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    Animalia
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    3,3
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    Cursha
    Cursha

    6.523 Follower 1.045 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. Januar 2024
    Was ein starker Start ins neue Jahr! Das französische Werk "Animalia" sprengt jede Genregrenze und bewegt sich zwischen Drama, Coming Of Age, Fantasyfilm und Bodyhorror. Mit subtil gesetzten Effekten erwachen die Kreaturen zum Leben und dienen nicht, wie im US-Kino, der Effekthascherei, sondern dienen einzig der Unterstützung der Handlung. Newcomer Paul Kircher ist dabei schon jetzt eine der Entdeckungen des Jahres und verkörpert seinen Emil mit einer Menge Freude, Trauer, Zerrissenheit, aber auch mit der nötigen körperlichen Präsenz. Während Romain Durin als sein Vater ein wahrhaft großartiges, emotionales Spiel abliefert.
    Auch thematisch bewegt sich der Film auf vielen Ebenen, so kann man ihn als Metapher aufs Erwachsenwerden interpretieren, auf Randgruppen, die ihren Platz in der Gesellschaft haben wollen oder aber suf den ansteigenden Fremdenhass. "Animalia" liefert auf ganzer Strecke ab und ist schon jetzt ein frühes Highlight des Jahres, Ein schöner Beitrag der Franzosen zum sehr starken europäischen Kino!
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.322 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 9. Januar 2024
    Ganz schön viel verpackt in einen Film: das Ding ist Familiendrama, Teenagerfilm, Body Horror, Fantasyfilm und noch einiges mehr. Im Kern aber eben die Geschichte eines Jungen, der die Entwicklungen seines Körpers nicht mehr aufhalten kann und dadurch so einige Schwierigkeiten erleidet. Dabei standen dem Film wohl nicht die allerbesten Special Effects zur Verfügung, aber diese werden dann auch dezent eingesetzt. Es sit wohl ein großes Kompliment, daß die Nummer sich einer „Genreschublade“ gänzlich entzieht und eigensinniges, spezielles Kino abliefert.

    Fazit: Emotionaler Genremix für ein entsprechendes, offenes Publikum!
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    569 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 5. Oktober 2023
    VERLOREN AN DIE WILDNIS

    Tiere sind auch nur Menschen – und umgekehrt: Dass wir alle durch Zellteilung entstanden sind und es so überhaupt erst erreicht haben, als höheres Wesen Teil eines Vorgangs zu werden, der als Makro-Evolution bekannt ist, müsste man sich immer wieder mal in Erinnerung rufen, um nicht als überheblicher Gierschlund auf Planet Terra herumzutrampeln. Leider machen das gerade die, auf die es ankommt und die genug Einfluss hätten, am wenigsten. Tiere sind nicht Menschen und die Erde ist der Untertan. Ein verhängnisvolles Zitat aus der Bibel, womöglich falsch übersetzt und zu Gunsten der Eroberer, aber was solls: Es ist Zeit, nicht nur das Klima zu bekleben, sondern sich auch rückzubesinnen auf die genetischen Mechanismen unserer Existenz. Die natürliche Ordnung sieht somit vor, dass Homo Sapiens nicht aussieht wie ein Gorilla und ein Gorilla nicht aussieht wie ein Fisch. Die Zellen wissen, was zu tun ist, sie haben ihren genetischen Code, also eben ihren Bauplan, und so gehen sie auch vor: Akkurat, mathematisch und logisch. Wenn diesen Bauplan aber niemand mehr lesen kann, auch Zellen nicht, könnte es zu einem Chaos kommen, und jene Lebewesen, die am Ende der Nahrungskette stehen, ihre Position verlieren. Der Sturz vom Podest in die Niederungen der Kriechtiere ist zum Greifen nah, der genetische Code eines Reptils vermischt sich mit dem eines Menschen, wir haben neue Baupläne, alles wird anders.

    In The Animal Kingdom, einem hochbudgetierten und verdammt gutaussehenden Science-Fiction-Drama, passiert genau das: Otto Normalverbraucher von nebenan mutiert zum Tier, die Palette der Arten ist umfangreich, man könnte alles sein: Wolf, Bär, Katze, gar ein Insekt oder ein Vogel, denn fliegen wollte der Mensch schon immer. Eine genetische Pandemie macht sich breit, überall auf der Welt, insbesondere in Frankreich, denn dort bekommen wir Einblick ins Geschehen. Filmstar Romain Duris gibt den besorgten Vater namens François, der mit Teenager Émile (souverän und sensibel: Paul Kircher) gerade unterwegs ist, um Ehefrau und Mutter zu besuchen, die im Krankenhaus mit ihrer Mutation klarkommen muss – einer Mutation in ein Säugetier unbestimmter Art, mittlerweile hat sie bereits das Sprechen verlernt und kann sich gerade noch an ihre Liebsten erinnern. Zur Behandlung dieser Phänomene fehlt das rechte Kraut, allerdings gibt es spezifische Einrichtungen, und in ein solches soll Mama/Gattin auch hin. Doch auf dem Weg in Frankreichs Süden, während eines heftigen Unwetters, überschlägt sich der Mutanten-Transport und einige der Individuen können in die Wälder fliehen. François macht sich auf die Suche, denn auch wenn die Liebe seines Lebens ausssieht wie ein Bär, ist sie immer noch die Ehefrau. Émile hingegen macht währenddessen seine eigene, gänzlich andere Erfahrung mit einer wie wild herumpanschenden Biologie.

    Dabei erinnert mich das Szenario an ein ein aus zwei Staffeln bestehendes, dystopisches Serienformat namens Sweet Tooth, in welchem die Menschheit mal grundlegend von einem recht letalen Virus dahingerafft wurde, die Zivilisation darniederliegt und, wie das bei Endzeitszenarien nun mal so ist, neue, soziale Gruppierungen erstarkt sind. Jene, die immun zu sein scheinen gegen das Virus, sind Hybride aus Tier und Mensch – und werden gejagt. Nur sehen die Mischlinge allerdings so aus, als hätte die- oder derjenige, der diese Kreaturen geschaffen hat, keine Ahnung von Anatomie. Das sieht in The Animal Kingdom schon ganz anders aus. Da flattern fluguntaugliche Harpyien durch den Forst, da schleimt ein menschlicher Oktopode im Supermarkt die Fischtheke voll. Da klammert sich ein kindliches Chamäleon an den Baumstamm und hofft, nicht gefunden zu werden, indem es Mimikry macht. All die täuschend echt kreierten Entwürfe erinnern mitunter an die Kunstwerke der Künstlerin Patricia Piccinini, die mit ihren hyperrealistischen Skulpturen aus Silikon, Plastik und Echthaar den evolutionären Richtungswechsel, angereichert mit sozialphilosophischen Gedanken, vorwegnahm.

    Thomas Cailley, der mit seiner Romanze Liebe auf den ersten Schlag 2015 so einige Preise abräumen konnte, bettet die gar nicht so absurde Vision einer genetischen Vereinigung aus Menschen und Tier in ein moderates Katastrophenszenario, in welchem die Weltordnung noch nicht ganz aus den Angeln gehoben wurde. Die Infrastruktur funktioniert noch, die „Erkrankten“ lassen sich im Grunde noch an einer Hand abzählen. Mit dem Fokus auf den jungen Émile und der Metamorphose vom Menschen zum Tier sowie den einhergehenden Verlusten der Eigenschaften, die einen Menschen ausmachen, trifft Cailley so manches Mal den Nerv der Zeit und den Stolz einer Herrenrasse, die, schnell kann es gehen, ihren Status verliert. Der ökologische Gedanke ist dabei sekundär, die Besinnung darauf, dass wir immer noch Tiere sind, der eigentliche Anspruch. Doch so prachtvoll The Animal Kingdom sein zutiefst berührendes und überraschend melancholisches Familiendrama auch erzählt, so konventionell kommt es daher. Neben all den Schauwerten ist jener Film, der zur Closing Night des Wiener Slash Festivals erstmals in Österreich präsentiert wurde, eine zwar emotionale, aber kaum wagemutige Fantasy, die sich am Rande der Science-Fiction bewegt. Überraschung ist The Animal Kingdom keine, dafür ein gefälliges Szenario, das sich weniger naiv präsentiert als Sweet Tooth, das Abenteuer rund um den Jungen mit dem Hirschgeweih.
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    Breite Masse im Hintergrund
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    7 Follower 45 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 11. Dezember 2023
    Animalia war für mich leider eine kleine Enttäuschung. Zwar war er tricktechnisch und schauspielerisch nicht verkehrt, allerdings hat mich die Geschichte dann doch sehr stark an eine billige Kopie von District 9 erinnert. Wäre ich Neil Blomkamp, würde ich tatsächlich meine Ideen zurückfordern.

    In einer nicht näher genannten Zeit verbreitet sich eine Krankheit, die wahllos Menschen in tierähnliche Wesen mutieren lässt. Egal welches Geschlecht, egal welches Alter...jeden kann es plötzlich treffen, was sowohl mit einer massiven körperlichen als auch mentalen Veränderung einhergeht. Die Ursache ist unklar, und die betroffenen Personen werden isoliert und auch gejagt, da sich Mensch und "Tier" immer wieder in die Quere kommen. Auch die Mutter der Hauptfigur Emile ist betroffen und verwandelt sich. Jedoch möchten Emile und vor allem sein Vater das nicht so einfach hinnehmen und den Verlust der Mutter akzeptieren, weshalb Sie in die Nähe der neuen Quarantänebasis, in welche die Mutter einquartiert werden soll, nach Südfrankreich ziehen. Doch bei der Überfahrt verunglückt der Transporter und der Großteil der Tierwesen kann fliehen. Und auch bei Emile machen sich erste Symptome bemerkbar...

    Wie gesagt, er hat mir nicht gefallen. Die Geschichte wirkt nicht richtig ausgereift und weiß nicht, worauf sie sich jetzt konzentrieren soll. Auf Emiles Verwandlung oder seine sozialen Kontakte, auf die Suche nach seiner Mutter oder der Sozialkritik, die hintenrum immer mitschwingt. Und was passiert eigentlich mit seinen neuen Freunden inklusive der Freundin mit dem komischen Fetisch oder aber auch der Polizistin. Hier wurde viel Potential verschenkt, zumal der Film sogar selbst in einer Szene anspricht, was viel interessanter gewesen wäre: Das Zusammenleben mit den Tieren, statt sie zu bekämpfen. Scheinbar ist es für fast ganz Frankreich in Ordnung, sich ohne Widerworte von seinen Liebsten zu verabschieden, obwohl diese ja eigentlich noch Leben.

    Sehr schade. Für einen Ausflug mit der Französischklasse sicher geeignet, wenn man ihn denn im Original schaut. Ansonsten reicht hier auch Netflix und Co.
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