als Unterstufen-Gymnasiast, der einem die Leviten liest. Anderen wiederum könnte Gott begegnen, nachdem sie versucht haben, eine Ordensschwester in spe von ihrem Kurs abzubringen, den fleischlichen Gelüsten zu entsagen. Geht gar nicht, wird sich der weißbärtige Mann, kauernd in seinem Wolkenthron, wohl gedacht haben. Und rollt dem unglücklich verliebten Romeo alle möglichen Steine in den Weg, die unmöglich alle umgangen werden können. Strafverschärfend kommt hinzu, dass dieser Romeo – also eigentlich Gregory, ein US-amerikanischer Journalist – dem Atheismus frönt. Und wie es die Ironie des Schicksals eben so will, nach Rom abberufen wird, um für seinen Fernsehsender die nächste Papstwahl zu kommentieren. Seine Beiträge geraten eher zynisch als informativ. Tag für Tag steigt schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, das Enklave kommt zu keinem Ergebnis. Doch all die Wartezeit hat auch etwas Gutes: Gregory trifft auf die bildhübsche Maria. Einer Affäre steht nichts im Wege, da es auf beiden Seiten zu funken scheint. Und doch ist da der gewisse Haken: die junge Dame will Nonne werden. Und steht kurz davor, in ihren Orden einzutreten. Gregory versucht, sie davon abzubringen. Maria hingegen versucht, sich nochmal aus der Affäre zu ziehen. Womit sie nicht gerechnet haben: Gott höchstselbst – natürlich gestaltlos und als ungreifbare Entität, ganz so wie der Tod in Final Destination – will seine Kandidatin nicht verlieren. Und mischt kräftig mit, indem er den Zufall strapaziert und Gregory so richtig leiden lässt, als wäre er Hiob, der zwar nicht seinem Glauben treu bleiben, sondern vielleicht gar zu ihm finden muss.

    Wären wir in den frühen Achtzigerjahren, müsste die metaphysische Romanze Der göttliche Andere zweifelsohne mit Adriano Celentano und Ornella Muti besetzt werden. Gut, vielleicht nicht Celentano, denn der ist ja Italiener. Vielleicht aber mit Michael J. Fox oder Steve Guttenberg – mit irgendeinem dieser sympathischen Publikumslieblinge. Mehrere Jahrzehnte später haben die Macher des Films mit Matilda de Angelis einen fulminanten Ersatz für die ewig Schöne an der Seite des gezähmten Widerspenstigen gefunden. Ihr Charisma ähnelt jenem von Muti, ihre Auftritte sind bezaubernd. De Angelis – diesen Namen sollte man sich merken. Mit Callum Turner, der vor allem als Newt Scamanders Bruder aus dem Phantastische Tierwesen-Franchise bekannt ist, hat der gequälte Atheist ebenfalls seinen treffenden Live Act gefunden. Verschmitzte Blicke, eleganter Sarkasmus, ein bisschen Macho-Gehabe und den Charme eines ewigen Studenten.

    Doch anders als erwartet schlägt die fantasievolle Komödie von Jan Schomburg, der mit Maria Schrader die Drehbücher zu Vor der Morgenröte und Ich bin dein Mensch verfasst hat, keine wirklich leisen, vielleicht gar tiefergehende Töne an wie in Schraders zuletzt genannten Film über künstliche Intelligenzen, die zum Partner taugen. Die Auseinandersetzung mit dem Glauben und anderen Lebenskonzepten sucht man vergeblich, dem Spiel mit der Allmacht eines einzigen Gottes, der, wenn ihm danach ist, den freien Willen seiner Untertanen nicht entziehen, aber einschränken kann, gibt man sich hin. Doch auch da ist die Leidenschaft eher eine verhaltene. Das kuriose Pech des Verliebten, der gefälligst die Finger vor den Gläubigen lassen soll, lässt den in seiner durchaus tragikomischen, fast ernsten Prämisse startenden Film immer mehr in Richtung Absurdität abgleiten. Was Gregory widerfährt, sind kleine Katastrophen, denen mit unverhältnismäßiger Beiläufigkeit begegnet wird. Das vermindert den Biss einer Idee, die gerne scharfzüngig sein will oder gar satirisch. Beides entgleitet, Gott wird zum Arsch, der nur seine Interessen verfolgt, doch die romantischen Momente auf einer Parkbank in Rom haben zumindest noch die spritzige Qualität einer Nora Ephron-Komödie, die Der göttliche Andere dank seiner Akteure doch noch sehenswert macht.
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    Ba2438
    Ba2438

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    1,5
    Veröffentlicht am 30. August 2020
    Leider eine Ansammlung von vorhersehbaren , mehr oder weniger lustigen Gags und Kalauern, gespickt mit Klischees (etwa über Schwule), von der Figurenzeichnung her eigentlich gar nicht ernst zu nehmen (der Maria nimmt man ihre Nonnen-Ambitionen ja von Anfang an keine Sekunde ab!) - wer auf solcherlei "Humor" steht, mag auf seine Kosten kommen, aber sonst ist Enttäuschung vorprogrammiert, zumal, wenn man sich an die Vorgängerprodukte des Regisseurs erinnert....
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