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    7 Gefangene
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    4,0
    Veröffentlicht am 17. November 2021
    MIT FAUSTRECHT ZUM TRAUMJOB
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wie seht ihr das? Arbeiten, um zu leben? Oder leben, um zu arbeiten? Ich wähle ersteres, obwohl der hier verwendete Begriff von Leben in unseren Breiten ganz anders aufzufassen ist als zum Beispiel in Afrika oder Südamerika. Dort ist egal, wie man es angeht, es kommt immer aufs dasselbe raus. Nehmen wir mal Brasilien unter Bolsonaro. Dort ist Arbeit eine Gewalt, die über Leben und Tod entscheidet. Vom Leben selbst, von einem guten Leben wie wir es kennen, ist keine Spur zu sehen. Einen solchen ernüchternden Blick auf die Sklaverei des 21. Jahrhunderts und ihre perfiden Mechanismen gewährt sozialpolitisch interessierten Zusehern die heuer wohl größte Überraschung auf Netflix: 7 Gefangene von Alexandre Moratto, der seine Premiere bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig feierte.

    Der südamerikanische Film schafft es auf Netflix immer wieder, wahre Perlen zwischen dem üblichen Einheitsbrei zu verstecken. Man muss die Augen nur offenhalten, dann gibt’s Erlebnisse jenseits des Mainstreams wie Nobody Knows I’m Here oder Tragic Jungle, die auch jede Menge Lokal- und Zeitkolorit mitbringen. 7 Gefangene, ein schonungsloser Sozialthriller, sieht sich auf Augenhöhe mit den nicht weniger düsteren Dramen City of God oder Tropa de Elite, nur bewegt sich Morattos Film in einem Dunstkreis, der auch in Europa zu finden sein kann, dem menschenrechtlichen Radar aber weitgehend verborgen bleibt. In solche, von Leuteschindern ausstreckten Fänge gerät der kluge und motivierte Mateus, als er mit drei Freunden nach Sao Paolo reist, um dort auf einem Schrottplatz seine Arbeit zu beginnen. Dort lässt sich gutes Geld verdienen – meint er. Bis allen langsam sickert, dass Betriebschef Luca (intensiv und ambivalent dargeboten von Rodrigo Santoro) nichts anders im Sinn hat als seine Gefangenen zur Akkordarbeit zu zwingen, ohne auch nur ein Real dafür springen zu lassen. Aufbegehren bringt alles nichts, denn die, die das Sagen haben, sind obendrein bewaffnet. Was bleibt einem wie Mateus also anderes übrig, als eine ganz andere Taktik anzuwenden, um in einer brutalen Welt wie dieser dennoch erfolgreich zu sein.

    Ramin Bahrani, der mit dem ebenfalls auf Netflix erschienenen Der weiße Tiger eine ähnliche, aber parabelhaftere Geschichte erzählt, hat – niemanden wundert’s – 7 Gefangene mitproduziert. Es ist ein Film, der von Anfang an harte gesellschaftliche oder moralische Kontraste vermeidet. In diesem Brasilien, zwischen glänzenden Hochhausfassaden, Korruption und Tequila, herrscht wirtschaftliche Anarchie. The Purge für den Arbeitsmarkt: Menschenhandel, Missbrauch, Gewalt und der Sieg des Gewiefteren, der sich auf den Schultern der anderen aus der Stagnation kämpft und das moralische Bewusstsein auf das Machbare reduziert. Dieses Streben gestaltet sich als Kampf in einer Arena jenseits von Kollektivvertrag und sozialem Arbeitsrecht. Hier sagt an, wer den Dreh raushat. Die eigene Moral funkt hier dazwischen und zeigt sich so lange entrüstet, bis die Sympathie für den Gewinner diesen zur Identifikationsfigur macht, auch wenn die Welt mit unseren Idealen nicht mehr zu retten ist. Alternativen gibt es aber dennoch – und die stellt Moratto, ohne sie zu beurteilen, auf packende und atemlose Weise zur Auswahl.
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    HaDeZ-_Luzi86
    HaDeZ-_Luzi86

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    5,0
    Veröffentlicht am 3. Dezember 2021
    Mir hat die Action ein wenig gefehlt aber sonst zufrieden, zu mindest sollte es bei einer Fortsetzung in Begriffen sein.
    Ralf Schröder
    Ralf Schröder

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    4,0
    Veröffentlicht am 14. November 2021
    Bei diesem Film wird deutlich, was wirklich wichtig ist. Dieser Film gibt wieder, wie es in dieser Welt zugeht und es fördert in einem selbst Emotionen, aber auch Hoffnungen. Wenn man genau hinschaut, lernt man viel über sich selbst. Der Film ohne reißerische Szenen aus, die in Hollywood üblich sind, versetzen den Zuschauer aber dauerhaft in Spannung.
    Zwischendurch waren zwar ein paar Szenen nicht ganz stimmig, weswegen ich einen Stern abgezogen habe.
    Matthias Kay
    Matthias Kay

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    1,0
    Veröffentlicht am 15. Januar 2022
    Super Start und spannend. Was den Film aber so unglaublich schlecht macht, ist dass der Film einfach mittendrin zu Ende ist. Einfach so, Zack ENDE!!! Der Begriff "Offenes Ende" ist hier auch fehl am Platz! Man kommt sich richtig veräppelt vor. Sowas habe ich noch nie erlebt! Ist denen das Geld mitten in der Produktion ausgegangen oder wieso wird so was gemacht?!???
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