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    Ang Lee: "Gemini Man" wird das Filmemachen verändern

    Wir haben Meisterregisseur Ang Lee in Budapest zum Interview getroffen, um über seinen Sci-Fi-Actioner „Gemini Man“ zu reden. Die revolutionäre Technik der hohen Bildrate gibt Lee neue inszenatorische Möglichkeiten – doch ihm geht es um mehr.

    Ang Lee hat zwei Regie-Oscars gewonnen (für „Brokeback Mountain“ und „Life Of Pi“), doch der in Taiwan geborene Filmemacher ist ein bescheidener Mensch. Ob er seinen futuristischen Action-Thriller „Gemini Man“ als technische Revolution wie einst James Camerons „Avatar“ sieht? „Vielleicht.“ Denn darum geht es dem 64-Jährigen überhaupt nicht. „Mich interessiert mehr die Aufgabe, eine neue Sprache für das Kino zu entwickeln - eine neue Ästhetik, etwas komplett Gegensätzliches“, erklärt Lee im exklusiven Interview mit FILMSTARTS.

    Sein Produzent Jerry Bruckheimer muss sich mit einer Antwort auf die Revolutionsfrage nicht so galant zurückhalten: „Es ist spektakulär, so aufregend neu und lebendig. Man glaubt, mit den Schauspielern in einem Theater zu sitzen. Ang Lee hat tatsächlich einen digitalen Menschen geschaffen – er hat Gottes Arbeit verrichtet.

    "Gemini Man": Ang Lee schafft eine neue Ästhetik

    „Gemini Man“ fällt nicht nur durch seine progressiven, glasklaren und bestechend tiefenscharfen Bilder in der sogenannten High Frame Rate auf, die 120 Bilder pro Sekunde (fps) statt der herkömmlichen 24 liefert. Der Gegenspieler von Protagonist Henry Brogan stammt komplett aus dem Computer – und basiert auf Henry-Darsteller Will Smith, der so um fast drei Dekaden per CGI verjüngt wurde.

    "Gemini Man" wird nicht weniger als eine Kino-Revolution: Am Set von Ang Lees Sci-Fi-Thriller
    Paramount Pictures

    Ang Lee: „Das wird das Filmemachen auf jeden Fall verändern. Wir sind jetzt in der digitalen Ära. Finde Gefallen daran oder nicht. Die technischen Werkzeuge sind verfügbar.“ Das Ergebnis auf der Leinwand ist jedenfalls überzeugend. Diese neue Form der Ästhetik eröffnet einem Filmemacher wie Lee ganz neue Dimensionen: „Es gibt eine neue Form, etwas auf der Leinwand zu behaupten. Über das Physische, da ist jetzt ein digitaler Weg, der hilft, die Geschichte zu erzählen. Ich betrachte diese Möglichkeit als ein Werkzeug, das verfügbar ist und wir nutzen sollten.

    Darum geht’s in „Gemini Man“: Der ehemalige Regierungsattentäter Henry Brogan (Will Smith) gerät in Lebensgefahr, als er in eine Verschwörung hineingezogen wird. Der Leiter des Gemini-Programms, Clay Verris (Clive Owen), hetzt den genialen Nachwuchskiller Junior (ein per CGI erschaffener Will Smith) auf Henry. Der Clou: Junior ist Henrys Klon – und somit mindestens so gut wie sein Vorbild, nur 28 Jahre jünger! Hilfe erhält der Gejagte nur von der Agentin Danny Zarkweski (Mary Elizabeth Winstead) und seinem Piloten-Kumpel Baron (Benedict Wong).

    Gemini Man

    „Gemini Man“ läuft seit dem 3. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.

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