Ein Ehepaar, zwei junge Männern mit zwei Kindern und eine ungleiches, befreundetes Männerpaar befinden sich alle auf der Flucht. Alle auf unterschiedliche Weise, ob zu Fuß, auf Pferden oder auch mit dem Auto. Hauptsache weg. Sie alle flüchten aus dem Iran und dem Irak vor den ethnischen Konflikten dort und landen in der türkischen Hauptstadt Istanbul, wo sie, die Freiheit vor Augen, in einem wenig vertrauenswürdigen Hotel tagtäglich auf den positiven Bescheid ihrer Asylanträge warten. Dort kreuzen sich ihre Wege das erste Mal, obwohl ihre Geschichten alle große Parallelen aufweisen. Hoffnung und zugleich Ungewissheit charakterisieren diese erzwungene Pause auf dem Weg in ihre Unabhängigkeit. Das bange Warten auf eine erhoffte Weiterreise zerrt an den Nerven und lässt manchen unterschwelligen Konflikt ans Tageslicht treten...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Ein Augenblick Freiheit
Von Andreas Staben
Erstlingsfilme sind oft von unerhörter Ambition. Eine kaum gezügelte (Über-)Fülle von Themen, Ideen und Stimmungen kennzeichnet dabei Hollywood-Klassiker von Citizen Kane bis Der mit dem Wolf tanzt genauso wie unzählige ungleich bescheidener produzierte erste cineastische Gehversuche aus dem Rest der Welt. Radikal subjektive und sehr persönliche Erzählformen werden dabei häufig mit universellen künstlerischen oder politischen Ansprüchen verbunden. Diese gegenläufigen Tendenzen des Intimen und des Allumfassenden verleihen den Debüts eine besondere Spannung, die auch beim Flüchtlingsdrama „Ein Augenblick Freiheit“, dem ersten Spielfilm des in Österreich lebenden Exil-Iraners Arash T. Riahi, zu spüren ist. Die Fliehkräfte des Disparaten setzen der episodenhaften Erzählung trotz einer sehr durchdachten Konstruktion allerdings merklich zu, so dass der Film im Ganzen weder analytisch noch emot...
ein augenblick freiheit will keine politischen zusammenhänge offenlegen. wer diesen film so ließt und ihn zudem in eine reihe stellt mit amerikanischen produktionen wie "la crash", hat nicht verstanden, worum es hier geht. es geht um das individuelle erleben von flucht, vertreibung, angst und verzweiflung aus der sicht verschiedener menschen. dabei wird der film nie sentimental oder eindimensional, driftet vom bittersten drama in die komödie ...
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