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    Neu im Heimkino: Mit diesem Kriminalthriller hat sich Sean Connery während seiner James-Bond-Amtszeit einen Herzenswunsch erfüllt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    007 wird böse: Nach seinem Durchbruch als James Bond suchte Sean Connery die Gelegenheit, gegen die Rolle anzusteuern, zu der er solch eine Hassliebe verspürte. Der Thriller „Die Strohpuppe“ bot ihm diese Chance.

    Pidax

    James Bond und Sean Connery, eine komplizierte Geschichte: Die populäre Agentenfigur und der schottische Schauspieler haben einander zu Weltruhm verholfen. Und doch bestand große Reibung zwischen Rolle und Star: Der Presserummel, der mit den 007-Filmen einherging, nervte Connery und sorgte letztlich zusammen mit seiner Unzufriedenheit über die Drehbedingungen sowie seine Gage zu seinen wiederholten Weggängen vom Bond-Kosmos.

    Darüber hinaus wollte Connery nicht auf den Heldentypus festgelegt werden – einer seiner größten Wünsche war es, einen amoralischen Fiesling zu spielen. Exakt diesen Wunsch erfüllte er sich mitten in seiner ersten Bond-Phase mit dem Kriminalthriller „Die Strohpuppe“, der in Deutschland erst 2019 sein Heimkinodebüt feierte. Der Titel erwies sich für das kleine Label Pidax als Erfolg, weshalb es jetzt eine zweite Auflage nachreicht: Die Blu-ray-Neuauflage von „Die Strohpuppe“ ist ab sofort erhältlich.

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    Das ist für alle Neugierigen, die sich den Sean-Connery-Geheimtipp bislang nicht besorgt haben, eine gute Neuigkeit. Denn selbst wenn die erste Auflage noch nicht vollständig vergriffen ist, war sie längst nicht mehr überall zu finden. Manche Händler wie Amazon bieten die Neuauflage außerdem zu einem niedrigeren Preis an als die Restexemplare der ersten Auflage!

    "Die Strohpuppe": Fieser als 007, aber modisch wie Bond!

    Der steinreiche Tyrann Charles Richmond (Ralph Richardson) ist allen ein Dorn im Auge, die ihn erdulden müssen. Ganz vorne dabei sind sein Neffe Anthony (Sean Connery) und die Krankenschwester Maria (Gina Lollobrigida), die den im Rollstuhl sitzenden Knurrhahn pflegt. Als Anthony auffällt, dass sich sein Onkel zu Maria zugezogen fühlt, schmiedet er einen Plan, wie sie das ausnutzen können, um Charles unter die Erde zu bringen und an all sein Geld zu gelangen...

    Obwohl „Die Strohpuppe“ inhaltlich Connerys Flucht in dunklere Gefilde war, weist der Thriller diverse Verbindungen zu 007 auf. Die, die am stärksten ins Auge sticht: In „Die Strohpuppe“ trägt Connery sechs Outfits, die er wenige Monate später am Set des beliebten 007-Films „Goldfinger“ erneut auftrug – darunter den elfenbeinfarbigen Smoking, der zu einem ikonischen Bond-Look werden sollte. Auch wenn in „Goldfinger“ das Styling verändert und teils andere Accessoires gewählt wurden: Ein großer Teil des Lobes für die „Goldfinger“-Kostüme gebührt in Wahrheit der „Die Strohpuppe“-Kostümdesignerin Beatrice Dawson!

    Doch nicht nur modisch bestehen Verbindungen zwischen diesem wenig beachteten Thriller und dem Erfolgsfranchise 007: „Die Strohpuppe“ wurde in den Pinewood-Studios gedreht, in denen sich Connery bereits bestens auskannte – waren sie doch und sind noch immer die Heimat der Bond-Reihe. Obendrein übernahm Bühnenbildner Ken Adam das Produktionsdesign, also der Mann, der für die denkwürdigen Setbauten der frühen Bond-Filme verantwortlich war.

    Kurzum: Connery mag mit „Die Strohpuppe“ in eine gemeinere Rolle und die Arme der legendären Leinwand-Diva Gina Lollobrigida geflohen sein, dennoch blieb er in 007-Territorium. Allein das schon dürfte „Die Strohpuppe“ für Bond-Fans zu einem interessanten Kuriosum machen.

    Dieser lange indizierte Skandalfilm vereint Erotik mit Horror – nun erscheint er uncut ab 18 in drei (!) Fassungen im Heimkino

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