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    Spoiler-Phobie: So belastet "Game Of Thrones" den Profi-Sport in den USA

    In den USA laufen die Trainingscamps für die kommende NFL-Saison. Doch das größte Problem für die Footballer ist nicht das harte tägliche Übungsprogramm. Es ist die Angst vor „Game Of Thrones“-Spoilern.

    HBO

    Seit dem Super Bowl im Februar 2015 waren die meisten NFL-Teams nicht mehr zusammen. Die Spieler haben ihren Urlaub genossen und sich mit individuellen Trainingsprogrammen fit gehalten. Nun läuft die Saisonvorbereitung und alle Spieler sitzen wieder täglich in der Kabine zusammen. In den Camps sitzen sie sogar für mehrere Wochen rund um die Uhr aufeinander. Der härteste Teil der Trainingslager sind dabei aber nicht die sportlichen Anstrengungen, wie nun in einem Hintergrundartikel des Wall Street Journals enthüllt wird.

    In der sogenannten Off-Season ging nämlich die fünfte Staffel von „Game Of Thrones“ zu Ende. Nur die wenigsten Sportler schauten aufgrund ihrer Zeitpläne jeden Sonntag die neueste Episode auf HBO direkt. Die meisten sind darauf angewiesen, die Blu-ray-/DVD-Veröffentlichung abzuwarten. Diese stehen nun vor einem Problem. Denn laut dem Artikel der Kollegen des Wall Street Journals ist „Game Of Thrones“ das Gesprächsthema Nr. 1 in den Umkleidekabinen der NFL-Sportler.

    So suchen die Sportler nach Auswegen, um der daraus resultierenden Spoilerproblematik Herr zu werden. So berichtet das Wall Street Journal von Silas Redd von den Washington Redskins. Als dieser mitbekam, dass in der Kabine nur noch über „Game Of Thrones“ gesprochen wird, setzte er sich die erste Nacht des Trainingscamps vor den Fernseher und holte gleich mal eine Handvoll Episoden auf. Fraglich ist, ob seine Trainer davon begeistert waren, dürfte er am nächsten Tag doch ein wenig übermüdet zu den Übungen erschienen sein.

    Andere Sportler sind noch erfindungsreicher. So soll Gary Barnidge von den Cleveland Browns nur noch mit Gehörschutz die Kabine betreten. Er liege noch eine Staffel zurück, da es seine Trainings- und Reisepläne ihm noch nicht gestatteten, die fünfte Season zu schauen.

    Laut dem Wall Street Journal gebe es in den unterschiedlichsten Teams die verschiedensten Methoden, um mit der „Game Of Thrones“-Problematik umzugehen. Denn alle stehen vor dem gleichen Dilemma: Die Sportler sind an unterschiedlichen Punkten in der Serie. Allerdings gibt es auch einige, die wenig Verständnis für ihre Kollegen haben. Am härtesten drückt dies Niles Paul aus, der in seiner klaren Ansage auch gleich fett spoilert [Also Vorsicht!!!]: „Wenn du nicht weißt, dass Jon Snow stirbt, wenn du nicht weißt, was die White Walker sind, dann ist das nicht mein Problem. Es bedeutet, du bist kein Fan und du schaust die Serie nicht.“

    „Game Of Thrones“ ist momentan übrigens nicht die einzige HBO-Serie, bei der es eine Überschneidung zur NFL-Welt gibt. Mag man das Gehabe der NFL-Sportler als klassisches First World Problem einordnen, sind die momentan laufenden Diskussionen über „Ballers“ mit Dwayne Johnson ein Problem der Geschäftemacher. Denn laut Variety könnte eine Fortsetzung der Serie rund um einige sich daneben benehmende NFL-Spieler daran scheitern, dass man Angst davor hat, die NFL zu verärgern. HBO-Mutterkonzern Time Warner will nämlich wohl sein Sportrechteporfolio weiter ausbauen. Dabei kommt es den Verhandlungsführern aber ungelegen, dass die HBO-Serie „Ballers“ so ein schlechtes Licht auf den Profisport wirft. Die Kollegen von Variety spekulieren daher, dass früher oder später aus diesem Grund der Stecker aus der Serie gezogen werden könnte.

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