Es ist eine echte Herausforderung. Totones (Clément Favreau) ist och ein Teenie, aber er steht mit seiner kleinen Schwester quasi allein da. Er muss sich um den heruntergekommenen Hof kümmern und irgendwie auch zu Geld kommen.
Aber es gibt etwas, mit dem er hofft, über die Runden zu kommen: Käse herstellen. Er will den besten Comté-Käse zubereiten, um auf diese Weise einen hochdotierten Preis zu gewinnen.
Er macht sich an die Arbeit - gemeinsam mit seiner Schwester und mit seinen besten Freunden. Die Methoden sind nicht immer astrein. So klauen sie vom Hof von Marie-Lise (Maïwène Barthelemy) immer wieder Milch - blöd auch, dass Totones sich in sie verliebt.
Die Regisseurin Louise Courvoisier erzählt in ihrem Film "Könige des Sommers", wie ein Jugendlicher lernen muss, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für sich, für seine Schwester, aber auch für seinen Hof und seine Freunde. Es ist ein langer Lernprozess.
Es ist ein spannendes Setting. Wir sind in Frankreich, irgendwo auf dem Land. Wir sind auf Dorffesten, erleben ein Stock-Car-Rennen und sehen, wie Käse hergestellt wird.
Dazu der junge Mann, der einen Schicksalsschlag erlebt und mit den Folgen klarkommen muss.
Das ist interessant, spannend, auch mal lustig - am Ende sehenswert. Aber der Film wirft auch Fragen auf. Totones schickt seinen besoffenen Vater mit dem Auto weg vom Dorffest, auf dem Weg von dort knallt das Auto gegen den Bam, der Vater stirbt - und irgendwie ist das gar kein Thema, schon gar nicht, dass der Junge seinen Vater völlig blau ins Auto gesetzt hat. Dass er mit seiner Situation vollkommen alleine gelassen wird und auf seine Freunde angewiesen ist, ist ebenso seltsam. Warum einer seiner Freunde sogar sein Rennauto verkauft, um ihm zu helfen, wird auch nicht aufgelöst. Und vollkommen selbstverständlich darf ein Jugendlicher ohne Führerschein einen Milchlaster fahren.
Vielleicht ist das irgendwie so, in der französischen Provinz. Oder aber es sind merkwürdige Drehbuchschwächen, bei dem Dinge ausgeklammert werden, die eigentlich wichtig erscheinen.
Dennoch: So merkwürdig "Könige des Sommers" manchmal ist - unterhaltsam ist er definitiv.