World War Z (DVD KRITIK
Die ganze Welt wird von einer unbekannten Pandemie heimgesucht. Infizierte werden zu Zombies und verbreiten die Infektion durch ihre Bissattacken rasend schnell über den ganzen Globus. Auch die USA bleiben nicht verschont. Hier kommt der ehemalige U.N.-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) ins Spiel. Als der Wahnsinn in New York ausbricht, ist Gerry inklusive Familie mittendrin und fortan beginnt eine actionreiche Flucht. Von den Zombies ununterbrochen gejagt, gerät die Familie Lane von einer gefährlichen Situation in die nächste. Am Ende entkommen sie jedoch mit einem Helikopter und werden zusammen mit anderen Flüchtlingen auf einen Flugzeugträger mitten im Ozean gebracht. Kaum angekommen, wird Gerry von der U.N. unter Druck gesetzt und letztlich wieder in den Dienst gestellt. Er muss binnen 90 Tagen ein Gegenmittel für die Infektion finden, bevor es zu spät ist. Nun beginnt eine weltweite Suche nach der Rettung, während Gerry seine Familie in vermeintlicher Sicherheit zurücklassen muss. Gibt es wirklich Hoffnung für die Menschheit?
Man nehme eine Pandemie und hat damit ein reichhaltiges Thema für einen Film. Man nehme eine Zombie-Apokalypse und findet damit sicher eine der vielversprechendsten Formen einer Pandemie für einen Blockbuster. Soweit hat Marc Foster eigentlich nichts falsch gemacht, und um es vorwegzunehmen, er macht auch sonst nicht allzu viel falsch im Verlauf des Films. Einen ganz großen Fehler begeht Foster jedoch. Warum macht man im Jahr 2013 einen Film über eine Zombie-Apokalypse? Und warum versucht man dann nicht wenigstens die gängigen Klischees zu meiden? Nichts an diesem Film ist wirklich neu. Alles kommt einem irgendwie bekannt vor und der Zuschauer hat das Gefühl, an manchen Stellen sogar die Dialoge mitsprechen zu können. Spätestens seit der grandiosen Serie THE WALKING DEAD ist so ziemlich jeder Aspekt des Genres ausgiebig und erschöpfend ausgelutscht. Warum also nimmt man in Hollywood 2013 ein solches Budget in die Hand, um einen Film zu produzieren, der handwerklich zwar in Ordnung ist, dessen Plot aber absolut nichts Innovatives von Gewicht zu bieten hat?
Brad Pitt ist solide in seiner Rolle. Die anderen Darsteller sind eigentlich zu vernachlässigen, da es im Grunde eine One-Man-Show ist. Pitt wirkt an manchen Stellen etwas zu emotionslos, spult sein Programm als erfahrener Alleskönner im Dienste der Vereinten Nationen aber recht glaubwürdig ab. Der Film bietet eine im Grunde auch interessante Geschichte, die 2003 vermutlich auch noch den ein oder anderen vom Hocker gehauen hätte. So allerdings wartet man den ganzen Film nur darauf, dass irgendein Twist die Wiederkauer-Mentalität des Streifens durchbricht. Es gibt noch dazu einige unnötige Punkte. Was soll die Aufnahme des Jungen in Gerrys Familie? Wieso hat ein Mann in Thierrys Position (Vize U.N. Genralsekretär) nicht einmal den Einfluss, die Familie auf dem Schiff zu halten? Die gigantische Mauer in Israel, die dann ohne Probleme von den Zombies überrannt wird, nur weil ein paar Menschen singen? Das sind ein paar Lücken in der Logik, die doch zu verschmerzen wären, wenn, ja wenn der Film nicht so unendlich zu spät kommen würde.
Die aggressiven, übermenschlich schnellen Infizierten gab es in ähnlicher Form schon in 28 DAYS LATER, Die traurige Geschichte des Vaters, der sein Kind an „etwas, das mal [seine] Frau war“ verliert? Kennt man wohl spätestens sein THE WALKING DEAD. Selbst Kleinigkeiten wie die Flucht in einem Wohnmobil scheinen irgendwie schon dagewesen zu sein. Die Liste ließe sich vermutlich beliebig fortsetzen und ohne dem Film damit etwas Böses zu wollen, sind es genau diese alten Aufgüsse in schicker Optik und zugegebenermaßen angenehm „unsplatterischer“ Art, die den Film eine bessere Bewertung kosten. Wenn man 2013 schon noch einen Zombie-Film machen möchte, dann sollte man sich schon ein paar Innovationen einfallen lassen. So ist World War Z eigentlich nur eines: ziemlich egal. 2/5