Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Lamya
1.215 Follower
801 Kritiken
User folgen
1,5
Veröffentlicht am 6. September 2012
Ich fand den Film zum sterben langweilig. Nach der ersten Hälfte wollte ich eigentlich ausmachen, habe mich dann aber doch noch bis zum Ende durchgekämpft. Die Dialoge wirken total aufgesetzt und auch Robert Pattinson konnte mich nicht überzeugen. Das Ende war dann ganz in Ordnung, aber empfehlen würde ich den Film niemandem.
Ich weiß nicht ob es an der deutschen Synchro liegt, aber ich fand gerade das Spiel von Pattison teilweise grauenvoll. Auch wenn er einen teilweise unterkühlten Juppi spielen sollte, bin ich der Meinung, kann man auch diese schwerfälligen Textzeilen mit mehr Überzeugung spielen. Wirkte teilweise zu distanziert. Gut fand ich hingegen die meisten Nebendarsteller, die gezeigt haben, dass man diese tiefphilosophischen Texte auch mit Gefühl darstellen kann. Sicher kein leichter Film, gerade was die ab und zu sehr geschwollene Ausdrucksweise angeht. Neben dem schlechten Spiel von Pattison hat mir außerdem die Atmosphäre des Films nicht gefallen. Dafür das an sich ja ständig eine Art Bedrohung vorherrscht, spürt man diese kein bisschen. Vielleicht sollte das die Stimmung des Charakters unterstreichen, keine Ahnung, mir hat jedenfalls die Bindung zur Geschichte und zu den Charakteren dadurch etwas gefehlt. Bin besseres von Cronenberg gewohnt.
Cronenberg ist einer meiner Lieblingsregisseur. Meisterwerke wie "A History of Violence" habe ich x-fach geschaut. Über "Cosmopolis" hatte ich im Vorfeld bereits sehr unterschiedliche Kritiken gelesen und bin deswegen mit zurückhaltenden Erwartungen ins Kino gegangen. Diese wurden dennoch komplett enttäuscht bzw. unterboten. Die selbstverliebten, pseudo-intellektuellen Dialoge und Monologe sind für mich nicht auszuhalten. Glaubt der Autor wirklich, auf diese Art und Weise irgendeine Botschaft oder Erkenntnis an die geneigten Zuschauer transportieren zu können? Nach 30 Minuten habe ich meine Frau gefragt, was der Autor für Drogen nimmt. Nach 60 Minuten habe ich nach "was zu rauchen" verlangt, um einen Weg zu finden, dem ganzen einen Sinn zu geben. Nach 90 Minuten bin ich vorzeitig aus dem Saal gegangen und habe mich an die Kinobar gesetzt. Meine Frau hat wacker zu Ende geguckt. Einzig der großartige Paul Giamatti hat zeitweilig ein Glanzlicht gesetzt. Was aber nicht über das trostlose, dümmliche Geschwafel, das er vortragen mußte, hinweghalf. Sorry, diesen Film werde ich ganz schnell vergessen.
Robert Pattinson fährt in einer gepanzerten Limousine durch eine Stadt, in der das Straßenchaos vom baldigen Umsturz kündet. Er spielt den megareichen, 28jährigen Chef eines Hedgefonds, für den das Geld und die Analyse von Wirtschaftsdaten fast jeden nichtmateriellen Lebenssinn erstickt hat. Es wird philosophiert, in schwülstiger Sprache gebadet und gevögelt. Fast alle benehmen sich, als seien sie Maschinen, geformt in der Schmiede des entgrenzten Kapitalismus. Wie David Cronenberg sterile Bilder und artifizielle Sprache kombiniert, hat Klasse. Die Buchvorlage von „Cosmopolis“ stammt übrigens aus dem Jahre 2003 – und war der Realität nur wenige Jahre voraus.
Eine spannungsarme Möchtegern-Gesellschaftskritik mit surrealen Bestandteilen. Die Hauptperson verlässt nach einiger Zeit ihr Nobelauto. Damit verlässt die einzige interessante Idee den Film. Ohne die gelegentliche unfreiwillige Komik wäre das hohle Geschwafel nicht ertragbar.