Platz 36
„Wenn Helden sterben“
John Irvin, USA 1998
Einige Jahre vor der preisgekrönten zehnteiligen Miniserie „Band of Brothers“ produzierte der US-Pay-TV-Sender HBO den TV-Kriegsfilm „The Sound of War - Wenn Helden sterben“. Der Zuschauer erlebt durch die Augen eines einfachen Soldaten die Schlacht im Hürtgenwald im Herbst 1944. Jener Private Manning (Ron Eldard) überlebt das Gemetzel als einziger Angehöriger seiner Einheit… Während der Vorspann noch propagandagetränktes Doku-Bildmaterial von der Überlegenheit der Alliierten über die Achsenmächte liefert, vernichtet die erste Szene den dort erzeugten Eindruck innerhalb von Sekunden: Manning trägt einen verbrannten Kameraden über ein zerstörtes und von Leichen übersätes Schlachtfeld, um ihn in das nächste Lazarett zu bringen. Kurz vor dem Ziel muss er ihn jedoch zurücklassen. Schon allein diese Szene gibt auf fast schon intime Weise Aufschluss über den vom Tod geprägten Alltag der kämpfenden Soldaten. John Irvins Kriegsdrama lässt sich in all seiner Intensität am besten mit den Worten eines eingeschüchterten Soldaten nach seiner Fronterfahrung im Film beschreiben: „It was like drowning.“
