Der unkaputtbarste Gentleman des Königreiches hadert in "Skyfall" mit seinem ersten Burn-Out. Kein Wunder: 50 Jahre lang versucht er die Welt zu retten und dann lässt ihn die Chefin über die Klinge springen.
Umso länger ich darüber nachdenke, umso ärgerlicher finde ich den Film. Gleichzeitig komme ich nicht umhin die Ästhetik und stilistische Umsetzung anzuerkennen.
Der Film war stellenweise sehr langatmig, zäh, vorhersehbar und streckenweise einfach nur belanglos.
Es war gewiss kein schlechter, aber bei besten Willen auch kein guter Film. Diese aufgesetzten Dialoge (einmal abgesehen von denen zwischen Daniel und Javier), diese "wir-arbeiten-jetzt-einmal-die-Checkliste-mit-den-Zutaten-ab-die-ein-Bond-Film-haben-muss-ohne-dabei-in-einem-Quantum-Trost-Desaster-zu-Enden" Herangehensweise hat man zu jedem Zeitpunkt gespürt, diese krampfhaften Versuche mit den Verweisen auf die alten Filme und gleichzeitig den Film im Hier und Jetzt zu verankern hat in der Balance nicht funktioniert und mir den Spaß am Film genommen. Das schlimmste ist jedoch, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt für das interessieren konnte, was da auf der Leinwand passiert. Habe mich dabei erwischt, wie ich mir die Leute im ausverkauften Saal in der 1!!! Reihe angeguckt habe. Einfach nur geil, wie man sich in die 1!!! Reihe setzen kann, vermutlich denken die, dass das noch die besten Plätze wären. Aber ich schweiche ab.
Die Logiklöcher waren irgendwann mal dann auch nicht mehr schönzureden, selbst für einen Bondfilm.
Wenn ich mir die Eröffnungszene aus Casino Royale vor Augen führe und dann diese lahme aus Skyfall in Türkije, hätte ich eigentlcih wissen müssen, dass mich der Film nicht abholen wird. Schon der Vorspann war, naja. Nach 45 Min. hat der Film mehr Gähnmomente als Highlights geboten. War die Shanghai Szene in irgendeiner Weise relevant für den Film??! Das Finale war gut bebildert und sehr atmosphärisch inszeniert, obwohl das Seting an Harry Potter erinnert hat, ABER wieso spielt ein Agent mit einem Golden Girl Kevin allein zu Haus, nur um die schurkische Tunte in die Falle zu locken, anstatt ne Armee einzusetzen!! Der öse Bub hat ja scheinbar alles genauestens und scheinbar seit Jahren geplant, nur um dann in den Gerichtssaal reinzuplatzen und wie ein plumper Amateur alles wegzuballern. Der ganze "Plan" stand für mich auch nicht im Verhältnis zum Aufwand, der da betrieben wurde. Und das Bondgirl (wenn man überhaupt von einem Bondgirl sprechen kann) war abgesehen von der miesen Performance in keinster Weise relevant für den Film, bzw. scheinbar auch für die Personen im Film nicht, denn irgendwann scheinen die Herren sie auf der einsamen Insel vergessen zu haben, da sie bis zum Abspann im Film keine Erwähnung mehr findet.