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    Nach über 20 Jahren: Skandalöser Rachefilm voller echtem (!) Sex steht nicht mehr auf dem Index
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Anfang der 2000er-Jahre zählte „Baise-Moi - Fick mich!“ zu den meistdiskutiertesten Filmen überhaupt. Das lag nicht mal an der expliziten Gewalt, sondern an dem pornographischen Sex. Nun wurde der französische Rache-Schocker vom Index gestrichen.

    Am 16. November 2000 startete „Baise-Moi - Fick mich!“ in den deutschen Kinos – und das sogar vollkommen ungekürzt mit einer FSK-18-Freigabe. Auch die erste DVD- und VHS-Veröffentlichung erschien uncut. Im Sommer 2001 folgte dann jedoch die Indizierung. Doch jetzt gab die BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien) vorzeitig die Listenstreichung des französischen Rachefilms bekannt. Der Film ist damit auch in der ungekürzten Fassung nicht mehr indiziert.

    Dass „Baise-Moi – Fick mich!“ einst für jede Menge Kontroversen gesorgt hat, die schließlich auch eine Indizierung nach sich gezogen haben, lag nicht unbedingt an der graphischen Gewalt, die Regisseurin Virginie Despentes (die in diesem Fall ihren ersten Roman selbst verfilmt hat) hier in Szene setzt. Vielmehr ging es um den ungefilterten Sex – denn hier ist rein gar nichts gestellt!

    Blowjobs, Penetrationen und Ejakulationen sind hier nicht simuliert, sondern authentisch. Dass es zu derartigen Hardcore-Einlagen in „Baise Moi – Fick mich! gekommen ist, liegt sicherlich auch an dem Umstand, dass die Hauptrollen mit zwei professionellen Porno-Darstellerinnen besetzt sind: Karen Bach und Raffaela Anderson.

    Das ist Baise Moi

    Darum geht’s: Als Nadine (Karen Bach) brutal vergewaltigt wird, begeht sie einen Mord im Affekt und ergreift daraufhin die Flucht. Hier trifft sie auf Manu (Raffaela Anderson). Die beiden Frauen haben ein schreckliches Erlebnis hinter sich und beginnen nun als Schicksals- wie Leidensgenossinnen eine wilde Tour durch die französische Provinz.

    Sie fangen an, Männer zu verführen, um sie anschließend ins Jenseits zu befördern. Ihr Hass auf das andere Geschlecht, der aus der Vergangenheit resultiert, manifestiert sich dabei in brutalen Akten der Gewalt. Als Außenseiterinnen, ohne an gesellschaftliche Regeln gebunden zu sein, agieren Manu und Nadine in grenzenloser Freiheit, die sie ohne Rücksicht auf Verluste ausleben...

    So gut ist „Baise Moi – Fick mich!“: Obgleich Virginie Despentes mit ihrem Film inzwischen einen gewissen Kultstatus erlangt hat und seiner Zeit sogar im entspannten Frankreich für Zensuren sorgte, ist der Film mit Vorsicht zu genießen:

    Bei Rotten Tomatoes kommt „Baise Moi“ auf einen Kritiker*innen-Durchschnitt von extrem schwachen 23%, der MetaScore auf MetaCritic ist mit 35 Punkten ebenfalls nicht sonderlich einladend.

    Wenn ihr euch „Baise Moi – Fick mich!“ also anschauen wollt, dann wohl eher aus einem voyeuristischen Interesse heraus, um herauszufinden, was wirklich in dem skandalumwitterten Reißer abgeht. Das könnt ihr bald auch ohne Probleme tun, denn nachdem der Film nun vom Index gestrichen wurde, wird er demnächst überall mit einer ungekürzten FSK-18-Freigabe zur Verfügung stehen.

    Highlight für Horror-Fans: Einer der härtesten Filme der 2000er ist vom Index!

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